Themen bei den Freien Wähler: Von der Kaserne bis zum Gehsteig
In der Jahresversammlung der Freien Wählergemeinschaft Lenggries berichtet Bürgermeister Stefan Klaffenbacher über laufende Projekte.
Lenggries – Kurz und schmerzlos ging die Jahresversammlung der Freien Wählergemeinschaft Lenggries im „Neuwirt“ über die Bühne. In einer Stunde hatten die knapp 20 anwesenden der insgesamt 85 Mitglieder alle Tagesordnungspunkte abgehakt. Vorsitzender Martin Eimansberger ließ kurz das vergangene Jahr Revue passieren, in dem die FWG ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Weinfest gefeiert hatte. „Das war ein voller Erfolg“, sagte Eimansberger. Dank Maria Landthaler ist auch die Homepage www.fwg-lenggries.de wieder auf dem neuesten Stand. „Schaut‘s gern mal rein“, warb Eimansberger.
Ortskernsanierung soll im Herbst abgeschlossen sein
Nach dem Kassenbericht von Stefan Riesch blickte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher auf aktuelle Projekt in der Gemeinde. Im Herbst soll die derzeit laufende Ortskernsanierung abgeschlossen sein. 2,5 Millionen Euro sind dann verbaut. Eine Million floss dabei allein in den Untergrund und die Erneuerung von Kanal und Wasserleitungen. Vor allem Letztere seien in äußerst schlechtem Zustand gewesen, sagte Klaffenbacher. Immer wieder höre er die Kritik, dass das verwendete Pflaster nicht barrierefrei sei. Tatsächlich sei es das aber. „Wir haben gesägtes Pflaster genommen, das ist so glatt, dass man mit Rollstuhl, Rollator oder auch Kinderwagen gut drüberfahren kann.“ Auch ein Blindenleitsystem sei an einigen Stellen im Ortskern im Zuge der Sanierung verbaut.
Solarplatten fürs Pflegeheim liegen beim Zoll
Die Arbeiten für den Anschluss von Haus der Senioren und künftigem Pflegeheim ans Nahwärmenetz neigen sich dem Ende zu. Und auch beim Neubau des Heims laufe alles wie geplant. „Wir werden den Kostenrahmen ziemlich genau einhalten können“, sagte der Bürgermeister mit Blick darauf, dass rund 90 Prozent der Aufträge vergeben sind. Rund 21,4 Millionen Euro investiert die Gemeinde. Refinanziert wird das Ganze über eine langfristige Vermietung an die Caritas. In den kommenden Wochen wird das Heim sein Solardach erhalten. Die Maximalleistung liegt bei 430 Kilowatt/peak – und damit dreimal so hoch, wie bei einer herkömmlichen PV-Anlage, die auf einem Dach installiert wird. „Die Platten aus der Schweiz liegen aktuell aber noch beim Zoll in Leipzig“, berichtete Klaffenbacher.
Bauhof soll aufs Kasernenareal umziehen
Mit einem eigenen Antrag hatte die FWG die Entwicklung der Kasernenflächen anschieben wollen. Unter anderem soll der Bauhof auf das Areal verlegt werden. „Das hat für Diskussionsstoff gesorgt“, sagte der Bürgermeister. Er ist aber nach wie vor von der Sinnhaftigkeit überzeugt. Am Standort in Anger gebe es keine Entwicklungsmöglichkeiten, allerdings Sanierungsbedarf. „Ich investiere aber doch nicht, wenn das keine Zukunft hat.“ Schon für die neue Heizung brauche es einen sechsstelligen Betrag. Auf dem Kasernenareal könne sich der Bauhof „zukunftsfähig aufstellen“.
Gehwegbau in Schlegldorf soll vorangetrieben werden
Im östlichen Teil der gemeindlichen Flächen soll ein Mischgebiet ausgewiesen werden. Dort sollen ein neuer Kindergarten entstehen und bezahlbarer Wohnraum unter anderem für Pflegekräfte und gemeindeeigenes Personal. Voran gehen soll es auch mit dem Gehwegbau in Schlegldorf. Momentan scheitere der noch an der Festlegung der Ortsdurchfahrtsgrenzen. Das ist notwendig, damit die Zuständigkeit vom Staatlichen Bauamt auf die Gemeinde übergeht. „Sonst warten wir noch 50 Jahre auf den Bau“. Geht alles glatt, könnte das erste 500 Meter lange Teilstück 2025 gebaut werden. Der Aufwand ist durchaus groß, weil die Fahrbahn ein Stück verlegt werden muss, um den Gehsteig bauen zu können.