Italien: Riesiger Felssturz verschüttet Wanderweg in extrem beliebter Wanderregion – Bilder zeigen Ausmaß

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Heftiger Felssturz in den Dolomiten. Die Gesteinsmassen verschütteten einen beliebten Wanderweg. Nur der Zeitpunkt verhinderte das Schlimmste.

Sexten – Keine Berggruppe fasziniert Alpinisten so sehr wie die bis zu 2999 Meter hohen Drei Zinnen (italienisch: Tre Cime di Lavaredo) in den Sextner Dolomiten. Die Gipfelregion an der Grenze zwischen Südtirol und der Provinz Belluno (Veneto) im Norden Italiens ist eine der am meisten besuchten Gegenden der Alpen. Überragt werden die Drei Zinnen im Osten vom Zwölferkofel (3094 Meter). Am Fuß des Zwölferkofels liegt das Giralba-Joch, über das beliebte Touren zu den Drei Zinnen führen, an denen zurzeit Hochkonjunktur herrscht – schließlich sind derzeit Sommerferien.

Mit einer riesigen Staubwolke ging die Steinlawine an den Drei Zinnen ab.
Mit einer riesigen Staubwolke ging die Steinlawine an den Drei Zinnen ab. © BRD Sexten

Montagabend (29. Juli), gegen 21 Uhr, schallte plötzlich ein Donnern durch das Gebirgsmassiv. Vom Zwölferkofel waren große Felsmassen abgebrochen. Der Wirt der Zsigmondy-Hütte (Comici-Hütte) filmte das Naturschauspiel mit dem Handy. Auf etwa 2400 Meter Höhe hatten sich die Felsmassen gelöst und donnerten rund 100 Meter tiefer auf den Wanderweg zum Giralba-Joch.

Riesen-Felssturz an den Drei Zinnen in Italien: Wanderweg vorerst gesperrt – Geologe prüft Gebiet

„Der Weg ist nach dem Bergrutsch gesperrt“, berichtet der Hüttenwirt bei IPPEN.MEDIA. Weiter: „Tagsüber ist da derzeit viel los, aber am Abend war niemand mehr unterwegs.“ Undenkbar, was hätte passieren können, wenn sich der Felssturz tagsüber ereignet hätte.

Der Wanderweg zum Giralba-Joch wurde meterhoch verschüttet.
Die Situation danach: Der Wanderweg zum Giralba-Joch wurde meterhoch verschüttet. © BRD Sexten

„Es ist niemand zu Schaden gekommen, ein Geologe der Provinz schaut sich das jetzt erst einmal an“, berichtet der Obmann der Bergrettung Sexten Josef Rainer IPPEN.MEDIA. Auf den nach dem Felssturz von der Zsigmondy-Hütte aus aufgenommenen Bildern sieht man eine enorme Halde, die sich auf dem Weg auftürmt. Der Weg blieb auch nach einem Erkundungsflug der Provinz per Hubschrauber gesperrt.

Berg- und Felsstürze häufen sich in den Dolomiten

Bei Facebook überschlagen sich die Kommentare, auch bezüglich der möglichen Ursachen: „Unglaublicher Klimawandel“, so ein User. Ein anderer schreibt: „Gott sei Dank wurden bislang keine Opfer entdeckt. Felsstürze sind normal, aber dass sie auf Wege donnern, nicht so sehr.“

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Unwetter in der Region gegeben, zuletzt in der Nacht auf Montag in Südtirol und der benachbarten Gardaseeregion. Durch Starkregen werden oft Felsen unterspült, sodass sie abbrechen, wenn der Kontakt zum Berg verloren geht. Vorige Woche hatte erst ein Erdrutsch einen Wanderweg am Rosengarten weg gepflügt, ebenfalls in den Dolomiten. Voriges Jahr veränderte ein gewaltiger Bergsturz das Erscheinungsbnild des Bergmassivs Cima Carega. Im Apil dieses Jahres donnerte ein Felsen auf einen beliebten Wanderweg in den Kleinen Dolomiten.

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