Putins Einheiten gehen aufeinander los – Vorfall endet in Blutbad

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Eine proukrainische Partisanengruppe berichtet von schweren Kämpfen innerhalb der russischen Streitkräfte. Die Hintergründe werden ermittelt.

Cherson – Der Ukraine-Krieg dauert an: Beide Seiten setzen Drohnen ein und verteidigen ihre Gebiete, während die Frontlinien trotz täglicher Gefechte und Luftangriffe weitgehend festgefahren bleiben. Daran konnte bislang auch die von Russlands Regierung unter Wladimir Putin angekündigte Herbsoffensive nichts ändern.

Der ausbleibende Erfolg scheint sich aber auch auf die Moral der Truppen Putins auszuwirken. Die proukrainische Partisanengruppe Atesh berichtete auf Telegram von einem schweren Zwischenfall innerhalb der russischen Streitkräfte in der südukrainischen Region Cherson. Nach ihren Angaben soll es am 19. August 2025 zu Kämpfen zwischen dem 24. Motorisierten Schützenregiment und der 127. Aufklärungsbrigade gekommen sein.

Ukraine-Krieg: Zerstörungen in Cherson nach einem russischen Angriff. (Archivbild) © Kherson Regional Military Administration/Anadolu Agency/Imago

Partisanengruppe Atesh meldet Gefecht zwischen russischen Truppen im Ukraine-Krieg

Demnach eröffneten Soldaten des 24. Regiments das Feuer auf Stellungen der 127. Brigade. Diese wiederum habe die Angriffe fälschlicherweise ukrainischen Sabotagetruppen zugeschrieben und eine Reserveeinheit alarmiert. In der Folge sei es zu einem unübersichtlichen Feuergefecht gekommen.

Sabotagetruppen werden in modernen Konflikten eingesetzt, um gezielt Schwachstellen der gegnerischen Seite anzugreifen oder größere Offensiven vorzubereiten. Solche Einheiten kommen im Ukraine-Krieg sowohl in der ukrainischen als auch in der russischen Armee zum Einsatz. Nach Angaben von Atesh sollen bei den Auseinandersetzungen 21 russische Soldaten getötet und 17 verletzt worden sein. Eine unabhängige Bestätigung dieser Zahlen liegt nicht vor. Der Kreml macht unter Putin keine Angaben zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg.

Im Anschluss an den Vorfall seien interne Ermittlungen eingeleitet worden. Laut Atesh habe das Gefecht Misstrauen und Spannungen zwischen den beteiligten Einheiten verschärft. Atesh ist eine Gruppe ukrainischer Partisanen, die immer wieder Einsätze hinter den Frontlinien durchführt.

Selenskyj warnt vor russischer Truppenmassierung bei Pokrowsk

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „bis zu 100.000“ Soldaten im Osten der Ukraine zusammengezogen. Nahe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk finde „eine Aufstockung und Konzentration des Feindes statt“, sagte Selenskyj am Freitag (29.08) vor Journalisten in Kiew. „Sie bereiten in jedem Fall Offensivmaßnahmen vor“, sagte Selenskyi. In Kopenhagen berieten die EU-Verteidigungsminister über weitere Militärhilfe für die Ukraine.

Die Lage in der Region Pokrowsk sei „derzeit am besorgniserregendsten“, sagte der ukrainische Präsident. Zugleich betonte Selenskyj Erfolge der eigenen Einheiten auf dem Schlachtfeld. Die ukrainischen Streitkräfte würden die russischen Truppen aus der nordöstlichen Grenzregion Sumy verdrängen, so der Präsident.

Russische Truppen rücken bis auf wenige Kilometer an Pokrowsk heran

Die Stadt Pokrowsk, in der vor Kriegsbeginn rund 60.000 Menschen wohnten, ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt für die ukrainischen Streitkräfte. Seit Beginn des von Putin begonnenen Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 zählt die Region rund um die Stadt zu den am heftigsten umkämpften Gebieten in der Ukraine.

In den vergangenen Monaten waren russische Truppen von drei Seiten auf die Stadt Pokrowsk vorgerückt. Am Freitag befand sich die Armee laut ukrainischen Angaben weniger als fünf Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor wenigen Tagen hatte Selenskyj bereits gewarnt, dass Moskau seine Truppen im von Russland besetzten Teil der südlichen Region Saporischschja für eine mögliche Offensive zusammenziehe. (jal/dpa)

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