Carsharing-Angebot: 20 Parkplätze sollen im Stadtgebiet weichen
Beim Thema Carsharing wollte das Rathaus mit gutem Beispiel voran gehen. Doch nun macht man einen Rückzieher: Die Dienstflotte wird doch nicht umgestellt. Dafür konzentriert man sich auf Carsharing für Bürger. 20 öffentliche Parkplätze sollen dafür wegfallen – vorerst.
Fürstenfeldbruck – Die Stadtverwaltung verfolgt seit rund sechs Jahren den Gedanken, in Kombination mit der Errichtung von Mobilitätsstationen zum einen ihre eigene Flotte auf Carsharing umzustellen und zum anderen für die Bürger ein Angebot zu schaffen. So sollte für die Rathaus-Mitarbeiter eine Carsharing-Flotte eingeführt werden. Sechs Fahrzeuge sollten sukzessive auf Carsharing umgestellt werden, sobald die bisherigen Leasingverträge ausgelaufen wären. Der Fuhrpark sollte von einem externen Anbieter bestückt werden – mit möglichst hohem Anteil an Elektrofahrzeugen.
Ausschreibung
Für die Umstellung der dienstlichen Flotte wurde eine Ausschreibung vorbereitet. Das Ergebnis war ernüchternd. „Es gab nur ein Angebot, und das lag über unserer Kostenschätzung“, berichtete Montserat Miramontes, im Rathaus zuständig für das Mobilitätsmanagement, in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses. Deshalb habe man in der Stadtverwaltung beschlossen, die Umstellung der Carsharing-Flotte im Rathaus nicht weiter zu verfolgen, „und uns auf Carsharing im öffentlichen Raum zu konzentrieren“, sagte Miramontes.
Mobilitätsstationen
Um hier weiterzukommen, wird die Verwaltung nun einen Vorschlag erarbeiten, in dem potenzielle Stellplätze für Carsharing-Autos im gesamten Stadtgebiet verzeichnet sind. Das Projekt soll in Verbindung mit den Mobilitätsstationen stehen, wo ja auch Carsharing-Autos stehen könnten. 20 Parkplätze sind angedacht, sagte Bauamtsleiter Johannes Dachsel. Die Mitglieder des Verkehrsausschusses votierten einstimmig für das Bürger-Car-sharing – wenn auch nicht ohne Kritik.
Verzichten
„Ich würde vorschlagen, dass man die Stellplätze nicht auf Parkplätzen macht, wo schon welche sind“, betonte Gewerbereferent Franz Höfelsauer (CSU). „Sonst verlieren wir wieder Parkplätze.“ Dachsel entgegnete, dass das Ziel des Carsharings sei, dass der eine oder andere auf sein Auto verzichtet. „Und wenn das funktioniert, können wir damit den Parkdruck im öffentlichen Raum verringern“, sagte Dachsel.
Jan Halbauer (Grüne) war skeptisch, dass 20 Plätze für einen Carsharing-Anbieter nicht zu wenig seien. „Es stellt sich die Frage, ob die das dann überhaupt machen.“
Einnahmen
Laut Sitzungsvorlage verfolgt die Stadt die Idee, das Carsharing im Stadtgebiet sukzessive auszuweiten. Kosten fallen lediglich für die Beschilderung der Carsharing-Stellplätze sowie für die Durchführung des Auswahlverfahrens zwischen den Anbietern an. „Umgekehrt können Einnahmen in Höhe von 30 Euro monatlich je Stellplatz für den städtischen Haushalt generiert werden“, heißt es in der Vorlage. Jährlich würde die Stadt bei 20 Carsharing-Stellplätzen Einnahmen in Höhe von 7200 Euro erhalten.
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