Nach der US-Wahl - Börsen nach dem Trump-Sieg: Bitcoin, Tesla, Zinsen steigen - deutsche Autoaktien brechen ein

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FOCUS online/Wochit Börse feiert Trump-Sieg: Bitcoin, Tesla, Dow-Futures springen hoch, Gold fällt

Donald Trump ist zurück im Weißen Haus. Er hat die Wahl Überraschend klar gewonnen. Trumps Sieg bewegt auch die Finanzmärkte. Verfolgen Sie in diesem Live-Ticker die Reaktionen der Börse und lesen Sie die Einschätzungen von Ökonomen und Kapitalmarkt-Experten.

Die wichtigsten Börsenkurse zur US-Wahl

So steht der Dollar zum Euro , Der aktuelle Gold-Kurs in Dollar , So viel kostet das Barrel Rohöl der Sorte WTI ,Tesla Kurs , Der Kurs der BMW-Aktie , Der Bitcoin-Dollar-Kurs

Commerzbank-Analyst: „Der Euro ist der große Verlier der US-Wahl“

„Nicht nur, dass der US-Dollar heute Nacht so besonders zugelegt hat. Gleichzeitig hat der Euro stärker verloren als die anderen übrigen G10-Währungen“, scheibt der Devisenexperte der Commerzbank, Ulrich Leuchtmann, heute in seinem Morgen-Briefing für Deviseninvestoren.

Das sei kein Zufall, schreibt Leuchtmann. „Der Euroraum dürfte ganz besonders unter einer restriktiven US-Handelspolitik leiden.“ Wenn das dazu führe, dass der Welthandel insgesamt leide, seien „davon ... die Exportnationen betroffen. Und von denen liegen etliche im Euroraum, z.B. Deutschland."

Glaub man ferner, „dass Exporte ein wesentlicher Wachstumstreiber für etliche Euroraum-Volkswirtschaften sind, muss man weiterhin vermuten, dass eine restriktive US-Handelspolitik den Wachstumsnachteil Europas gegenüber den USA zementiert.“ Das wäre ebenfalls langfristig negativ für Eurokurs zum Dollar. „Weil alle diese Folgen heute Morgen absehbar werden, leidet (der Eurokurs, d.Red.) nicht erst in ferner Zukunft, sondern schon heute Morgen ganz besonders – über das Ausmaß allgemeiner Greenback-Stärke hinaus.“

Erwartung höherer Zinsen: US-Anleihen-Renditen steigen

9.45 Uhr: Die Renditen am US-Anleihenmarkt steigen ebenfalls. das bedeutet, das steigende Zinsen eingepreist werden, die Kurse von US-Anleihen sinken entsprechend. Das passt zu der Einschätzung, das unter Trump die Inflation anziehen wird und die US-Notenbank deshalb die Zinsen nicht so stark senken kann wie erwartet. Außerdem werden die USA ihren Anleihengläubigern höhere Coupons auf neue Staatsanleihen bieten müssen, wenn die Verschuldung der USA durch die von Trump angekündigten Steuersenkungen rapide steigen sollte.

Deutsche Autoaktien brechen ein

9.25 Uhr: Erschreckend schwache Quartalszahlen von BMW drücken die deutschen Autowerte am Mittwoch ins Minus. Dass Porsche, BMW und Mercedes aber zum Börsenstart zeitweise gleich fünf Prozent und mehr verloren, liegt auch an dem mittlerweile als sicher geltenden Wahlsieg von Donald Trump. Denn unter Trump drohen den Autobauern nicht nur Strafzölle in China, sondern nun auch höhere Zölle in den USA.

Dax mit Trump-Rückenwind

9.20 Uhr: Auch dem Dax scheint der absehbare Wahlsieg Donald Trumps Flügel zu verleihen. 20 Minuten nach Börseneröffnung notiert der deutsche Leitindex knapp 1,2 Prozent im Plus bei 19.482 Punkten.

Zu den größten Gewinnern gehören Siemens Healthineers (nach eher durchwachsenen Jahreszahlen) mit plus 7,4 Prozent, die Deutsche Bank (+4,8 Prozent) und Heidelberg Materials (+3,8 Prozent).

Am Dax-Ende stehen die Autobauer Porsche, BMW und Mercedes mit Kursverlusten von zum Teil mehr als 5 Prozent.

Sie suchen nach politischen Ergebnissen und Reaktionen? Hier geht es zum Wahl-Ticker von FOCUS online

Auch Stahlaktien profitieren von Trump

9.15 Uhr: Die Aktie von US Steel ist außerbörslich auf der Plattform von Robinhood um 9 Prozent gestiegen. Dahinter steht die Erwartung, dass Trump durch Strafzölle und andere Abschottungsmaßnahmen der US-Stahlindustrie helfen wird.

Dow-Future springt 900 Punkte nach oben

8:53 Uhr: Extrem starke Kursanstiege signalisieren auch die Futures auf die US-Börsen. Laut CNBC steht der Future auf den Dow Jones-Index 900 Punkte im Plus, das sind 2,2 Prozent. Würde der Leitindex diesen Kurssprung auch im Präsenzhandel nachvollziehen, (Börseneröffnung 15.30 Uhr MEZ), wäre das der größte Tagesgewinn seit Juni 2023.

Der S&P-Future gewinnt 1,9 Prozent, der auf den Nasdaq-100-Index 1,7 Prozent.

Trump Media-Aktie gewinnt außerbörslich 40 Prozent

8:52 Uhr: Die Aktie von Trump Media hat auf der Plattform des Discount-Brokers Robinhood außerbörslich um 40 Prozent zugelegt, meldet CNBC. In Trump Media hat Donald Trump seine Social Media-Plattform „Truth Social“ eingebracht.

US-Dollar gewinnt stark an Wert, Ölpreis fällt

8.37 Uhr: Der US-Dollar ist am Mittwochmorgen stark gestiegen. Gegenüber den Euro gewann er 1,8 Prozent an Wert, das ist ein ungewöhnlich starker Ausschlag am Devisenmarkt. Die Reaktion fußt offenbar auf der Erwartung, dass die USA viel Kapital anziehen werden, wenn Trump weiterhin darauf pocht, dass Firmen, die in den USA Produkte verkaufen, diese auch vor Ort produzieren. Dazu kommt die Erwartung einer restriktiveren Geldpolitik der Fed, da Trumps angekündigte Strafzölle die Preise steigen lassen könnten.

Gegen einen starken Dollar spricht, dass unter Trump der Schuldenberg stark steigen wird. Den dieser will die Steuern stark senken, was zu einem zusätzlichen Defizit im Staatsbudget führen wird. So steht der Dollar zum Euro

Aufgrund des starken Dollar fiel der Goldkurs. Gold wird in Dollar gehandelt. Gewinnt der Greenback an Wert, sinkt der Kurs dadurch ceteris paribus quasi automatisch (siehe dazu auch den Ticker-Eintrag von 8.30 Uhr).

Auch der Ölpreis ist in der Nacht um 1,3 Prozent gefallen. Das ist zum einen ebenfalls ein Reaktion auf den Dollar. Dahinter steht aber auch die Erwartung, dass Trump neue Frackingrechte vergeben wird, wodurch das Ölangebot in den USA steigen wird. Die Administration des amtierenden Präsidenten Joe Biden hatte dagegen Bohr- und Frackinglizenzen auslaufen lassen und zuletzt kein neuen mehr vergeben. So viel kostet das Barrel Rohöl der Sorte WTI

Gold deutlich im Minus

08.30 Uhr: Der Goldpreis ist als Reaktion auf den Wahlsieg Trumps stark gefallen. Um 8.30 Uhr stand er ein Prozent im Minus. Der Grund: Die Anleger gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen weniger stark als erwartet senken könnten. Denn die von Trump angekündigten Strafzölle dürften inflationär wirken.

Goldpreis (Spot)
2.723,53 USD
-22,07 (-0,80%)
OTD

Tesla-Aktie springt um 15 Prozent nach oben

8.20 Uhr: Die Aktie des Elektroauto-Herstellers Tesla ist in Erwartung eines Siegs von Donald Trump vorbörslich um bis zu 15 Prozent gestiegen . Tesla-Boss Elon Musk hatte Trump im Wahlkampf stark unterstützt und war auch auf Wahlkampfveranstaltungen aufgetreten. Seitdem gibt es Gerüchte, Musk könne sogar Teil des Trump-Kabinetts werden, im Gespräch sei ein „Department of Govermental Efficiency“, abgekürzt „DOGE“. So heißt auch ein Krypto-Meme-Coin, den Musk schon mehrfach durch Tweets auf seiner Plattform „X“ auf Kursrekorde getrieben hat.

Tesla Kurs  

Bitcoin schießt auf Rekordhoch

Dienstag, 6. November 2024, 8.04 Uhr: Der Bitcoin ist in der US-Wahlnacht auf ein Rekordhoch von etwas mehr als 75.000 Dollar gestiegen. Auf der Plattform Bitstamp war der Kurs bis auf 75.080 Dollar geklettert. So teuer war die älteste und bekannteste Kryptowährung noch nie.

Das Niveau konnte der Bitcoin nicht ganz halten. Kurz nach 4 Uhr kostete ein Bitcoin etwas mehr als 74.000 Dollar und damit rund 5.000 Dollar oder circa sieben Prozent mehr als am späten Dienstagabend.

Bei der Präsidentschaftswahl ist noch keine Entscheidung gefallen. Donald Trump ist allerdings bei der Auszählung der Stimmen in den wichtigen Bundesstaaten Georgia und North Carolina in Führung gegangen. Zugleich geben die ersten Zahlen keinen Aufschluss über den Ausgang des knappen Rennens, da noch viele Stimmen auszuwerten sind.

Der Ex-Präsident Trump gilt als kryptofreundlich. Die Digitalwährungsbranche ihrerseits hatte während des Wahlkampfs viel Geld für die Förderung ihrer Anliegen ausgegeben. Der Bitcoin-Dollar-Kurs

Dienstag, 6.11.

Dax  schließt am US-Wahltag im Plus

17.52 Uhr: Am US-Wahltag hat der deutsche Aktienmarkt zugelegt. Die Entscheidung über den nächsten US-Präsidenten war am Dienstag das alles beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Trotz der damit verbundenen großen Unsicherheiten gingen die Anleger wieder mehr ins Risiko gegangen und griffen mehrheitlich zu. Am Nachmittag stützten Kursgewinne an der Wall Street zusätzlich.

DerDax erreichte im späten Handel sein Tageshoch und schloss nur knapp darunter mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 19.256 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte stieg um 0,56 Prozent auf 26.567 Punkte.

Trump oder Harris? Wie die Börse auf die US-Wahl reagieren wird

Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl am 5. November wird den Lauf der Aktienmärkte in den kommenden Monaten prägen. Denn die Demokratin Kamala Harris und der Republikaner Donald Trump verfolgen unterschiedliche wirtschaftspolitische Strategien. Viel wird aber auch von der Zusammensetzung des Repräsentantenhauses und des Senats abhängen.

Steuersenkungen würden Anleger erfreuen

Trump verspricht aber auch hohe Einfuhrzölle auf importierte Waren sowie deutliche Steuersenkungen für Unternehmen und Familien. Letzteres wäre für die Anleger an den US-Börsen eine gute Nachricht.

„Die Wiederbelebung der 'Reaganomics' im Stil der 1980er Jahre dürfte den Bullenmarkt bei Aktien und den Konjunkturzyklus zunächst bis ins Jahr 2025 verlängern“, sagt Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees beim Vermögensverwalter Carmignac. US-Präsident Ronald Reagan hatte in den 1980er Jahren versucht, mit deutlichen Steuersenkungen die Wirtschaft anzukurbeln.

Kleinere Unternehmen und der Finanzsektor würden wohl vom Abbau von Vorschriften und von Steuersenkungen profitieren, Konsumwerte von einem längeren positiven Wirtschaftszyklus. Industriewerte könnten von Schutzmaßnahmen für die US-Wirtschaft profitieren, der Komplex der fossilen Brennstoffe davon, dass Trump die heimische Öl- und Gasförderung priorisiert.

Grafik: Wie sich die Börse unter demokratischen und republikanischen Präsidenten entwickelte

Deutsche Bank

Mehrheiten im Kongress entscheidend

Viel wird aber davon abhängen, ob Trump die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus halten und auch den Senat hinter sich bringen kann. Mit einer Mehrheit in beiden Parlamentskammern könnte er tatsächlich durchregieren. Bei einer solchen Konstellation im Kongress würde Trump sich wohl ermutigt fühlen, hohe Zölle durchzusetzen, kommentiert Till Christian Budelmann, Investmentchef bei der Bergos Privatbank. Das würde die Schwellenländer und Europa belasten und der Ausblick für deren Aktienmärkte wäre erst einmal negativ.

Im Senat stehen die Chancen aus Trumps Sicht aktuell gut. Das Repräsentantenhaus aber könnte jedoch wieder demokratisch kontrolliert werden.

Bei einem Wahlsieg von Kamala Harris ergeben sich ebenso zwei mögliche Szenarien: Entweder erfährt sie Widerstand im Kongress, oder sie kann durchregieren. In letzterem Szenario erwartet Russell einen moderaten Rückgang bei US-Risikoanlagen, da die Marktstimmung angesichts drohender Erhöhungen der Unternehmenssteuern und regulatorischer Eingriffe belastet werden könnte. Eine derartige demokratische Welle erscheine allerdings unwahrscheinlich.

Harris könnte Boom für grüne Technologien bringen

Für Ronald Temple, Chef-Marktstratege bei der US-Investmentbank Lazard, ist ein wahrscheinliches Szenario, dass Kamala Harris gewinnt, jedoch mit einem republikanischen Senat regieren muss. Das würde bedeuten, dass sie bestimmte Gesetzesvorhaben nicht durchsetzen kann, etwa die Erhöhung der Unternehmenssteuern.

Prinzipiell würde der Sektor Erneuerbare Energien und Umwelttechnologie unter einer Harris-Regierung voraussichtlich boomen, da sich die Demokraten stark für den Klimaschutz einsetzten, zeigt sich Holger Knaup überzeugt, Gründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. Sie könnten massive Investitionen in grüne Technologien fördern und strengere Umweltauflagen einführen.

Trump nicht zwangsläufig besser für die Börse

Ist nun also Trump unter dem Strich besser für die Börse? Diese Frage lasse sich pauschal nicht klar beantworten, sagt Markus Lautenschlager, Portfoliomanager bei der BV & P Vermögen AG. „Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Donald Trump durch seine pro-unternehmerische Agenda mit Steuersenkungen und Deregulierungen der Börse nähersteht als Kamala Harris.“ Sie erwäge ähnlich wie der aktuelle demokratische Präsident Joe Biden höhere Steuern für Unternehmen und Vermögende. Auf der anderen Seite versuchten die Demokraten, durch soziale Programme und höhere Löhne die Kaufkraft in den USA zu stützen. Davon sollten prinzipiell auch die Unternehmen profitieren.

Unter Präsident Joe Biden zumindest hat sich die US-Börse beachtlich entwickelt: Vom 20. Januar 2021 bis heute hat der breit gestreute Aktienindex S&P 500 rund die Hälfte an Wert gewonnen. Ein Grund dafür ist, dass die Regierung mit milliardenschweren Investitionsprogrammen auf die Konjunktureinbrüche infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges reagiert hatte.

Generell sollte man Lautenschlager zufolge als deutscher Investor jedoch nicht glauben, dass durch die Wahl in den Vereinigten Staaten ein globaler Nutzen gezogen werden kann. Denn: „Auch wenn beide Kandidaten in der Außendarstellung unterschiedlich wirken, so verfolgen beide das Ziel, vor allem den Wirtschaftsstandort USA zu stärken. Und beide werden gegenüber anderen Handelspartnern hart verhandeln.“

Dax startet am Wahltag mit leichtem Plus

9.17 Uhr: An einem womöglich richtungweisenden Tag für die weltweiten Börsen haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Die Präsidentschaftswahl in den USA ist das alles beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Die damit verbundenen großen Unsicherheiten sprechen zunächst gegen größere Kurssprünge. Der Dax lag in den ersten Handelsminuten moderat im Plus bei 19.167 Zählern.

Von Hochspannung sprach Analyst Martin Utschneider von Finanzethos. Er prognostiziert den Dax heute in einer engen Handelsspanne. Das könne sich aber rasch ändern, denn vor und nach Wahlen in den USA erhöhten sich die Schwankungen aus der Historie heraus oftmals beachtlich.