Nach „Edeka“-Schließung in Bad Tölz: Neue Geschäfte wollen Versorgungslücke füllen
Die Geschäftswelt in Bad Tölz ist im Wandel. Zwei neue Anbieter versuchen, die Lücke des geschlossenen „Edeka“-Markts in der Altstadt zu füllen.
Bad Tölz – Die Schließung der „Edeka“-Filiale in der Marktstraße hat in der Tölzer Altstadt eine große Versorgungslücke hinterlassen. Über ein Jahr nach dem Aus des Markts versuchen nun zwei neue Anbieter, diese Lücke auf ihre ganz eigene Weise zu füllen.
Markt statt Modegeschäft: In der Tölzer Altstadt gibt es jetzt ein orientalisches Geschäft
Seit rund einem Monat geöffnet ist der „Orient Minimarkt“ in der Hindenburgstraße. Zuvor war dort ein Bekleidungsgeschäft. Im Minimarkt gibt es eine Vielzahl an orientalischen Produkten, frisches Fleisch sowie Obst und Gemüse.
Die Schließung des „Edeka“ in der Marktstraße habe den Anstoß für die Eröffnung des Minimarkts gegeben, erklären Betreiber Abdulelah Aldolani und sein Geschäftspartner Muaaid Ahmd. Zwar sei das Sortiment nicht ganz so groß wie bei „Edeka“, doch man wolle den Bürgern eine Einkaufsmöglichkeit in der Nähe bieten. „Hier findet man alles“, betonen die Betreiber. Der Minimarkt hat von montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr geöffnet.
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Neuer Kiosk „Isarfreunde“: Betreiber-Duo freut sich über „Glücksfall“
Ebenfalls in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Modeladens ist der Kiosk „Isarfreunde“ in der Marktstraße untergebracht. Das junge Betreiber-Duo, die Geschwister Alex Berger (24) und Lisa Ortmans (32), haben das Geschäft „sehr, sehr spontan“ eröffnet, wie sie im Gespräch berichten. Aus dem Verkauf bringen sie bereits Erfahrung mit. Ortmans hat im Münchner Raum eine Tankstelle betrieben. Ein eigenes Geschäft in der Marktstraße sei immer ihr Traum gewesen, berichtet sie. Dass sich nun die Möglichkeit eröffne, sei ein „Glücksfall“.
Berger, der sich als „originalen Tölzer“ bezeichnet, beobachtet die Entwicklungen in der Geschäftswelt seiner Heimatstadt mit Sorge. Im „Edeka“-Markt habe er vor einigen Jahren selbst gearbeitet, seit dessen Schließung sei in der Marktstraße immer weniger los. „Wir wollen die Stadt beleben und etwas bieten.“ Im Sortiment hat er neben Getränken, Snacks, Süßigkeiten und Zigaretten auch eine Auswahl an Waren für den täglichen Bedarf, zum Beispiel Milch oder Toastbrot. Die Besonderheit: Das Geschäft ist täglich geöffnet. Montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 16 Uhr.
Neues Sushi-Restaurant in der Lenggrieser Straße
Auch in der Tölzer Gastronomieszene tut sich was. In der Lenggrieser Straße, neben dem Café Heimat, kommen Liebhaber der asiatischen Küche auf ihre Kosten. In der neu eröffneten Sushi-Bar Luna gibt es Spezialitäten aus Vietnam und Japan. Das À-la-carte-Restaurant hat Platz für rund 50 Personen, jeweils im Innen- und Außenbereich, berichtet Betriebsleiter Dung Nguyen. Im Team setzt Nguyen auf Erfahrung. In der Küche stehen Spezialitäten-Köche aus Vietnam. Sie sollen für ein authentisches Geschmackserlebnis sorgen – angepasst an die europäischen Gaumen.
Fitnessstudio schließt Filiale in der Marktstraße
In der Marktstraße ist noch mehr im Wandel. Die Verkaufsräume des ehemaligen „Sport Peter“ werden zweigeteilt. Was genau dort künftig hineinkommt, war bislang noch nicht zu erfahren. Der Eigentümer des Gebäudes war auf Anfrage nicht zu erreichen. In den Räumen des früheren „Benetton“-Geschäfts machen Schilder auf die anstehende Eröffnung von „Café and Smoking“ aufmerksam. Dort soll dem Vernehmen nach ein Café entstehen, in dem auch Tabakwaren verkauft werden.
Ebenfalls in der oberen Marktstraße eröffnet das Immobilienmakler-Unternehmen „Engel & Völkers“ einen Standort. Nach Auskunft der Pressestelle handelt es sich nicht um eine unternehmenseigene Standorteröffnung, sondern um einen neuen Lizenzpartner in der Region. Daher könne das Unternehmen bis zur Eröffnung keine Auskünfte geben.

Geschlossen hat das Fitnessstudio FitLounge in der Oberland-Passage. Auf einem Zettel an der Tür steht: „Die stark gestiegenen Kosten machen es uns leider unmöglich, den Betrieb weiterhin aufrechtzuerhalten.“ Das zweite Studio in Hausham bleibe aber weiter bestehen. Welche neue Nutzung dort geplant ist, ist noch unklar.
Restaurant „Indien King“ sucht Nachfolger
Am Isarkai wurden zuletzt die Räumlichkeiten der Raiffeisenbank im Oberland zur Vermietung angeboten. Wie Sprecherin Simone Kleinjung mitteilt, habe man sich aber inzwischen entschieden, die Räume selbst weiterzunutzen.
Zur Vermietung wird seit einiger Zeit der „Indien King“ im Internet angeboten. Der momentane Betreiber des Restaurants samt Lieferservice an der Kyreinstraße möchte in den Ruhestand gehen. „Wir hatten schon fast einen Nachfolger“, sagt Andreas Heberle, für die Vermittlung von Gastronomieobjekten zuständig. Leider habe sich das Ganze dann wieder zerschlagen. „Aber es gibt nach wie vor beständig Interessenten und viele Gespräche.“ Einen Termin, zu dem der „Indien King“ schließt, gibt es nicht. Der Sohn der Familie betreibt das Lokal so lange weiter, bis ein Nachfolger gefunden ist. (vfi/mel)