"Wieso sind immer so viele Sitze leer?": Leser kritisieren Parlamentsbetrieb

Ein Hammelsprung als Folge eines Grünen-Antrags bringt Bewegung – und Unmut – ins Parlament: Der Vorgang sorgt bei Lesern für heftige Debatten. Im Zentrum stehen die Kritik an der laschen Anwesenheit vieler Abgeordneter und massivem Unmut über das niveauarme Verhalten im Plenum. Zugleich werden die Grünen scharf für ihren Antrag attackiert, während andere die Abstimmungsmechanismen, Parlamentskooperationen sowie einzelne Politiker ins Visier nehmen. Technische Reformideen und medienkritische Stimmen ergänzen das Bild. 

Verteilung der Meinung zu "Hammelsprung entzündet Leserzorn: Abwesenheiten, Stil und Rollen im Bundestag unter Beschuss"
In den Kommentaren treffen Respektverlust, politische Ermüdung und Reformeifer aufeinander. FOCUS Online

Kritik an Abgeordneten wegen häufiger Abwesenheit

Den größten Anteil (27 Prozent) haben Leser, die die permanente Abwesenheit vieler Parlamentarier trotz hoher Entlohnung scharf kritisieren. Sie fordern eine verbindliche Anwesenheitspflicht und spürbare Sanktionen bei unentschuldigtem Fehlen. Die geringe Präsenz werten sie als verantwortungslos und respektlos gegenüber Amt und Bürgern.

"Wieso sind nur immer so viele Sitze leer, wo die gewählten Abgeordneten, auch Volksvertreter genannt, sitzen sollten? Geld kassieren fürs Nichtstun?"  Zum Originalkommentar

"Ich bin fassungslos, wie wenig Abgeordnete da sind."  Zum Originalkommentar

"Abgeordnete erhalten seit dem 1. Juli 2025 11.833,47 Euro monatlich. Wie wäre es, dieses Geld nur zu zahlen, wenn derjenige auch anwesend ist."  Zum Originalkommentar

"Am besten eine Stechuhr einführen. Wer an den Sitzungen unentschuldigt fehlt, bekommt dafür 10 Prozent von seinen Diäten abgezogen."  Zum Originalkommentar

"Wenn ich nicht zum Dienst erschienen bin, gab's Ärger bzw. Gehaltskürzung. Unsere Abgeordneten dürfen kommen und gehen, wie sie wollen. Sie haben vergessen, dass wir sie bezahlen."  Zum Originalkommentar

Unmut über Stil und Ablauf im Bundestag

Mit einem Anteil von 22 Prozent sehen Leser das Verhalten und den Ablauf der Bundestagsdebatten kritisch. Sie empfinden die Sitzungen als kindisch, respektlos und ineffektiv. Besonders die Qualität der Debatten, Abstimmungen und das gegenseitige Auftreten werden als unprofessionell und peinlich bezeichnet, teils sogar als Theater mit großem Imageschaden.

"Mein Gott, welch ein peinlicher Auftritt einer Partei. Man muss sich ja ernsthaft für solche Figuren schämen, denn sie blamieren und beschädigen das Ansehen unseres Landes weit über unsere Grenzen hinaus."  Zum Originalkommentar

"Im Kindergarten funktionieren die Abstimmungen besser."  Zum Originalkommentar

"Nur noch albern. Vorschulniveau."  Zum Originalkommentar

Kritik an den Grünen

Rund 15 Prozent der Leserstimmen richten sich speziell gegen die Grünen. Sie werden als politisch überflüssig und wirkungslos dargestellt, ihr Antrag gilt als albern und unangebracht angesichts drängenderer Probleme. Einzelne sprechen sogar von Verfassungsfeindlichkeit oder gezielter Rebellion gegen vernünftige Politik.

"Was für eine Peinlichkeit. Die Bundestagspräsidentin kann noch nicht einmal zählen. Die Grünen und ihre feministische Außenpolitik sind so unnötig wie Fußpilz. Die Brandmauer scheint hier nicht zu existieren. Gymnastik für Abgeordnete?"  Zum Originalkommentar

"Nachdem die Grünen nichts mehr zu sagen haben, zeigen sie ihr wahres Gesicht, also gegen vernünftige Politik rebellieren."  Zum Originalkommentar

"Viele heiße Luft für nix - typisch Grüne eben."  Zum Originalkommentar

"Völlig albern, was da wieder Grüne gefordert haben, haben es live gesehen.. und es ist abgelehnt worden…was soll dieser Schwachsinn, gibt es nicht genug andere Probleme in Deutschland zurzeit.. na gut, die klammern sich an ihr Recht, ohne konkrete Argumente zu haben…!"  Zum Originalkommentar

Debatte um Verfahren und Fairness

Mit einem Anteil von elf Prozent widmen sich Leser kritisch oder ironisch dem Parlamentsverfahren, insbesondere dem Hammelsprung. Sie bemängeln Doppelmoral bei der Bewertung je nach Partei und ziehen humorvolle Vergleiche mit Sagen oder fassen das Prozedere als Symbolpolitik auf.

"Komisch. Ich erinnere mich, wenn die AFD den Antrag gestellt hat, diesen Hammelsprung, wurde es als Lächerlichmachen der Demokratie betitelt."  Zum Originalkommentar

"Das war doch auf AfD-Vorschlag letztes Jahr sooooo "Pfuibäh!""  Zum Originalkommentar

""Hammelsprung"... der Name ist Programm..."  Zum Originalkommentar

„Koalition mit AfD?“ – Empörung über politische Zusammenarbeit

Für sieben Prozent der Leser steht die Empörung über die gemeinsame Abstimmung von CDU, SPD und AfD im Vordergrund. Die Stimmen interpretieren dies als inakzeptabel und Ausdruck tiefer Skepsis gegenüber jeglicher politischen Zusammenarbeit mit der AfD.

"Hat man hier etwa gemeinsam mit der AfD gestimmt? Müsste es jetzt keinen Aufschrei geben?"  Zum Originalkommentar

"Skandal! SPD und CDU stimmten gemeinsam mit der AfD im Bundestag."  Zum Originalkommentar

"Na sowas. Haben hier CDU und SPD gemeinsam mit der AFD gestimmt. Das geht aber gar nicht."  Zum Originalkommentar

„Politikführung am Limit“ – Kritik an Regierungsführung

Sechs Prozent der Kommentare thematisieren die Schwächen einzelner Politiker wie Merz und Wadephul und kritisieren die Regierungskoalition als zerstritten sowie ineffektiv. Das mangelnde Zusammenspiel sorgt für Zweifel an politischer Stabilität und fordert eine stärkere Führung.

"Wadephul ist seinem Amt als Außenminister offenbar nicht gewachsen und Merz kann Kanzler nicht. Die SPD sollte Merz als Kanzler nicht länger mittragen."  Zum Originalkommentar

"Um das mal klarzustellen: Wir haben nur einen Außenminister und der heißt Friedrich Merz. Das ist doch das einzige, was er mit Hingabe macht, in der ganzen Welt herumreisen und sich als großer Lenker feiern lassen. Leider bleibt Deutschland dabei auf der Strecke."  Zum Originalkommentar

"Keine andere Regierung, vielleicht auch noch unter Scholz, ist derart zerstritten und uneins wie unter Merz. Ständige Debatten, Zerwürfnisse, Streitigkeiten, auch mit unfähigen Ministern, wie Wadephul es immer öfter zeigt. Und das soll jetzt noch 3 Jahre so weitergehen? Mit SPD und CDU ist diese Koalition jetzt schon gescheitert. Hier ist zusammengekommen, was einfach nicht zueinander passt. Und Anwesenheit im Bundestag sollte für alle Pflicht sein."  Zum Originalkommentar

Kommentare abseits des Mainstreams

Die verbleibenden zwölf Prozent vereinen ironische und sarkastische Reaktionen zum Parlamentsbetrieb, humorvolle Metaphern und medienkritische Stimmen, die etwa mehr Information oder digitale Reformen verlangen. Besonders unterhaltsame Kommentare stellen das Geschehen als Absurdität oder Theater dar.

"Nanu, war das auch eine Brandmauer?"  Zum Originalkommentar

"Odysseus und seine Gefährten entkamen dem blinden Riesen, indem sie sich unter den Hammeln versteckten! Das passt zu dem, was man Bundestag nennt!"  Zum Originalkommentar

"Klasse Frau Klöckner. Weiter so mit dem Kindergarten."  Zum Originalkommentar

"Das ist das digitale Deutschland mit KI. Warum nicht auf jedem Platz ein Karten-Einsteckplatz zum Anmelden mit 3 Knöpfen, Ja/Nein/Enthaltung. Das kann doch nicht so schwer sein und würde viele Abstimmungen erleichtern und einen Überblick über die Anwesenheit liefern."  Zum Originalkommentar

Diskutieren Sie mit: Sollte für Bundestagsabgeordnete eine verbindliche Anwesenheitspflicht gelten – oder gehört ein gewisser Freiraum zur parlamentarischen Arbeit dazu? Sind Reformen im Parlamentsablauf nötig, oder übertreiben Kritiker? Ihre Meinung zählt – teilen Sie Ihre Sicht in den Kommentaren!

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.
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