Generationenwechsel bei CIM: Töchter übernehmen das Firmenruder
Früher war es üblich, doch heute übernehmen immer weniger Kinder den elterlichen Betrieb. Ein Beispiel, wie es funktionieren kann, ist die CIM GmbH.
Fürstenfeldbruck - Fritz Mayr hat die CIM GmbH im Jahr 1985 in Kirchheim bei München zusammen mit seiner Frau Franziska gegründet. „Es war eine unglaubliche Reise, die CIM von seinen Anfängen bis zu dem zu sehen, was es heute ist“, sagt der Firmengründer im Rückblick. Damit das auch so bleibt, hat er rechtzeitig vorgesorgt und die Verantwortung in jüngere Hände gegeben.
Vor einiger Zeit haben seine beiden Töchter Friederike Kammann (41) und Hannelore Mayr (37) das mittelständische Familienunternehmen ihrer Eltern gemeinsam übernommen. „Hannelore und Friederike sind nicht nur unsere Töchter, sondern auch erfahrene Fachkräfte, die das Unternehmen von Grund auf kennen“, betont Fritz Mayr.
Hinter dem Firmennamen CIM versteckt sich das Computer-Ingenieurbüro Mayr. Ursprünglich wurde es unter dem Namen „Computer-Integrated-Manufacturing“ gegründet, was der damaligen Zeit geschuldet sei, erläutert Friederike Kammann. So kam es auch zu der Firmen-Abkürzung.
Es geht um das digitale Lager
Mit ihrer Lagerverwaltungssoftware Prolag World, einem Warehouse Management System (WMS), erhalten Firmen und Betriebe unterschiedlichster Art, vom kleinen Unternehmen über große Konzerne bis hin zu Logistikdienstleistern, passgenaue Systeme, um ihre heterogenen Lager digitalisieren, steuern und optimieren zu können. Von der Logistikberatung bis hin zur Projektbetreuung steht CIM seinen Kunden als Full-Service-Partner zur Seite.
Nach dem Start in Kirchheim zog der damals noch relativ kleine Familienbetrieb mit einer Handvoll Leuten nach Bruck um, wo die Firma zunächst am Leonhardplatz ein Büro hatte. Im Jahr 1998 siedelte er in den Brucker Westen um. Heute zählt der Anbieter von innovativer Technologielösungen im Bereich der Logistiksoftware knapp 100 Mitarbeiter und hat eine Niederlassung in Münster, sowie Büros in München, Berlin, Stuttgart und Dresden.
Beide Töchter steigen in die Firma ein
„Das Unternehmen ist natürlich seit unserer Kindheit ein Teil der Familie“, erzählt Friederike Kammann. Die frühere Romanistik-Studentin mit Nebenfach BWL und Psychologie stieg nach erster Berufserfahrung - nicht zuletzt auch auf Wunsch der Mutter - in den elterlichen Betrieb ein. Angefangen habe sie im Marketing, war im Vertrieb und anschließend in der Personal- und Organisationsentwicklung tätig, berichtet sie.
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„Ich hatte eigentlich in meiner Kindheit nicht vor, im elterlichen Betrieb eines Tages einzusteigen“, sagt dagegen Schwester Hannelore Mayr. Ihr Studium ging mehr in die naturwissenschaftliche Richtung, aber als Werkstudentin in einer Software-Firma wurde dann doch ihr Interesse an der Software geweckt. Und so begann sie zunächst in der Qualitätssicherung und hat anschließend das Produktmanagement mit aufgebaut. Beide arbeiten nun schon seit über sechs Jahren zusammen im Unternehmen. Trotz der unterschiedlichen Tätigkeiten gebe es aber auch zahlreiche gemeinsame Bereiche, wie zum Beispiel den Kontakt mit Kunden oder auch die wirtschaftlichen Aufgaben des Unternehmens.
Eine Brucker Woche in der Zentrale
Die neuen Chefinnen setzen auf Teambildung: Viermal im Jahr kommen die deutschlandweit agierenden Mitarbeiter - ein Großteil arbeitet in Homeoffice - zu einer sogenannten „Brucker Woche“ in der Zentrale zusammen. „Wir pochen sehr auf diese Zusammenkünfte, weil wir merken, dass der Austausch sowie auch die persönliche Bindung zum Unternehmen wichtig sind“, erklären die Geschäftsführerinnen.
Ihre Entscheidung, bei CIM zu bleiben, bereuen die beiden Frauen nicht „Es ist für uns eine große Ehre, die Geschäftsführung zu übernehmen und das Erbe unserer Eltern fortzuführen“, sagen Friederike Kammann und Hannelore Mayr. „Wir wollen die Traditionen und Werte, die unsere Eltern aufgebaut und vermittelt haben, bewahren und die Firma in eine erfolgreiche Zukunft führen.“ CIM bleibt damit auch in Zukunft ein Familienunternehmen, inhabergeführt und nachhaltig, mit flachen Hierarchien, mit Mitbestimmung und Mitverantwortung der Mitarbeiter.
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