Mann in Bayern vor Gericht: Betrog der Lamborghini-Fan tausende Deutsche um ihr Geld?
Timur R. steht wegen bandenmäßigen Betrugs vor Gericht. Der Schaden beläuft sich auf rund 10 Millionen Euro. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Er soll tausende Deutsche um ihre Ersparnisse betrogen und davon Luxus-Autos wie Rolls-Royce und Lamborghini gekauft haben. Die Zentralstelle Cybercrime Bamberg (ZCB) hat den Israeli Timur R. (36) nach jahrelangen Ermittlungen angeklagt. Vorwurf: gewerbs- und bandenmäßiger Betrug. Schaden: rund 10 Millionen Euro! Am nächsten Montag (28. Juli) startet der Prozess vorm Landgericht Bamberg.
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Timur R. war laut ZCB Teil der Führungsriege eines internationalen Betrugsnetzwerks: Er soll mit Komplizen von Frühsommer 2018 bis April 2020 auf Investment-Betrug ausgelegte Trading-Plattformen betrieben haben – darunter die in Deutschland bekannten Plattformen Trade Capital und Fibonetix.
Anklage gegen mutmaßlichen Cybertrading-Betrüger: Millionen-Geschäfte mit falschen Versprechen

Das Betrugsnetzwerk unterhielt laut Anklage drei Callcenter in der Ukraine (Kiew), in Bulgarien (Sofia) und in Serbien (Belgrad). Timur R. soll aus der Ukraine heraus strategische und unternehmerische Entscheidungen getroffen und wesentliche Tatbeiträge geleistet haben, so die Anklage. So soll er ein weltumspannendes Geflecht aus Firmen und Scheinfirmen mit zahlreichen Geschäftskonten zur Verfügung gestellt haben. Laut ZCB soll er mit den Betrügereien mindestens 5,6 Millionen Euro verdient haben.

Timur R. vor Gericht in Bamberg: Ihm drohen 10 Jahre Haft
Doch die Schlinge der Justiz zog sich zu: Im ab 2019 zu: Im Dezember 2020 zerschlugen ukrainische Ermittler den Standort in Kiew. Sie beschlagnahmten bei Timur R. Luxusuhren, Bargeld und teure Luxusautos wie ein Lamborghini und ein Rolls-Royce. Die ZCB ließ diese beiden Autos im November 2021 per Antonow auf dem Luftweg von der Ukraine nach Bayern bringen. Sie wurden verkauft und brachten 730 000 Euro. Dieses Geld soll an die Opfer des Betrugsnetzwerks gehen.
Im Dezember 2021 wurde Timur R. in Israel festgenommen. Im März 2023 wurde er nach Deutschland ausgeliefert. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.