Chancen auf Kino-Open-Air steigen: Neustart mit „Frischluftfilme“ - Kinobegeisterte gründen Verein

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Das Open-Air-Kino auf der Penzberger Berghalde soll wieder aufleben. © Ralf Ruder

Die Chancen steigen, dass es in diesem Sommer wieder ein Kino-Open-Air auf der Penzberger Berghalde gibt. Nach einem Aufruf der Kinobetreiber Claudia und Markus Wenzl hat sich eine Gruppe von Kinoliebhabern gefunden, die einen Verein für das Open-Air gründen wollen. Der Arbeitstitel: „Frischluftfilme“. Nun werden weitere Helfer gesucht.

Penzberg – Zwei Mal haben Claudia und Markus Wenzl, Betreiber des Penzberger Filmtheater KinoP, bisher das Open-Air auf der Penzberger Berghalde veranstaltet. Das war in den Jahren 2021 und 2022. Sie hatten dafür eigens in eine aufblasbare Leinwand investiert. Wegen der prekären wirtschaftliche Lage des Penzberger Kinos mussten die Betreiber im vergangenen Sommer jedoch ihre Mitarbeiter entlassen. Auch das Kino-Open-Air musste ausfallen. Weil es nicht möglich ist, zu zweit die Freilufttage durchzuführen, kamen Claudia und Markus Wenzl auf die Idee, nach ehrenamtlichen Mitstreitern zu suchen.

Gruppe von sieben Kinobegeisterten hat sich zusammengefunden

Der Aufruf war offenbar erfolgreich. Es hat sich eine Gruppe von sieben Kino-Begeisterten gefunden, die einen Verein gründen wollen, um das Fortbestehen des Kino-Open-Airs auf der Penzberger Berghalde zu sichern. Die offizielle Gründung ist zwar noch nicht erfolgt, einen Arbeitstitel für den neuen Verein gibt es aber bereits: „Frischluftfilme“. Das teilte Alexandra Hessler mit, die schon im Verein Kino in Kochel mitangepackt hatte. „Uns ist es einfach ein großes Anliegen, dass diese schöne Tradition des Sommerkinos an der frischen Luft weitergeht“, so Hessler. Nach Vorstellung der Vereinsgründer könnte das Festival ab Donnerstag, 18. Juli, an zwei Wochenenden jeweils von Donnerstag bis Sonntag stattfinden, veranstaltet vom neuen Verein in Kooperation mit dem KinoP.

Wollen den Verein gründen: 8v.l.) Jürgen Legler, der das Selfie im Bürgerbahnhof machte, Alexandra Hessler, Antje Thamm, Katrin Stichhan, Heinz Rink, Susanne Jordan und Edith Rink.
Wollen den Verein gründen: (v.l.) Jürgen Legler, der das Selfie im Bürgerbahnhof machte, Alexandra Hessler, Antje Thamm, Katrin Stichhan, Heinz Rink, Susanne Jordan und Edith Rink. © Jürgen Legler

Die Initialzündung war offenbar ein Treffen im März, zu dem Claudia und Markus Wenzl in ihr Kino eingeladen hatte, wie die Vereinsgründer berichten. Die Kinobetreiber hätten dort vor rund 60 Anwesenden erzählt, dass das Open-Air zwar sehr viel Spaß gemacht habe, es wirtschaftlich aber ein absoluter Wahnsinn gewesen sei. Man sei vor der Entscheidung gestanden, die Anlage wieder zu verkaufen oder um Hilfe zu bitten. Wie berichtet, hatten Claudia und Markus Wenzl für die Open-Air-Ausrüstung eigens ein Darlehen aufgenommen und zwischen 50.000 und 60.000 Euro investiert. Das erzählten sie vor drei Jahren vor dem Start des ersten, damals über drei Wochen gehenden Freiluftfestivals.

Die Stadt habe das Open-Air-Kino in der Vergangenheit sehr unterstützt, viele Penzberger hätten es im vergangenen Jahr aber vermisst. So sei die Idee entstanden, dass ein Verein einen Fortbestand mit ehrenamtlichen Einsatz sichern könnte, berichten die Vereinsgründer.

Arbeitstitel für den neuen Verein: „Frischluftfilme“

Vor eineinhalb Wochen wurde aus der Idee Ernst. Sieben Gründungsmitglieder trafen sich im Bürgerbahnhof, um eine Satzung zu entwerfen und sich um die Organisation zu kümmern. Der nächste Schritt, teilten sie nun mit, sei die offizielle Vereinsgründung, bei der der Verein „Frischluftfilme“ beim Registergericht eingetragen werde und er durch das Finanzamt die Gemeinnützigkeit erhalten müsse, um weitere Mitglieder aufnehmen und Spenden annehmen zu können.

Alexandra Hessel bringt dabei Erfahrungen vom Kochler Kino-Verein mit. Susanne Jordan habe bereits einen Verein gegründet und kenne sich mit den bürokratischen Hürden aus, so die „Frischluftfilme“-Gründer. Katrin Stichhan bringe ihr Wissen als Projektmanagerin ein. Sie freue sich, „dass hier in Penzberg etwas Kulturelles geboten wird, bei dem Menschen miteinander etwas auf die Beine stellen“, heißt es in der Mitteilung. Für die Kassenführung und -prüfung wollen Heinz Rink und Antje Thamm zuständig sein und für Spenden und Sponsoring Edith Rink, die in Penzberg gut vernetzt sei. Jürgen Legler ist bereits am Gestalten einer Internetseite.

Interessierte können sich in Liste eintragen

Die Vereinsgründer teilten mit, dass es in der Gründungsphase aktuell noch keine direkte Möglichkeit gibt, Mitglied zu werden. Im KinoP liege aber eine Interessentenliste aus, in der sich jeder eintragen könne, der auf dem Laufenden gehalten werden möchte. Es müsse auch nicht jeder, der Vereinsmitglied wird, ehrenamtlich anpacken, Kinokarten oder Popcorn verkaufen. Andersherum müssten auch nicht alle, die sich ehrenamtlich einbringen, Vereinsmitglieder werden, so die Gründer. Vor allem, so schreiben sie, „sollen es wieder wunderbare Sommerabende werden“.

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