Kot-Studie veröffentlicht: Wie häufig man Stuhlgang hat, lässt Rückschlüsse auf Lebensdauer zu

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Wie oft man die Toilette aufsucht, kann Forschern zufolge Aufschluss auf die Lebensdauer geben. © Heiko Kueverling/Imago

Wie oft man auf der Toilette „groß“ machen muss, hat Einfluss auf das Risiko, chronische Krankheiten zu entwickeln. Forscher nennen optimale Häufigkeit.

Manche haben mehrmals täglich Stuhlgang, andere nur einige Male pro Woche. Laut AOK wird eine Frequenz von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich als medizinischer Sicht als normal betrachtet. Die Beschaffenheit des Stuhls kann ebenfalls stark variieren und ist hauptsächlich von der Ernährungs- und Trinkgewohnheit abhängig. Die Apotheken Umschau klassifiziert Ausscheidungen, die die Form einer Wurst haben, als gesund und normal.

Wer seltener als dreimal wöchentlich Stuhlgang hat, leidet unter krankhafter Verstopfung. Und auch ständiger Durchfall ist ein Zeichen, dass etwas im Organismus aus dem Gleichgewicht geraten ist. US-amerikanische Forscher haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, wie groß der Einfluss eines gesunden Stuhlgangs auf unsere Gesundheit ist.

Zusammenhang zwischen Stuhlgang und Krankheiten wie Demenz gefunden

„Die Häufigkeit des Stuhlgangs wirkt sich direkt auf das Darmmikrobiom aus und wird mit Krankheiten wie chronischen Nierenerkrankungen oder Demenz in Verbindung gebracht“, schreiben die Studienautoren um Sean M. Gibbons vom Department of Bioengineering der University of Washington in Seattle, USA. In der Studie, die im Fachjournal Cell Reports Medicine veröffentlicht wurde, hatten die Forschenden untersucht, wie die Stuhlgang-Häufigkeit von rund 1.400 gesunden Amerikanern, die enthaltenen Darmbakterien und die Entwicklung chronischer Krankheiten zusammenhängen.

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Die Forscher analysierten den Stuhl der Teilnehmer, entnahmen Blutproben und befragten die Teilnehmer zu ihren Ernährungsgewohnheiten, ihrer körperlichen Betätigung und ihrem Stressniveau. Sie fanden Marker für eine eingeschränkte Organfunktion bei denjenigen, die eine abnormale Stuhlgangshäufigkeit aufwiesen: „Dieses Ergebnis deutet (...) darauf hin, dass der Anhäufung von schädlichen Substanzen im Stuhl, die mit einer abnormalen Häufigkeit von Stuhlgang einhergehen, Organschäden vorausgehen und möglicherweise die Ursache für chronische, altersbedingte Krankheiten sind“, so das Fazit der US-amerikanischen Forschenden.

Seltener oder zu häufiger Stuhlgang als Risikofaktor für chronische Krankheiten

Als optimal stuft Studienautor Gibbons eine Stuhlganghäufikeit von ein- bis zweimal pro Tag ein. Dies sei die Zahl, die als Anzeichen für einen gesunden Lebensstil und ein geringes Risiko für chronische Krankheiten zu deuten ist, so der Forscher.

Bei Verstopfung (seltener als dreimal wöchentlich Stuhlgang) würden die Darmbakterien Giftstoffe bilden, die chronische Krankheiten und Nierenfunktionsstörungen fördern würden, wird Gibbons vom Nachrichtenportal Today zitiert. Durchfall dagegen sei ein Zeichen für hohe Entzündungswerte im Blut und eine eingeschränkte Leberfunktion. Alles gesundheitliche Probleme, die die Lebensdauer negativ beeinflussen.

Wie fördere ich gesunden Stuhlgang?

Greifen Sie häufiger zu ballaststoffreichen Lebensmitteln, trinken Sie ausreichend viel und bewegen Sie sich regelmäßig.

Mehr Informationen zur Studie Aberrant bowel movement frequencies coincide with increased microbe-derived blood metabolites associated with reduced organ function

Veröffentlichungsdatum: 16. Juli 2024

Veröffentlicht im Fachjournal Cell Reports Medicine

Umfang: 1.425 Studienteilnehmer

Studienautoren: US-amerikanisches Forscherteam um Sean M. Gibbons vom Department of Bioengineering der University of Washington in Seattle

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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