Yachthafen an der Adria geht in Flammen auf – Menschen springen ins Meer

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Im Yachthafen von Medulin (Kroatien) brannten 22 Boote aus © Andrea Furlan/Facebook

Bei einem Großbrand im Yachthafen an der kroatischen Adria wurden am Dienstagmorgen (15. Mai) 22 Boote zerstört. Es spielten sich dramatische Szenen ab.

Pula – Der Yachthafen des Touristenortes Medulin bei Pula an der südlichsten Spitze der hauptsächlich kroatischen Halbinsel Istrien ist ein Magnet für Yachtbesitzer aus Deutschland, Österreich und Italien. Er „bietet Liegeplatzservice für Boote, Bootskran-Dienste, Bootsverleih und Yachtcharter“, wirbt die Marina Medulin auf ihrer Homepage. „Aufgrund seiner Lage ist Marina Medulin ein perfekter Ausgangspunkt für alle Fans des Seetourismus.“

Brand an Adria-Küste in Kroatien: Der betroffene Yachthafen ist großzügig ausgestattet

Die Anlage bietet 85 Liegeplätze im Meer, mit Wasser, Strom, Toilettenbenutzung, kostenlosem WLAN und ein Parkplatz. Die Stege und der gesamte Yachthafen sind 24 Stunden lang bewacht, heißt es weiter. Am kommenden Wochenende startet mit den Pfingstferien die Sommersaison.

Am frühen Mittwochmorgen (15. Mai) brach ein Feuer inmitten der Boote aus. Bei der Polizei ging um 3.55 Uhr die erste Meldung über das Feuer ein. Offenbar breitete sich der Brand im Dominoeffekt von Yacht zu Yacht aus. „Heute Morgen wurde ich von einer Explosion geweckt. Zuerst dachte ich, dass nichts in meiner Nähe explodiert wäre, aber nicht einmal ein paar Minuten später hörte ich eine weitere Explosion, aber von geringerer Intensität“, berichtet ein Einheimischer auf Facebook. „Ich sah dicken schwarzen Rauch.“

Feuer breitet sich von Boot zu Boot aus – Menschen springen ins Wasser

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren von Medulin und Pula eilten zum Brandort, doch die Flammen breiteten sich schnell auf alle Schiffe aus. Dann kam die Feuerwehr, aber alles stand bereits in Flammen, sagte Josip Flah, Eigner eines der Boote, zu index.hr.

Wie der Sender HRT berichtet, sprangen einige Yachtbesitzer, die an Land waren, ins Meer und brachten mehrere Boote in Sicherheit. „Ruß, Benzin schwammen auf dem Meer, das Meer hat gebrannt“, heißt es weiter. Offenbar hatte sich ausgelaufener Kraftstoff entzündet.

Die Rettungsmannschaften teilten die noch nicht betroffenen Schiffe in Sektoren auf und schleppten sie von den brennenden Yachten weg. Dann wurden die in Flammen stehenden Boote gelöscht, berichtete die Feuerwehr Pula. Den Rettern gelang es, die Ausbreitung des Feuers auf die verbleibenden in der Nähe befindlichen Boote im Yachthafen zu verhindern.

Umweltalarm, nachdem das Meer an der Oberfläche brannte

Kurzzeitig gab es die Befürchtung, dass giftiger Rauch in Richtung bewohnter Gebiete ziehen und sich die Flammen aufs Festland ausbreiten könnten. Der Katastrophenschutz der Republik Kroatien teilte aber bald auf Facebook mit, dass „nach den erhaltenen Informationen der Rauch des Feuers sich in Richtung Meer bewegt und keine Brandgefahr für die umliegenden Gebäude besteht“.

Gegen 7 Uhr war das Feuer gelöscht. Nach inoffiziellen Angaben wird der durch diesen Brand verursachte Schaden laut HRT auf Hunderttausende Euro geschätzt. Gegen das auslaufende Öl wurden absorbierende Barrieren im Meer errichtet. Ein Umweltschutz-Boot soll laut der Hafenmeisterin von Pula, Dolores Brenko Škerjanec, weitere Schäden begutachten und beseitigen. „Das Wichtigste ist, dass es bisher keine Berichte darüber gibt, dass bei dem Vorfall jemand verletzt wurde“, sagte Suzana Sokač, Sprecherin der istrischen Polizei.

Wie ganz Kroatien erlebt Istrien einen nie dagewesenen Urlauber-Boom. In Pula griff man bei den Benimmregeln am Strand zu drastischen Maßnahmen. Außerdem gibt es ein massives Problem mit Schwarzbauten am Meer. Da freut man sich, wenn es auch Positives in der Region zu berichten gibt: Im slowenischen Teil Istriens haben Taucher kürzlich Reste römischer Schiffswracks entdeckt.

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