Farbenfrohe Etrusker - Geheimnisvolles Etruskergrab enthüllt faszinierende Malereien und Alltagsszenen

In Italien ist ein 2500 Jahre altes Grab mit bunten Wandmalereien entdeckt worden. Das Grab soll von den Etruskern stammen, die im ersten Jahrtausend vor Christus in Italien lebten, heißt es in einer Mitteilung der Oberaufsichtsbehörde für Archäologie, Kunst und Landschaft für die Provinz Viterbo und Süd-Etrurien.

Gefunden wurde das Grab in der Nekropole von Tarquinia, etwa 72 Kilometer nordwestlich von Rom. Die Wandmalereien zeigen Szenen mit tanzenden Männern und Frauen neben einem Flötenspieler. 

Grab Nekropole von Tarquinia
Archäologen entdecken in Italien ein 2500 Jahre altes etruskisches Grab. Oberaufsichtsbehörde für Archäologie, Kunst und Landschaft für die Provinz Viterbo und Süd-Etrurien

Familie könnte in der Metallverarbeitung tätig gewesen sein

Eine der Darstellungen könnte eine Metallwerkstatt sein. Daniele Federico Maras, Direktor des Archäologischen Nationalmuseums in Florenz, erklärte gegenüber "Live Science": "Die Einbeziehung einer einzigartigen Schmiedeszene in die Wandmalereien erlaubt uns einen Blick auf die wirtschaftlichen Quellen des Reichtums dieser Familie, die offensichtlich in der Metallverarbeitung tätig war."

Andere Szenen in den Wandmalereien könnten Zeremonien darstellen, die bei Begräbnissen abgehalten wurden. Das Fehlen von Inschriften, menschlichen Überresten und Grabbeigaben deutet darauf hin, dass das Grab geplündert wurde. Die Stätte liegt unter einem bereits eingestürzten Grab und befindet sich in einem schlechten Zustand.

Die Etrusker: ein antikes Volk in Mittelitalien

  • Die Etrusker, auch Tusci oder Rasenna genannt, lebten im Gebiet des heutigen Mittelitaliens, genauer gesagt in der Toskana, Umbrien und Latium.
  • Ihre Kultur lässt sich bis etwa 800 v. Chr. zurückverfolgen und bestand bis in die zweite Hälfte des ersten Jahrhunderts v. Chr., bevor sie weitgehend in der römischen Kultur aufging.
  • Die Entwicklung der etruskischen Kultur kann unter anderem auf die Villanova-Kultur und verschiedene Einflüsse aus Kleinasien und dem Mittelmeerraum zurückgeführt werden.
  • Um 600 v. Chr. erreichten die Etrusker den Höhepunkt ihrer Macht und beherrschten zusammen mit den Karthagern den westlichen Mittelmeerraum.
  • Sie gründeten Städte und entwickelten eine reiche Kultur, die stark von griechischen Einflüssen geprägt war.
  • Trotz ihrer Blütezeit begann nach militärischen Niederlagen gegen griechische und römische Streitkräfte ihr Niedergang.
  • Im Jahr 396 v. Chr. eroberte Rom die Stadt Veji und leitete damit den allmählichen Verlust der etruskischen Unabhängigkeit ein.
  • Bis 90 v. Chr. gingen die Etrusker vollständig im Römischen Reich auf.

4000 Jahre alte Fußabdrücke belegen dramatischen Vulkanausbruch bei Pompeji

Kürzlich wurde in Italien eine weitere archäologische Entdeckung gemacht. In der Nähe von Pompeji entdeckten Archäologen beim Bau einer Pipeline 4000 Jahre alte Fußabdrücke. Die Fußabdrücke zeugten von der dramatischen Flucht der Bewohner vor einem Vulkanausbruch, teilte das Oberaufsichtsamt für Archäologie, Kunst und Landschaft mit. 

Sie wurden in Casarzano, rund 13 Kilometer östlich von Pompeji, in Material des Vesuvs konserviert, ähnlich wie die bereits 2001 in Nola-Croce del Papa entdeckten Spuren. Der Ausbruch des Vesuvs um 1995 v. Chr. war größer und explosiver als der von 79 n. Chr. und begrub Siedlungen unter meterdicken Schichten aus Bimsstein und Asche.