Gegen Putin: Was die geheime US-Waffe der Ukraine bringt - es gibt ein Trump-Aber

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Die Ukraine erhält von der US-Regierung für die Verteidigung gegen Russland tausende Raketen, die die Europäer bezahlen. Mit Blick auf Donald Trump ist eine Frage offen.

Kiew - Er soll seine Zweifel haben, Friedrich Merz (CDU), der Bundeskanzler. Die schwarz-rote Bundesregierung soll ihre Ukraine-Strategie ändern, weil das Berliner Kabinett erheblich bezweifelt, dass es Russland-Autokrat Wladimir Putin wirklich um eine Waffenruhe oder gar einen Frieden geht. In dieser Gemengelage bekommt die Ukraine jetzt eine geheime Waffe aus den USA geliefert. Es bleibt ein Aber wegen Donald Trump.

US-Präsident Donald Trump (li.) schickt der Ukraine neuartige Raketen, damit sie auch damit Wladimir Putins Armee abwehren kann. © Montage IPPEN.MEDIA IMAGO / ZUMA Press / ZUMA Press Wire

Verschiedenen Medienberichten zufolge will Washington den ukrainischen Streitkräften zeitnah 3350 ERAM-Raketen liefern. Dabei handelt es sich um Langstreckenwaffen, mit denen der Gegner weit hinter der Front getroffen werden kann. Was direkt zur Frage führt, wie weit? Denn: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte den Ukrainern laut Wall Street Journal (WSJ) zuletzt Angriffe mit aus den Vereinigten Staaten gelieferten Waffen auf russischem Boden untersagt.

Waffen gegen Wladimir Putin: Ukraine bekommt ERAM-Raketen aus den USA

Dabei soll es zum Beispiel um die wuchtigen ATACMS-Raketen gehen, die aus Himars-Mehrfachraketenwerfern verschossen werden. Laut WSJ sollen die ERAM-Raketen eine Reichweite von bis zu 450 Kilometer haben. Damit könnten in Putins Ukraine-Krieg theoretisch russische Grenzregionen wie Belgorod oder Kursk getroffen werden. Sollte es eine Zustimmung für derlei Attacken aus dem Weißen Haus geben, was bislang nicht überliefert ist.

Die Waffe soll die sogenannte Tiefschlagfähigkeit der Ukrainer verbessern. Heißt: Mit ihr soll es möglich sein, Nachschubwege oder Kommandozentralen auch in größerer Entfernung zu attackieren, selbst dann, sollten diese stärker befestigt sein. Bezeichnend: Der US-Nato-Botschafter Matt Whitaker sprach von „tieferen Angriffsfähigkeiten“. Die USA hatten unter Trumps Vorgänger Joe Biden (Demokraten) im Juli 2024 das ERAM-Raketenprogramm angekündigt.

Ziel sollte laut Kyiv Independent sein, eine vergleichsweise erschwingliche Rakete mit größerer Reichweite speziell für die ukrainische Luftwaffe bereitzustellen. Die 225 Kilogramm schwere Munition mit einem Splittergefechtskopf soll demnach in der Lage sein, gepanzerte Ziele zu zerstören. Die amerikanischen Raketen sollen zusammen 850 Millionen Euro kosten, finanziert durch europäische Partner Kiews.

Waffen-Lieferungen im Ukraine-Krieg: Neue US-Waffe zur Verteidigung gegen Russland

Kyiv Independent verweist auf eine Experten-Einschätzung von Fabian Hoffmann, einem Raketentechnologie-Doktoranden der Universität Oslo, wonach die ERAM eine ähnliche Zerstörungskraft haben soll wie die früher gelieferte französische Gleitbombe AASM Hammer. Trump hatte nach seiner Amtsübernahme im Januar keine neuen US-Waffen-Lieferungen bekannt gegeben.

Stattdessen erlaubt er den Europäern, amerikanische Waffen für die Ukraine zu kaufen - wie etwa Patriot-Flugabwehrsysteme. Das ERAM-Raketenprogramm ist indes derart geheim, dass noch keine Fotos der Raketen im Umlauf sind. Zuletzt hatten die US-Regierung sowie europäische Staats- und Regierungschefs Putin direkte Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagen. Stattdessen verkündete Moskau nun eine neue Herbstoffensive im Ukraine-Krieg. (pm)

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