Neues Rottacher Rathaus soll im Herbst 2026 stehen
Nächste Woche rückt die Abbruchfirma mit schwerem Gerät an. Bis Mitte August dürfte das alte Rottacher Rathaus Geschichte sein. Und im Herbst 2026 könnte der Neubau stehen – wenn der straffe Zeitplan gehalten werden kann. Doch das ist nicht nur eine Wetterfrage.
Rottach-Egern –Die Entkernung des alten Rathauses ist nahezu abgeschlossen, jetzt geht es an den Abbruch. Bei der Sitzung des Gemeinderats machte Geschäftsleiter Gerhard Hofmann einen straffen Zeitplan zur Errichtung des neuen Rathauses öffentlich. „Wir wollen den Bau zügig realisieren“, erklärte Bürgermeister Christian Köck (CSU). Ob der enge Fahrplan zu halten ist, hänge aber auch von den Witterungsverhältnissen ab. Ob – wie nun vorgesehen – im Winterhalbjahr Baumeisterarbeiten stattfinden können, lässt sich im Vorfeld naturgemäß nicht sagen.
Wie berichtet, hat die Gemeinde nach dem Bürgerentscheid pro Neubau die Arbeiten mit Volldampf vorangetrieben. Die Baugenehmigung sei „kurz vor Erhalt“, berichtete Hofmann. Einige Vergaben habe die Gemeinde auch schon getätigt. Nach der Entkernung des Gebäudes habe die mit dem Abbruch beauftragte Spezialfirma ab kommender Woche freie Bahn.
Abbruch dauert bis Mitte August
Anfang bis Mitte August, schätzt Hofmann, dürften die Abbrucharbeiten beendet sein. Danach hat das E-Werk Tegernsee auf dem Gelände einiges zu tun. „Das alte Rathaus war ja von Leitungen umzingelt“, erklärte Hofmann. Jetzt gilt es, die Leitungsstränge neu zu ordnen. Die Arbeiten dazu sind für den Zeitraum Mitte August bis Ende September geplant. Gleich anschließend, ab Anfang Oktober, könnte es an den Aushub gehen. Läuft alles nach Plan, beginnen die Baumeisterarbeiten noch vor Weihnachten, nämlich Anfang Dezember. Im Frühsommer 2025 könnte der Rohbau schon unter Dach sein. Im Herbst 2026, so der Plan, wäre der neue Verwaltungssitz mit Tiefgarage bezugsfertig. Die Kosten sind auf zehn Millionen Euro berechnet. Vor dem Winter, so Bürgermeister Köck, wolle die Gemeinde Rottach-Egern, so weit kommen wie nur möglich.
Konflikt um Bäume auf der Grundstücksgrenze nicht beigelegt
Aber nicht nur die Witterung könnte sich bei der Erfüllung des Zeitplans als hinderlich erweisen. Es schwelt auch noch der Konflikt um drei Bäume, die auf der Grundstücksgrenze stehen. Wie berichtet, stimmt Grundstücksnachbarin Eva Mengele einer Fällung der grünen Riesen – zwei Ahornbäume, eine Fichte – nicht zu. Ihren Antrag, den Neubau auf dem Grundstück zu verschieben, hatte der Gemeinderat im März abgelehnt. Die Bäume stehen noch, die bis Herbst geplanten Arbeiten können trotzdem stattfinden. Danach, wenn die Aushubarbeiten beginnen, wird es eng. Die Gemeinde setzt darauf, dass bis dahin die noch ausstehende Baugenehmigung Klärung bringt, wie mit den Bäumen zu verfahren ist. Beinhaltet sie die Beseitigung der Grenzbäume, könnte die Gemeinde auf dieser Basis das Notwendige juristisch durchsetzen. Eine Einigung mit der Nachbarin sei leider bis jetzt nicht erfolgt, berichtet Hofmann. Ursprünglich hatte die Gemeinde angeboten, die Fällarbeiten zu übernehmen und eine Ersatzpflanzung vorzunehmen. Doch Mengele kämpfte um den Erhalt der ihrer Ansicht nach ortsbildprägenden Bäume und sprach ein Betretungsverbot für ihr Grundstück aus.
Ersatz für Toiletten im Rathaus
Aktuell ist die Gemeindeverwaltung im Kreissparkassengebäude untergebracht, die Tourist-Info im Seeforum. Keinen Ersatz gab es bisher für die öffentlichen Toiletten, die ebenfalls im Rathaus untergebracht waren. Dafür wird nun gesorgt: Die Gemeinde lässt als Übergangslösung am Parkplatz bei der Mariensäule Sanitär-Container aufstellen. Dies sei schon im Hinblick aufs Seefest und andere Veranstaltungen wichtig, erklärte Bürgermeister Köck: „Den Gastronomen können wir das nicht zumuten.“