Kim Jong Un sieht Militärübungen von USA und Südkorea als "Provokation"

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat bekanntgegeben, das Atomwaffenarsenal seines Landes erheblich erweitern zu wollen. Der Auslöser für diese Entscheidung waren die laufenden Militärübungen von Südkorea und den USA, die Kim als Provokation wahrnimmt. Laut "Reuters" betrachtet er die Manöver als feindlichen Akt, der ihn zwingt, die militärischen Fähigkeiten Nordkoreas zu verstärken. 

Die jährlichen Übungen, bekannt als Ulchi-Freiheitsschild, wurden von Nordkorea schon häufig als Bedrohung empfunden, obwohl die USA und Südkorea betonen, dass sie rein defensiver Natur sind. 

US-Soldaten beobachten die gemeinsame Militärübung zwischen Südkorea und den USA.
US-Soldaten beobachten die gemeinsame Militärübung zwischen Südkorea und den USA. Lee Jin-Man/AP/dpa

Kim Jong Un testet neue Raketen für verbesserte Marinefähigkeiten

Bis Oktober nächsten Jahres soll ein dritter Zerstörer der Choe Hyon-Klasse gebaut werden, und auch die Erprobung neuer Raketen steht auf dem Programm, um die Marinefähigkeiten des Landes zu verbessern, wie "Reuters" berichtet.

In einem Versuch, die Spannungen zu entschärfen, haben die USA und Südkorea einige ihrer geplanten Trainingseinheiten auf September verschoben. Der südkoreanische Präsident Lee Jae Myung ist bemüht, die Beziehungen zu Nordkorea zu verbessern, doch Experten hegen Zweifel, ob Kim Jong Un auf diese diplomatischen Angebote eingehen wird.

Wie stark ist Nordkorea wirklich?

Eine Untersuchung amerikanischer Wissenschaftler legt laut "Reuters" nahe, dass Nordkorea über genügend Material verfügt, um bis zu 90 Atomsprengköpfe zu bauen, von denen etwa 50 bereits einsatzbereit sein sollen. Kim Jong Un hat bekräftigt, dass er dieses Arsenal weiter ausbauen möchte, weil die Militärübungen von USA und Südkorea angeblich auch „nukleare Elemente“ beinhalten.