Die Mammendorfer Verkehrswende: Faschingszug erstmals nur in eine Richtung
Der Faschingszug in Mammendorf zieht jedes Jahr mehrere tausend Zuschauer an. Doch weil die Wagen immer breiter, die Narren am Straßenrand immer mehr werden, gibt es nun eine Änderung.
Mammendorf – Der Gegenzug ist gestrichen, es kommt also nicht mehr zum Gegenverkehr. Am Faschingsdienstag führt der Weg erstmals nur von Westen nach Osten.
6000 Besucher haben im vergangenen Jahr den Faschingszug in Mammendorf verfolgt. „Das war eine große Herausforderung für unsere knapp 5000 Seelen zählende Gemeinde“, sagt Kulturreferent Anton Fasching rückblickend. Besonderheit in Mammendorf war immer, dass man die Wagen zweimal sah: „Seit Menschengedenken rollt der Gaudiwurm erst von West nach Ost durch das Dorf, kehrt am Mini-Kreisel um und zieht als Gegenzug erneut durch das Dorf“, so Fasching.
Am Mini-Kreisel endet die Strecke
Damit ist es nun vorbei. Im Laufe der Jahre sind die Wagen immer breiter geworden, die Aufbauten immer höher. Auch die riesigen Traktoren, die die Wagen ziehen, stellen eine Gefahr dar. Dazu kommt, dass die Augsburger Straße nicht sehr breit ist.
Prämierung nach Buh-Rufen gestrichen
Schon länger hatte man daher nach einer anderen Lösung gesucht. „Wir wollen das Schicksal ja nicht herausfordern“, meint Organisationsleiter Fasching. Nach einer Besprechung mit Vertretern von Polizei, Landratsamt und Ordnungsamt wurde entschieden: Der Gegenzug ist gestrichen. Auch der Gemeinderat stimmte dem zu.
Also geht es am Dienstag nur von West nach Ost durch das Dorf, am Mini-Kreisel löst sich der Zug auf. Start ist zudem etwas später, nämlich 14.30 Uhr im Oberdorf vor St. Nikolaus. Dann geht es auf der Augsburger Straße zum Mini-Kreisel. „Dort können die Wagen nach Norden in die Michael-Aumüller-Straße oder geradeaus in die Bahnhofstraße abbiegen“, erklärt Fasching. Alle Teilnehmer müssen dann von den Wagen runter sein. Angemeldet sind übrigens 22 Motivwagen und zehn Fußgruppen.
Eine Prämierung gibt es nach Problemen in den Vorjahren mehr. Anton Fasching berichtet von unschönen Szenen. Er wurde 2023 bei der Bekanntgabe der Ergebnisse gar ausgebuht. „Das muss ich mir nicht antun.“ Dabei habe ein neutrales Gremium, bestehend aus dem Bürgermeister, drei Vereinsvertretern und ihm als Kulturreferenten unabhängig voneinander eine Entscheidung getroffen. Aber wenn das so ende, verzichte man lieber darauf.
120 Kilogramm Bonbons
Im Vergleich zum vergangenen Jahr gab es heuer keine Schwierigkeiten mit der Bonbon-Bestellung. „Wir erhalten 120 Kilogramm“, erzählt Anton Fasching.
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Der abschließende Kehraus findet zum zweiten Mal in einer Lagerhalle von Gemeinderatsmitglied und Landwirt Martin Neheider statt. Die Halle fasst 1000 Besucher, der Eintritt kostet fünf Euro, auch für die Zugteilnehmer. „Die Unkosten betragen rund 10 000 Euro“, erklärt Fasching. „Da müssen wir Eintritt verlangen. Das kann die Gemeinde nicht übernehmen.“ Die Zugteilnehmer erhalten jedoch ein „gelbes Bändchen“ und kommen bevorzugt in die Halle. Im vergangenen Jahr feierten knapp 2000 Menschen mit beim Kehraus – wer drinnen keinen Platz mehr hatte, hatte draußen Spaß. Den Ausschank und die Bewirtung übernehmen Ortsvereine. 14 Sicherheitskräfte werden dafür sorgen, dass die Party nicht ausartet. Anton Fasching sagt an, wann mit der Gaudi Schluss ist: „Um null Uhr ist definitiv Feierabend.“
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