Altes Rottacher Rathaus wird bald Geschichte sein
Der Abriss des Rottacher Rathauses geht voran. Mitte bis Ende August wird der Altbau verschwunden sein.
Rottach-Egern – Der markante Uhrturm des alten Rottacher Rathauses reckt sich noch in den Himmel, doch von der Rückseite frisst sich der Abrissbagger heran. Bis Mitte August dürfte vom früheren Verwaltungssitz im Zentrum der Gemeinde nichts mehr zu sehen sein. „Wir liegen im Zeitplan“, erklärt Vize-Bürgermeister Josef Lang als Stellvertreter von Gemeinde-Oberhaupt Christian Köck. Der ehemalige Kursaal, ein Flachbau, ist bereits verschwunden. Die Abbruchfirma arbeitet sich von der Westseite her in Richtung Hauptstraße vor. Die Schokoladenseite an der Ortsdurchfahrt mit dem Uhrturm wird Lang zufolge die letzte Wand sein, die fällt.
Nachbar-Streit um Bäume beigelegt
Fallen werden auch die drei Bäume auf der Grenze zum Nachbargrundstück. Die Eigentümerin hatte unter anderem mit einem Antrag an die Bürgerversammlung um den Erhalt der drei grünen Riesen – zwei Ahornbäume, eine Fichte – gekämpft. Inzwischen, berichtet Lang, sei der Streit beigelegt: „Wir können die Bäume entfernen.“ Die Eigentümerin erhalte von der Gemeinde im Gegenzug eine Summe im niedrigen vierstelligen Bereich, um Ersatzpflanzungen vornehmen zu können. Mit Rücksicht auf den Naturschutz finde die Abholzung erst im Herbst statt, kündigt Lang an. Bis dahin stünden die Bäume den Arbeiten auf der Baustelle nicht im Weg.
Denn auch der Aushub muss bis zum Oktober warten. Von Mitte August bis Mitte September hat das E-Werk Tegernsee auf dem Gelände einiges neu zu ordnen. Das bisherige Rathaus war von Leitungen umschlungen, jetzt werden die Stränge zum neuen Trafo-Häuschen neu verlegt.
Neubau soll im Herbst 2026 stehen
Danach soll alles ganz schnell gehen. Schon Anfang Juli hatte Bürgermeister Köck im Gemeinderat einen sportlichen Zeitplan öffentlich gemacht. Bereits im Herbst 2026 soll das neue Rathaus bezugsbereit sein. Ein milder Winter würde helfen. Dann könnten nicht nur der Aushub, sondern auch die ersten Baumeisterarbeiten noch in diesem Jahr erfolgen.
Das Okay für den Neubau hatte sich die Gemeinde im Februar dieses Jahres mit einem Bürgerentscheid geholt. Vor allem der Abschied von der vertrauten Fassade zur Straße mit dem ungewöhnlichen Uhrturm fiel vielen Rottachern schwer. Letztlich setzte sich bei der Abstimmung das Ratsbegehren für einen modernen Neubau mit Tiefgarage gegen das Bürgerbegehren durch. Die Kosten sind auf zehn Millionen Euro berechnet.
Verwaltung und Tourist-Info provisorisch untergebracht
Aktuell ist die Gemeindeverwaltung provisorisch im Gebäude der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee untergebracht. Die Tourist-Information wurde ins Seeforum verlegt, soll aber auch wieder am Rathaus angesiedelt sein – gemäß dem Ziel, nicht nur Räume für die Verwaltung, sondern ein echtes Bürgerzentrum zu schaffen.