Ralf Moeller (65) verrät, wie er sich im Alter fit und leistungsfähig hält – auch im Bett

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Hollywood-Legende Ralf Moeller (65) zeigt auf der Fibo in Köln seine Muckis © milon Industries GmbH

Ralf Moeller ist eine deutsche Hollywood-Legende. Der 65-Jährige ist noch immer topfit und spricht im exklusiven Interview mit Ippen Media übers Älterwerden, wie er sein Training angepasst hat und wie sich seine vegane Ernährung sonst noch auswirkt.

An der Seite von Russell Crowe feierte Ralf Moeller in „Gladiator“ seinen größten Filmerfolg. Mit seinem Kumpel Arnold Schwarzenegger stemmt der gebürtige Recklinghausener in seiner kalifornischen Wahlheimat noch heute regelmäßig Gewichte. Neben einer vorwiegend veganen Ernährung ein Grund dafür, dass er auch mit 65 noch in Saft und Kraft steht, wie er im Gespräch mit „Ippen Media“ verriet.

Herr Moeller, die Ernährung spielt eine große Rolle beim Thema „gesundes Altern“. Sie leben schon länger vegan. Gab es damals eigentlich ein einschneidendes Erlebnis, warum Sie Ihre Ernährung umgestellt haben?

Ralf Moeller: „Ich habe mich mit Leuten ausgetauscht. Da war zum Beispiel eine Frau, und ich dachte, die ist ein, zwei Jahre jünger. Die war topfit. Die hat gesagt: ‚Ich bin 79.‘ Und ich sagte: ‚Das ist ja Wahnsinn, was haben Sie gemacht?‘ Sie meinte, dass sie sich hauptsächlich pflanzlich ernährt und mehrmals die Woche Sport macht und sich viel bewegt. Und eine Freundin hat mir gezeigt, wie brutal Tiere geschlachtet, gequält und mit Antibiotika abgefüllt werden.“

Hat Sie das überzeugt?

Moeller: „Ich habe beschlossen, es mal auszuprobieren und überlegt: ‚Wo kriegst du dein Eiweiß her?‘ Tatsächlich brauchst du dafür kein Fleisch. Das hast du überall drin: in Linsen, Brokkoli, Wildreis, Karotten, Linsen, Kichererbsen, you name it. Und so habe ich einmal die Woche oder am Wochenende ein paar so pflanzliche Tage eingebaut. Ich merkte, dass es immer ging. Und irgendwann habe ich mir gedacht, das mache ich jetzt erst mal mehrere Wochen lang.“

Offenbar lief das Experiment gut ....

Moeller: „Ja, ich habe gemerkt, dass ich mich wohler fühle. Dass ich mehr Energien habe, als ich sowieso schon hatte. Vielleicht merken wir es nicht so mit 20 oder 30. Aber wenn du in die 50er, 60er reinkommst, merkst du vielleicht, dass du dich dann leichter und viel wohler fühlst.“

Ralf Moeller „zu 80 Prozent“ vegan

Wie streng sind Sie vegan?

Moeller: „Zu 80 Prozent halte ich mich dran. Ich esse auch mal Ei, Fisch oder mein Sushi. Und natürlich esse ich auch mal ein Stück Kuchen. Aber ich lasse sonst tierische Produkte wie Milchprodukte oder Fleisch beiseite. Und das hilft mir enorm. Für die Tiere und die Umwelt tust du auch was. Also wir haben drei Komponenten, die gut sind. Und die drei haben mich dann, nicht von heute auf morgen, aber mit der Zeit dann überzeugt.“

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Hätten Sie rückwirkend betrachtet Ihre Ernährung gerne schon früher umgestellt?

Moeller: „Ich habe dadurch jetzt keine Schäden, zumindest fühle ich es nicht. Wobei, wenn man vielleicht mit Ende 40, 50 von den Gelenken her was spürt oder vielleicht eine Arthrose bekommt, dann sagt man sich: ‚Hey, das kommt möglicherweise durch den Fleischverzehr.‘ Der kann auch krebsfördernd sein. Wenn in der Familie Veranlagung zu Krebserkrankungen ist, sollten man mit Fleisch vorsichtig sein.“

Ralf Moeller: »Man macht auch manchmal Sachen, obwohl man weiß, dass sie falsch sind

Das ist ja gerade bei Männern auch ein Vorteil.

Moeller: „Absolut, Prostata- und Darmkrebs sind ein großes Thema. Jetzt kann man sagen, ‚Ja, was kann ich denn überhaupt noch essen?‘. Wir können nach wie vor essen, aber achtet drauf, dass es auch nicht zu viel Zucker hat, weil Zucker ist auch krebsfördernd. Und das kriegen leider schon die Kids heute in den frühen Jahren, zum Beispiel Nutella mit 45 Prozent Zucker, viele Orangensäfte. Von diesen Produkten gibt es viele.“

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Aber ist es wirklich so, dass die Menschen das immer noch nicht wissen?

Moeller: „Sollten sie, vollkommen richtig. Wir hören und lesen es ja überall: Fastfood ist schlecht für dich, zu viel Zucker macht dich krank und so weiter. Warum machen es die Menschen trotzdem? Manche denken vielleicht: ‚Ich mache es jetzt einfach mal, schadet mir sowieso nicht.‘ Für manche ist es auch Frustessen. Vieles kommt aus einer Unzufriedenheit hervor. Wenn du Liebeskummer hast, dann isst du Schokolade. Das ist Zucker ohne Ende. Also man macht auch manchmal Sachen, obwohl man weiß, dass sie falsch sind. Habe ich auch gemacht. Also da sollte man dann auch nicht zu streng mit sich sein. Es kommt immer darauf an, was man erreichen will und wo die Leidenschaft ist – und das Ziel.“

Sind Sie zufrieden mit dem Erreichten?

Moeller: „Ich habe gemerkt: ‚Wow, ich bin fit, ich bin vital.‘ Ich sehe auch nicht wie 65 aus. Nicht immer. Und wie sieht ein 65-Jähriger überhaupt aus? Wenn ich jetzt 30 Jahre zurückdenke, da hat einer mit 68, 70 Jahren dann schon wirklich kaputt ausgesehen teilweise. Das kommt natürlich auch darauf an, wie hart jemand körperlich gearbeitet hat. Aber heute sehe ich Leute, die sind in einem Alter von 50, 60, 70, und auch noch 80-Jährige – topfit! Leute, die mit 45 angefangen haben, zu trainieren, zeigen mir definierte Arme.“

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Ralf Moeller über die Auswirkung von Training und Ernährung

Sie haben auch gesagt, dass Sie sich jetzt eigentlich besser fühlen als in den 40ern. Wie sieht das mit der sportlichen Leistung aus? Ich denke, Sie sind weiterhin ehrgeizig.

Moeller: „Also die sportliche und auch die sexuelle Komponente, die sind immer noch toll. Das ist nämlich auch ein Thema. Warum? Wir Männer verlieren an Testosteron ab Mitte 30. Wir können das aufhalten, indem wir trainieren. Krafttraining stimuliert die Testosteronproduktion. Wenn die Muskeln trainiert werden, werden Myokine freigesetzt. Die wirken positiv auf den Fettstoffwechsel und schützen den Körper durch entzündungshemmende Effekte. Und ich habe festgestellt, dass wenn ich regelmäßig trainiere und mich gut ernähre, dass mir das auch vom Sexuellen her sehr guttut. Das kann man ruhig sagen: Veganer können besser im Bett sein.“

Das klingt jetzt nach einer netten Vegan-Parole....

Moeller: „Ich will jetzt nicht irgendwas erzählen. Aber die Hormone, der Hormonhaushalt, haben auch damit zu tun, mit diesen ganzen Sachen. Und nochmals: Du fühlst dich ganz einfach frischer und jünger, ohne dieses viele tierische Zeug.“

So sieht Ralf Moellers Training mit 65 aus

Wie hat sich denn Ihr Training vom Umfang und Intensität verändert in den letzten 20 Jahren?

Moeller: „Ich habe früher zwei Muskelgruppen am Tag sehr intensiv trainiert. Das waren täglich vier Stunden, 30 Tonnen an Eisen, das ich da bewegt habe. Heute trainiere ich eine bis eineinhalb Stunden. Manchmal mehr, manchmal weniger.“

Was steht dann auf dem Trainingsplan?

Moeller: „Ich mache Circle-Training. Zum Beispiel eine halbe Stunde Beine, um aufzuwärmen. Dann mache ich Brust, Rücken und Arme. Aber das in einer Kombination.“

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Geräte oder freie Gewichte?

Moeller: „Ich trainiere nach wie vor mit freien Gewichten oder an Geräten. Im Studio am liebsten auch mit den neuen E-Geräten von milon. Die sind digital auf dich persönlich mit Größe, Gewicht und so weiter eingestellt und haben Zirkelprogramme drauf. Und nach vier oder fünf Malen, wenn du stärker geworden bist, legt die Maschine automatisch mehr auf. Die Maschine zeigt dir, du hast mehr drauf, also kannst du auch mehr machen. Außerdem ist es ist eine sichere Sache. Und es gibt Spiele. Da kann man sich selber challengen.“

Ralf Moeller bei einer Geräte-Demo auf der Fibo
Ralf Moeller an einem Gerät seines Partners milon. Die Bodybuilding-Legende schätzt beim Training die elektronisch gesteuerten Challenges. © milon Industries GmbH

Ralf Moeller: »Lieber draußen beim Sport als Wartezimmer beim Arzt

Challengen Sie sich auch noch mit Ihrem Trainingspartner Arnold Schwarzenegger?

Moeller: „Absolut. Es ist mir wichtig, auch mental gut drauf zu sein. Wir sind immer alle zusammen. Dann gibt es kein ‚Aber, geht nicht, kann ich nicht, will ich nicht‘. Mit Energie, dann geht es dir gut. Wenn du dich wohler fühlst, bist du auch kreativer. Ich kann nur sagen, welche Erfahrungen ich gemacht habe. Und die habe ich genannt. Ein sportliches Muskeltraining, kombiniert mit guter Ernährung, kann dir in einem hohen Alter eine Qualität bringen, dass du sportlich draußen unterwegs bist, zum Beispiel im Englischen Garten in München, und die Zeit nicht im Wartezimmer beim Arzt verbringst. Das sollte das Ziel sein. Also im Alter aktiv sein, fit sein und leistungsfähig sein.“

Machen Sie neben dem Krafttraining im Studio auch draußen Sport?

Moeller: „Ja, sicher. Die Treppen in Santa Monica laufe ich immer noch hoch, einmal die Woche. Das sind 179 Stufen aus Holz vom Strand die Klippe hoch.“

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Machen Sie sonst noch Ausdauertraining?

Moeller: „Die Ausdauer mache ich zwischendurch. Oder auch am Anfang, wenn ich ins Fitnessstudio komme. Dann gehe ich auch mal auf den Stepper, so 20 bis 25 Minuten. Oder ich gehe bei einer Steigung von 3 bis 4 Prozent, und die Geschwindigkeit ist dann bei 20, 25 ungefähr. Das heißt, ich laufe quasi oder gehe schnell einen Berg hoch. Und das verbrennt mehr Energie.“

Wo man Ralf Moeller beim Training treffen kann

Können Sie eigentlich in öffentliche Fitnessstudios gehen? Werden Sie da nicht ständig vom Training abgehalten?

Moeller: „Wenn ich in Deutschland bin, trainiere ich immer im Cleverfit, die haben alles. Und die Leute im Fitnessstudio lassen einen schon trainieren, weil sie wissen, wie das ist. Wenn die ankommen und sagen: ‚Machen wir ein Foto?‘ Dann sage ich: ‚Wenn ich fertig bin.‘ Das ist dann auch in Ordnung.“

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Junger Mann trainiert in der Beinpresse
Fitness-Anfänger, die im Gym am Ziel Abnehmen arbeiten wollen, finden in der PDF-Bibliothek einen passenden Trainingsplan. © IMAGO/Pond5 Images

Was wäre denn so ein typisches Frühstück-, Mittag-, Abendessen, was Sie so auf dem Teller haben?

Moeller: „Morgens esse ich nach dem Training schon mal Oatmeal oder Porridge. Es gibt auch Tage, wo ich morgens gar nicht esse und erst mittags. Wir essen ja manchmal schon aus Langeweile, oder weil es sein soll. Oder wir essen mehr, als wir müssten. Wenn man abnehmen will, sollte man vielleicht nur die Hälfte dessen essen, was man sonst isst. Ansonsten esse ich gerne so etwas wie Hummus mit Brokkoli und Süßkartoffeln. Mit Timo Franke habe ich ein Kochbuch rausgebracht: Vegan Gladiator. Da haben wir geschrieben, was man so alles essen kann – auch Nachspeisen und so weiter. Und man muss nicht vegan sein. Keine Doktorarbeit darüber schreiben, sondern es einfach mal versuchen, einfach mal machen.“

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Ralf Moellers Trainingstipp: »Zweimal die Woche Cardio, dreimal Eisen

Ihre Tipps für ein gesünderes Leben im Alter?

Moeller: „Lasst erstmal ein bisschen Fleisch weg und geht trainieren. Versucht, zwei, drei Muskelgruppen zu trainieren, und vorher aufzuwärmen. Zweimal die Woche Cardio, dreimal die Woche Eisen.“

Das hört sich alles sehr sinnvoll und machbar an. Aber vielen fällt es schwer, dranzubleiben. Vor allem, wenn man nicht gleich Ergebnisse sieht oder spürt.

Moeller: „Sie werden aber kommen. Und es beginnt bald wieder die Badesaison. Da will man auch mit dabei sein und gut aussehen, oder?“

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