Grünen-Antrag sorgt für Tumult im Bundestag: Klöckner ruft zu "Hammelsprung" auf

"Jetzt reden wir hier über die Außenpolitik und das Auswärtige Amt ist noch nicht einmal dabei, geschweige denn der Außenminister." Mit diesen Worten beantragte die Grünen-Abgeordnete Irene Mihalic, Johann Wadephul in den Saal zu zitieren. 

"Hammelsprung": Alle Abgeordneten verlassen den Bundestag

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner stellte den Antrag zur Abstimmung. Grüne und Linke - in großer Zahl anwesend - hoben geschlossen die Hände. SPD, CDU und AfD stimmten dagegen. In den Reihen der Regierungsfraktionen saßen jedoch wenige Parlamentarier. Eine eindeutige Mehrheit war so im Plenum mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.

Daraufhin rief Klöckner zu einem sogenannten "Hammelsprung" auf. Im Rahmen dieses Verfahrens verließen zunächst alle Abgeordneten den Parlamentssaal, um im Anschluss durch drei verschiedene Türen wieder zu ihren Sitzen zurückzukehren. Den Parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktionen war es dabei erlaubt, durch Anrufe möglichst viele weitere Abgeordnete für die Abstimmung hinzuzuziehen.

Wadephul erscheint vor Ende der Abstimmung

Nachdem alle Abgeordneten den Saal verlassen hatten, wurden die Türen geschlossen. Die Schriftführer zählten, wie viele Personen jeweils durch den „Ja-Eingang“, den „Nein-Eingang“ und den Eingang für Enthaltungen in den Saal zurückkehrten.

Letztlich erschien Außenminister Wadephul sogar noch vor Ende der Abstimmung. Die Stimmen wurden trotzdem ausgezählt - der Antrag der Grünen wäre demnach gescheitert.

Eigentlich sah der Zeitplan des Parlaments für den Vormittag nur etwa 20 Minuten für einen Antrag der Grünen zur UN-Resolution „Frauen, Frieden, Sicherheit“ vor. Letztlich überzog der Hammelsprung die Debatte um mehr als eine halbe Stunde.