Italien-Urlauberin erstattet Anzeige: Händler verlangt 1155 Euro für Käse und Wurst

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Eine Frau muss 1155 Euro für Spezialitäten im Italien-Urlaub blechen. Die Familie wittert Abzocke. Doch die Geschichte nimmt ein unerwartetes Ende.

München – Eine 86-jährige Frau und ein Familienmitglied aus Mailand wollten ein paar lokale Delikatessen während ihres Urlaubs auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien probieren. Doch für die Speisen verlangte ein Straßenverkäufer am Strand von Porto Istana einen unglaublichen Preis.

Händler verlangt horrenden Preis für Spezialitäten im Italien-Urlaub

Wie die Zeitung Corriere della Sera berichtete, ereignete sich der Vorfall bereits Ende August. Die beiden Italien-Urlauber hatten sich an einem Stand für regionalen Pecorino-Käse, etwas Schinken und Wurst entschieden. Die Produkte sollen etwa vier Kilogramm gewogen haben.

1155 Euro musste eine Urlauberin im Sardinien-Urlaub für Käse und Wurst zahlen. (Symbolbild) © Zoonar.com/Jiri HERA/imago; Zoonar.com/Kasper Ravlo/imago

Während das Familienmitglied die Einkäufe zum Auto trug, beglich die Frau – die eine Sehbehinderung hat – die Rechnung mit ihrer Karte. Erst nach Abschluss der Transaktion bemerkten die beiden den exorbitanten Preis. Als sie den Verkäufer zur Rede stellen wollten, war dieser allerdings bereits verschwunden. Abzocke witterte auch ein Urlauber in Kroatien.

Mit einer Kopie des Kassenbons, auf dem Name, Firma und Adresse des Händlers verzeichnet waren, erstatteten die Urlauber Anzeige bei der Polizei. Darüber hinaus begann die Familie der betrogenen Urlauberin selbst mit der Suche nach dem Verkäufer – und wurde fündig.

Abzocke im Italien-Urlaub? Geschichte nimmt herzerwärmendes Ende

Dieser behauptete gegenüber der Familie, er habe den Preis vor dem Kauf genannt. „Es ist ein freier Markt, ich sehe kein Problem“, erklärte der Mann aus Buddusò. Er wies auch Bedenken hinsichtlich des Alters und der Sehbehinderung der Urlauberin zurück: „Sie schienen mir geistig vollkommen klar zu sein“. Laut der Zeitung La Nuova – der ein Foto des Kassenbons vorlag – hätten die Produkte nur einen Bruchteil des Preises in entsprechenden Fachgeschäften gekostet.

Doch die Geschichte um die Italien-Urlauberin nahm noch eine herzerwärmende Wendung. Zahlreiche Ladenbesitzer und der Bürgermeister von Buddusò, Massimo Satta, sammelten 1155 Euro und erstatteten der 86-Jährigen die horrenden Kosten. Die Touristin schien davon so bewegt, dass sie den Bürgermeister bat, das Geld für wohltätige Zwecke zu spenden.

„Jedes Land hat seine Herausforderungen, aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es auch viele ehrliche und hart arbeitende Menschen gibt, die einen positiven Beitrag zum Ansehen der Gesellschaft leisten“, zitierte La Nouva den Bürgermeister. Er verurteilte die Tat des Händlers scharf. Ob dieser dafür belangt wurde, ist derzeit nicht bekannt. Auch in anderen Urlaubs-Ländern drohen Preisfallen und Extrakosten. (kas)

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