„Wir leben Inklusion“: Zweiter Vorsitzender Wilhelm Pfleger von Spomio Mindelheim im Interview

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Der Verein Spomio Mindelheim ist seit über 15 Jahren aktiv und bietet verschiedene Aktivitäten. © Strzalek

Mindelheims vielseitige Vereinslandschaft beheimatet seit über 15 Jahren auch den Spomio e.V. – Sport und Spiel mit ohne Handicap. Der Wochen KURIER hat mit Zweitem Vorsitzenden Wilhelm Pfleger ein Interview geführt.

Mindelheim – Neben regelmäßigen Angeboten wie dem Turnen (mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr in der Turnhalle der Förderschule) und Schwimmen (donnerstags von 17.30 bis 19 Uhr im Hallenbad) bietet der Verein Wanderungen und Ausflüge sowie einmal im Jahr eine Feriensportfreizeit an. Der Zweite Vorsitzende Wilhelm Pfleger hat mit dem Wochen KURIER über den Vereinszweck, die Angebote und Bereiche gesprochen, in denen sich der Verein weitere Unterstützung wünschen würde.

Wie kam es zur Gründung des Vereins?

Pfleger: Unser Erster Vorsitzender und Gründer des Vereins Hermann Haggenmüller war zuvor beim TSV in der Behinderten-, Versehrten- und Rehasportgruppe aktiv. Daraus ergab sich die Idee, einen eigenen Verein zu gründen.

Wie würden Sie den Vereinszweck von Spomio beschreiben?

Pfleger: Ich denke in erster Linie mit dem Begriff „Inklusion“. Unser Verein ist offen für alle – egal ob jemand eine geistige- beziehungsweise körperliche Behinderung hat oder nicht. Wir wollen auch Personen mit Einschränkung die Möglichkeit bieten, gemeinsam Sport zu treiben. Wir sind kein Verein, bei dem es um „höher, schneller, weiter“ geht. Das funktioniert bei uns nicht. Es geht darum, den Menschen eine Abwechslung vom Alltag zu bieten. Zum Teil auch durch Eins-zu-Eins-Betreuung.

Wie hat sich die Mitgliederzahl in den letzten Jahren entwickelt?

Pfleger: Die Entwicklung ist stetig steigend. Aktuell haben wir rund 50 Mitglieder. Zur Mitgliederakquise beteiligen wir uns am Familientag, der durch die Stadt Mindelheim stattfindet, und legen Flyer – unter anderem bei Kindergärten und der Lebenshilfe – aus. Im Moment finden die meisten neuen Mitglieder aber per Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns. Die Altersspanne liegt derzeit bei fünf bis 50 Jahren. Wir haben zum Beispiel auch Mitglieder, die nur an unserer Feriensportfreizeit teilnehmen.

Welche Ausflüge/Aktivitäten kommen besonders gut an?

Pfleger: Beliebt sind die Wandertage. Ein Highlight ist immer die Feriensportfreizeit im Sommer. Dieses Angebot ist eine wahnsinnige Entlastung für die Eltern, die ihr Kind in dieser Zeit bestens versorgt wissen und dann selber einmal Urlaub machen können. Außerdem ist es für viele der Teilnehmer die einzige Möglichkeit im Jahr, den Alltag hinter sich zu lassen und neue Dinge kennenzulernen. Besonders ist auch, dass bei unseren regelmäßigen Turnstunden nicht nur geturnt wird, sondern viele Sportarten betrieben werden können. Wir schauen dabei immer, woran die einzelne Person Spaß hat und was für sie umsetzbar ist.

In welchen Bereichen würde sich der Verein über weitere Unterstützung freuen?

Pfleger: Früher gab es eine Förderung für die Beförderung der Mitglieder zu unseren Angeboten. Seitdem es diese nicht mehr gibt, müssen wir das selbst stemmen. Oft ist es für die Eltern nicht möglich, ihre Kinder wöchentlich herzubringen und abzuholen. Deswegen übernehmen das zwei ehrenamtliche Busfahrer mit unseren eigenen Kombis. Hier würden wir uns über Unterstützung freuen, da gerade der Unterhalt der Busse ordentlich zu Buche schlägt und wir uns zum größten Teil aus Spenden finanzieren. Außerdem suchen wir zur Unterstützung sowohl Helfer als auch Personen, die dazu bereit wären, die Schulung zum Übungsleiter zu absolvieren. Die Kosten für die Schulung zum Übungsleiter übernimmt der Verein.

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