Mann lässt Ehefrau mutmaßlich von Fremden vergewaltigen: Tochter hegt schrecklichen Verdacht

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Ein Mann aus Frankreich soll seine betäubte Ehefrau jahrelang fremden Männern zur Vergewaltigung angeboten haben. Jetzt äußert sich seine Tochter.

Avignon – Der Prozess, der am 2. September im südfranzösischen Avignon startete, schlägt riesige Wellen. Dominique P. soll seine Frau Gisèle P. zehn Jahre lang mit Medikamenten betäubt und von Fremden vergewaltigt haben lassen. Auch seine Tochter soll er heimlich fotografiert haben.

„Einer der größten Sexualstraftäter“: Mann soll Ehefrau für Vergewaltigungen angeboten haben

Zwischen 2011 und 2020 soll Dominique P. seine Ehefrau 108 Mal vergewaltigt haben, in 92 Fällen sollen sich fremde Männer an der heute 71-Jährigen vergangen haben. Hunderte von Videos, die auf dem Computer des 72-Jährigen entdeckt wurden, sollen diese Grausamkeit dokumentieren. „Das Bild ist unerträglich, ich liege leblos in meinem Bett, schlafend, und man ist dabei, mich zu vergewaltigen“, schilderte das mutmaßliche Opfer aus dem Gerichtssaal.

Tochter Caroline erscheint während des Prozesses gegen ihren Vater vor Gericht. Er soll seine Mutter fast zehn Jahre lang unter Drogen gesetzt und Fremde eingeladen zu haben, sie zu vergewaltigen.
Tochter Caroline erscheint während des Prozesses gegen ihren Vater vor Gericht. Er soll ihre Mutter fast zehn Jahre lang unter Drogen gesetzt und Fremde eingeladen haben, sie zu vergewaltigen. © Christophe Simon/AFP

„Mein Vater ist zweifellos einer der größten Sexualstraftäter der letzten zwanzig Jahre“, zitierte die französische Zeitung Midi Libre die Tochter Caroline. Die 45-Jährige tritt unter einem Pseudonym in der Öffentlichkeit auf. Auch ihre Mutter hat sich bewusst für einen öffentlichen Prozess entschieden, um Opfern von Vergewaltigungen unter Drogen-Einfluss ein Gesicht zu geben.

Vergewaltigungs-Prozess in Avignon gestartet: Vater soll auch Tochter heimlich fotografiert haben

Dominique P. soll seine Tochter ebenfalls heimlich fotografiert haben. Während einer Befragung im Jahr 2020 soll ihr die Polizei zwei Nacktfotos gezeigt haben, die auf dem Computer ihres Vaters gefunden wurden. Er habe sie „ohne mein Wissen nackt fotografiert“. Caroline ist überzeugt, dass sie nicht schlief, sondern ebenfalls mit Medikamenten betäubt wurde. Ihr Vater bestreitet das jedoch, wie die Bild berichtete.

Für die 45-Jährige dürfte sich das Erlebte wie ein Verrat anfühlen. Denn: Sie hatte ihren Vater all die Jahre als „fürsorglichen, rücksichtsvollen Mann, einen sehr präsenten, liebevollen Vater“ wahrgenommen, wurde sie von der Bild zitiert. „Ich habe meinen Vater geliebt.“ Ihre Erfahrungen hat sie in einem Buch mit dem Titel „Und ich habe aufgehört, dich Papa zu nennen“ verarbeitet.

Neben Dominique P. sind noch 50 weitere Männer mitangeklagt, die zur Tatzeit zwischen 21 und 68 Jahre alt waren und mit der Justiz zumeist noch nichts zu tun hatten. Diese konnten anhand der Videoaufnahmen identifiziert werden. Der Rentner soll über eine Online-Plattform Kontakt zu den Männern aufgenommen haben.

„Diese Personen wussten sehr wohl, was sie taten“: Angeklagter gesteht Tat

Ihnen allen droht eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren. Dominique P. und 14 weitere Angeklagte hatten vor Gericht ein Schuldeingeständnis abgelegt, berichtete die Tagesschau. Die anderen bestritten die Vorwürfe. „Diese Personen wussten sehr wohl, was sie taten und in welchem lethargischen Zustand ich mich befand“, so Gisèle P. Sie selbst soll von den mutmaßlichen Vergewaltigungen nichts mitbekommen, wegen des Medikamentenmissbrauchs aber unter Gedächtnislücken und extremer Müdigkeit gelitten haben. Ein Urteil wird am 20. Dezember erwartet.

Für Schlagzeilen sorgte auch ein Fall auf Mallorca: Vier Touristen sollen eine junge Frau in einer Ferienwohnung vergewaltigt haben. Die Polizei ermittelt auch gegen 17 Jugendliche, die ein zwölfjähriges Mädchen aus Wien über Monate schwer missbraucht haben sollen. (kas/dpa)

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