Vier Putin-Einheiten greifen in Ostukraine an – und scheitern an Drohnen-Mauer

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Trotz Russlands Neuaufstellung für die Frühlingsoffensive: Eine ukrainische Drohnenwand stoppt einen Angriff in der Ostukraine, noch bevor er beginnt.

Kurachowe – In der Ostukraine hat Russland die letzten Monate nur wenige neue Gebiete einnehmen können. Die russische Armee sammelte sich offenbar für eine neue Offensive, doch die ukrainische Armee war darauf vorbereitet. Als es zu der Offensive kam, brachte eine Drohnenwand den Angriff schnell zum Stillstand.

Nachdem Russland in einem verlustreichen Kampf im Dezember 2024 Kurachowe erobert hatte, fehlten die Ressourcen für weitere große Offensiven. Vier Monate später vermuteten ukrainische Militärexperten, dass die russische Armee sich neu aufgestellt hätte. Man erwarte, dass „sich die russischen Offensivaktionen in den kommenden Monaten im Süden weiter ausweiten werden“, warnte Tatarigami, der Gründer der ukrainischen Analysegruppe Frontelligence Intelligence, auf der Onlineplattform X. Tatsächlich waren russische Truppen wenige Tage zuvor für eine solche Offensive losgezogen.

Drohnenpiloten der Spezialeinheit Omega des ukrainischen Militärs trainieren.
Drohnen sind im Ukraine-Krieg ein wichtiger Bestandtteil (Symbolbild). © IMAGO/Funke Foto Services/André Hirtz

Im Keim erstickt: Ukraine mit schneller Verteidigung gegen neue Russland-Offensive

Sie starteten an mehreren Orten im Norden von Kurachowe und im Süden von Sribne Angriffe – mit insgesamt vier verschiedenen Einheiten, wie die ukrainische operativ-strategische Gruppe Chorzyzja in ihrem Telegram-Kanal berichtete. Ausgerüstet mit Panzern, Motorrädern, Infanterie und Buggys hatte jede Truppe eine eigene Mission, berichtete die Gruppe. „Der wahrscheinliche Plan der Operation bestand darin, die ukrainische Verteidigung zu durchbrechen (oder zu zerstören) und die Siedlungen Bohdaniwka, Troitzke und Horichowe zu erobern.“

Doch ukrainische Überwachungsdrohnen sahen die Truppen bereits kommen. Mit FPV-Drohnen griff die ukrainische Armee die russischen Truppen an. Laut der Chorzyzja-Gruppe war das ein voller Erfolg: Keine der vier Truppen habe überhaupt ukrainische Stellungen erreichen können. Insgesamt 50 Russen sollen bei dem blutigen Angriff getötet worden sein, teils auf brutalste Weise. Die Drohnen lähmten zunächst die Fahrzeuge, darunter zwei Panzer, zwei gepanzerte Mannschaftstransporter, vier Geländewagen und vier Motorräder. Dann verfolgten die Drohnen wohl die flüchtenden Soldaten.

Ukraine diskutiert Sommer-Strategie: Russland könnte Sommer-Offensive in mehreren Regionen starten

Tatarigami wäre von dem strategischen Erfolg der Drohnenwand wohl nicht überrascht gewesen. Für ihn habe bereits der geringe Erfolg der russischen Winter-Offensive gezeigt: „Die Lage der Ukraine ist nicht schlimm“ auch wenn Russland diese als „katastrophal“ darstellen wolle. Die Strategie für Frühling und Sommer ist in der Ukraine aktuell ein großes Diskussionsthema – und nicht alle Militärexperten stimmen mit Tatarigamis Einschätzung, dass Russland bei einer Offensive im Frühling und Sommer den Süden priorisieren würde, überein. Es gibt einige Regionen, in denen die Situation aktuell angespannt ist.

Stellvertretender Leiter des ukrainischen Präsidialamtes Pavlo Palisa sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag (10. April), dass Russland weiter in Richtung Pokrowsk vorrücken würde. Auch Palisas ging jedoch davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Kämpfe in der Ukraine im April und Mai intensivieren würde. Laut dem Institute for the Study of War (ISW) wäre allerdings auch eine weitere Offensive im Nordosten der Ukraine, in der Region der Stadt Sumy, denkbar. Dort müssten allerdings die russischen Truppen erst verstärkt werden, so das ISW. (lismah)

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