Name enthüllt: So wird das Lenggrieser Marriott-Hotel künftig heißen
Noch ist das Lenggrieser Marriott-Hotel eine große Baustelle. Doch auf der Dachterrasse wurde nun zumindest schon einmal der neue Name enthüllt.
Lenggries – Lange war der Name ein gut gehütetes Geheimnis, nun wurde es gelüftet: Das ehemalige Arabella Brauneck-Hotel wird nach der umfassenden Renovierung künftig „Flesslers“ – Altdeutsch für Flößer – heißen. Die Eröffnung des Boutique-Hotels im Tribute-Portfolio der Marriott-Kette ist für September geplant. Der Retro-Charme der 70er-Jahre, der durch das Haus wehen soll, ließ sich schon am Dienstag bei der Namensenthüllung erahnen. Es gab Erdbeerbowle als Getränke und Stirnbänder als Geschenke.

Spektakuläre Aussicht von der Rooftop-Bar
Das alles verblasste freilich hinter dem spektakulären Ausblick, den die neue Rooftop-Bar im sechsten Stockwerk des Hotels bieten wird. Schöner kann man vermutlich nirgendwo im Landkreis Cocktails schlürfen. 120 Plätze im Inneren und 80 draußen hat die Bar – zugänglich nicht nur für Hotelgäste, sondern für alle. „Es soll das Wohnzimmer von Lenggries werden“, sagte Daniela Dall‘Asta, beim Betreiber, der Signo Hospitality Lenggries GmbH, zuständig fürs Marketing.
Dass das Hotel jetzt über eine derartig spektakuläre Terrasse verfügt, ist offenbar Bürgermeister Stefan Klaffenbacher zu verdanken. Denn beim Kauf des Gebäudes sei er eigentlich davon ausgegangen, dass außen alles mehr oder weniger so bleibe, wie es ist, sagte Investor Christoph Hertwig am Dienstag. Als dann die Idee aufkam, das asymmetrische Dach durch ein neues Geschoss mit viel Glas zu ersetzen, „hat Herr Klaffenbacher irgendwann gefragt, warum wir eigentlich keine Dachterrasse bauen“, erinnerte sich Hertwig. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, aber auch mit dem Landratsamt sei stets sehr gut gewesen, dankte der Investor.

Der frühere ist auch der neue Chef
Mit Christoph Seitz kehrt ein alter Bekannter an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück. Der frühere Chef des Brauneck-Hotels, der zuletzt Direktor des Arabella Alpenhotels am Spitzingsee war, wird nun im „Flesslers“ wieder die Fäden in der Hand halten. „Die Rückkehr nach Lenggries ist für mich etwas ganz Besonderes und fühlt sich wie ein Herzensprojekt an“, so Seitz. Das eine oder andere wird für ihn allerdings anders sein. „Ich habe ihm gesagt, ich will ihn keinen einzigen Tag mit Krawatte sehen“, sagte Sascha Konter, Geschäftsführer der Signo Hospitality GmbH. „Wir werden ein bisschen schrill sein“, kündigte er an, und in der Rooftop-Bar werde auch mal laute Musik gespielt. „Wir freuen uns, wie die kleinen Kinder, wenn wir im September eröffnen.“
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Name ist eine „Ode an die Flößerei“
Der Name „Flesslers“ sei ein Bekenntnis zum Standort Lenggries, dem Flößerdorf, „eine Ode an die Flößerei“, sagte Konter. Anlehnungen daran finden sich im Haus. Es gibt Wandgestaltungen aus Holz und Bilder, die das Thema aufgreifen – nicht auf traditionelle Weise, sondern sehr bunt und im 70er-Stil. Dass man sich bei der Gestaltung an diesem Jahrzehnt orientiert, kommt nicht von ungefähr: Das Hotel wurde 1972 zu den Olympischen Spielen in München eröffnet. Der Stil werde aber neu interpretiert, heißt es in einer Pressemitteilung.
Konferenzräume bieten Platz für bis zu 175 Personen
Derzeit ist im Haus noch einiges zu tun. Überall wird gearbeitet. Bis zu 110 Handwerker seien gleichzeitig auf der Baustelle gewesen, sagte Bauleiter Mikail Dolic. Derzeit seien immer noch 60 bis 80 Leute beschäftigt. „Das hier wird eines der besten Hotels in der ganzen Region werden“, ist er überzeugt. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun. In der 53 Plätze umfassenden Tiefgarage fehlt noch der Bodenbelag. Dort kann man aber sehen, welch große statische Herausforderung die Sanierung mit sich brachte. Neue Träger und Stützen mussten eingebaut werden. Vollkommen neu gebaut wurde das Appartementhaus. Im ersten und zweiten Stock gibt es 30 Wohneinheiten für Mitarbeiter. Die Bäder seien als fertige Module eingesetzt worden, erklärt Dolic. Im Erdgeschoss befindet sich der größte der verschiedenen Konferenzräume, die das Hotel bieten wird. 175 Personen finden dort Platz.
114 Zimmer, Spa und Rooftop-Bar
Auch im Hauptgebäude wird auf allen sechs Etagen gearbeitet. Der Restaurantbereich im Parterre wurde auf 155 Plätze vergrößert. Dazu kommt der neue Biergarten. In den Stockwerken darüber befinden sich die 114 Zimmer – darunter sechs Suiten und 15 Familienzimmer mit Verbindungstür. Alle haben einen Balkon. Im Dachgeschoss befindet sich neben der Rooftop-Bar auch der neue Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad, Fitness-, Massage- und Ruheräumen.
Die (Wieder-)Eröffnung im September werde „ein Meilenstein für Lenggries“, sagte Bürgermeister Klaffenbacher am Dienstag. Die Schließung des Hotels 2022 sei „schmerzhaft“ für die „tourismusstärkste Gemeinde im Landkreis“ gewesen. Dass der Name „Flesslers“ eine „Verbundenheit zum Isarwinkel und Lenggries herstellt, finde ich sehr gut“, so der Rathauschef. „Ich freue mich auf eine gute und langfristige Zusammenarbeit. Die Gemeinde Lenggries steht voll hinter dem Projekt.“