Stefan Raab äußert bemerkenswerte Eurovision-Song-Contest-These – „Weiß man aus Insiderkreisen“
Auf ein intensiv verfolgtes Thema vorm Eurovision Song Contest hat Stefan Raab seine eigene Sicht – und beruft sich auf Insiderkreise.
Köln/Basel - Stefan Raab (58) hatte das Thema Eurovision Song Contest in Deutschland wieder in die Hand genommen und die Suche nach einem Erfolgsbeitrag zur „Chefsache ESC 2025“ erklärt. Der Mann, unter dessen Ägide Lena den ESC gewann und der hinter anderen Erfolgen wie etwa von Max Mutzke oder auch von sich selbst mit „Wadde hadde dudde da“ stand, suchte den Act für Basel. Am 1. März wurden Abor & Tynna gekürt – und natürlich ist er weiterhin nah dran, wirkte von Beginn an auf Entscheidungen ein und ist jetzt mit in die Schweiz gereist.
Stefan Raab über Eurovision Song Contest 2025: „Wir haben eine neue Herangehensweise“
Im Interview mit dem SRF (Schweizer Radio und Fernsehen) erklärt Raab, was für ihn anders ist als bei vorherigen Teilnahmen. „Wir haben eine neue Herangehensweise“, so der Entertainer. „Ich habe mich diesmal weder produktionell noch kompositorisch beteiligt. Abor und Tynna als deutsche ESC-Hoffnung habe ich lediglich Tipps gegeben und ihnen gesagt, welchen Song sie nehmen sollten. Damit sind sie bislang gut gefahren.“ Er verweist darauf, dass er es gemeinsam mit dem Publikum in Deutschland entschieden habe. Der Song sei für ein sehr junges Publikum, „und ich glaube, dass viele junge Menschen abstimmen werden“.

Seit Mittwoch kennt die ESC-Welt auch die wohl finale Fassung des Deutschland-Auftritts, und tatsächlich gab es verblüffte Reaktionen auf das, was Abor & Tynna da auf die Bühne brachten. Sie haben Wort gehalten: Schon vor knapp einem Monat hatten sie nämlich via eurovision.de einiges versprochen hinsichtlich ihrer Performance. „Wir dürfen nichts verraten, aber sie wird sehr, sehr cool und anders als im Vorentscheid.“
Unser seit dem 1.4. laufendes Voting (siehe unten) macht nicht gerade Hoffnung fürs ESC-Finale. Aber: Das Ziel ist nicht weniger als der Sieg, das hatte Deutschlands Eurovision-Song-Contest-Act mehrfach betont, wie auch Stefan Raab. Und das bekräftigt er nun auch noch einmal im Interview mit dem SRF. Gleichzeitig spricht Raab über das Thema ESC-Wettquoten. Denn was die Buchmacher vor einem Eurovision Song Contest erwarten – zu sehen etwa in einer Übersicht auf eurovisionworld.com – wird von vielen aufmerksam verfolgt. Gibt das aber tatsächlich die Erfolgsaussichten wieder? Deutschlands ESC-Kandidat Isaak wurde 2024 sehr niedrig gehandelt, am Ende schaffte er mit dem zwölften Platz einen Achtungserfolg.
Stefan Raab vor Eurovision Song Contest: „Die Wettquoten sind nicht immer ausschlaggebend“
„Die Wettquoten sind nicht immer ausschlaggebend“, erklärt Raab nun in dem Interview mit dem SRF. Mehr noch: „Aus Insiderkreisen weiss man, es gibt in Ländern hochmotivierte Delegationen, die auf ihre eigenen Kandidierenden wetten, damit diese in den Wettbüros hoch abschneiden. Die Jury soll dann so die Vorderen auswählen, weil niemand möchte ja zu den Verlierern gehören.“ (Anm. d. Red.: Die in der Schweiz übliche „ss“-Schreibung im Zitat haben wir hier im Zitat übernommen, für die Überschrift aber angepasst).
Stefan Raab äußert persönliche Sicht aufs Thema ESC-Wettquoten
Raab weiter: „Die tippenden Leute wetten nicht nur am ESC, sondern auch sonst. Beispielsweise sehen sie, dass Schweden in den letzten Jahren oft gewonnen hat. Dann wetten sie erstmal auf Schweden und das Land steht oben. Schweden war schon zuvorderst, bevor überhaupt feststand, welcher Song für das Land an den ESC fährt.“ Letzteres könnte natürlich auch daran liegen, dass die Schweden generell eine erfolgreiche ESC-Nation sind: In den vergangenen zehn Teilnahmen gewann Schweden zweimal und verpasste nur einmal die Top Ten, dahinter steckt mit dem Melodifestivalen zudem ein vielbeachteter sehr öffentlichkeitswirksamer Auswahlprozess.
Sind die Wettquoten also gar nicht so aussagekräftig vor einem Eurovision Song Contest, wie viele denken? Das wird sich einmal mehr am ESC-Finalabend zeigen. Zwei Tage vorher (15.5.) und noch vor dem zweiten Halbfinale lagen KAJ aus Schweden mit ihrem Sauna-Song „Bara Bada Bastu“ deutlich vorn, gefolgt von Österreich (JJ - „Wasted Love“) und den Niederlanden (Claude - „C‘est la Vie“). Wussten Sie, dass zwei Acts schon große Hits hatten in Deutschland? Vom San-Marino-Teilnehmer stammt einer der bekanntesten 90er-Songs überhaupt, und auch Frankreichs ESC-Kandidatin hatte schon einen großen Erfolg in Deutschland. (lin) Verwendete Quellen: srf.ch, eurovision.de, Archiv, eurovisionworld.com