Deutschlandticket wird teurer: Kunden sollten bei der Kündigung eine Frist dringend beachten
Der Preis des Deutschlandtickets erhöht sich ab Januar 2025. Wer sein Abo kündigen möchte, sollte aufpassen, um weitere Kosten zu verhindern.
Berlin – Das Deutschlandticket wird ab Januar 2025 teurer. Der Preis erhöht sich von bisher 49 Euro auf 58 Euro im Monat. Dies beschlossen die Verkehrsminister der Bundesländer im September 2024. Für viele Nutzer stellt sich nun die Frage, ob sich das Ticket weiterhin lohnt oder ob eine Kündigung in Betracht gezogen werden sollte. Wer sich dafür entscheidet, sollte jedoch die relevanten Fristen und Kündigungswege kennen.
Preis für das Deutschlandticket steigt ab 2025 um neun Euro
Das Deutschlandticket wurde ursprünglich für 49 Euro im Monat eingeführt, um eine kostengünstige Alternative für Pendler und Vielfahrer im Nah- und Regionalverkehr zu schaffen. Es erlaubt die Nutzung von Bussen, Straßenbahnen und Regionalzügen deutschlandweit, jedoch nicht von Fernzügen wie dem ICE. In der Folgezeit nutzten rund 13 Millionen Menschen das Ticket, was es zu einem großen Erfolg machte. Doch aufgrund der günstigen Preisgestaltung entstanden hohe Einnahmeverluste für die Verkehrsunternehmen.
Die Preiserhöhung könnte jedoch dazu führen, dass einige Kunden ihr Abonnement kündigen. Laut einer Studie könnte bereits eine Erhöhung um fünf Euro dazu führen, dass 6,7 bis 7,1 Prozent der Abonnenten das Ticket aufgeben. Bei einer Erhöhung um zehn Euro könnten bis zu 21 Prozent der Nutzer abspringen. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov kam zu dem Ergebnis, dass rund 30 Prozent der bisherigen oder potenziellen Abonnenten das Ticket kündigen würden, wenn der Preis über die bisherigen 49 Euro hinaus steigt. Besonders für Geringverdiener oder Gelegenheitsnutzer ist die Erschwinglichkeit des Tickets oft die wichtigste Motivation, es zu nutzen.
Deutschlandticket wird teurer: Das sind die Kündigungsfristen und -wege bei der Deutschen Bahn
Wer sich aufgrund der Preiserhöhung für eine Kündigung des Deutschlandtickets entscheidet, muss dabei aber einige wichtige Punkte beachten. Das Abo kann zwar monatlich gekündigt werden, jedoch nur bis zum 10. eines Monats, damit die Kündigung zum Monatsende wirksam wird. Verpasst man diese Frist, läuft das Ticket automatisch bis zum Ende des Folgemonats weiter.
Es gibt mehrere Wege, das Deutschlandticket zu kündigen. Kunden können dies über das Aboportal der Deutschen Bahn erledigen oder die Funktion „Abo kündigen“ im DB Navigator nutzen, die direkt unterhalb des digitalen Tickets zu finden ist. Auch kann das Kündigungsformular auf der Website der Deutschen Bahn ausgefüllt und eingereicht werden.
Preiserhöhung auf 58 Euro: Warum wird das Deutschlandticket eigentlich teurer?
Die Finanzierung des Deutschlandtickets war von Anfang an ein umstrittenes Thema. Bund und Länder teilen sich die Kosten für die Bereitstellung des Tickets, und die jährlichen Zuschüsse belaufen sich, laut Tagesschau, derzeit auf rund 1,5 Milliarden Euro. Um das Ticket langfristig finanzierbar zu halten, war eine Preiserhöhung notwendig. Während Bayern ursprünglich sogar 64 Euro als neuen Preis forderte, einigten sich die Verkehrsminister nach intensiven Diskussionen auf eine moderate Erhöhung auf 58 Euro. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass dies der beste Kompromiss sei, um das Ticket attraktiv zu halten und gleichzeitig die Finanzierung auf eine stabile Basis zu stellen.
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Lohnt sich das Deutschlandticket trotz Preiserhöhung?
Obwohl das Deutschlandticket viele Vorteile bietet, ist es in bestimmten Fällen keine Option. Wer beispielsweise häufig mit Fernzügen wie dem ICE oder IC reist, kann das Ticket dafür nicht nutzen. Es ist ausschließlich für den Nah- und Regionalverkehr gültig. Wer also von München nach Berlin bequem und schnell mit dem ICE reisen möchte, muss dafür ein separates Ticket erwerben. Diese Einschränkung macht das Deutschlandticket für Fernpendler weniger attraktiv.
Auch nach der Preiserhöhung auf 58 Euro bleibt das Deutschlandticket aber in vielen Fällen eine preisgünstige Alternative zu anderen Angeboten im Nahverkehr. In manchen Städten und Regionen kostet ein reguläres Monatsticket bereits mehr als 58 Euro, bietet jedoch nicht die bundesweite Nutzbarkeit, die das Deutschlandticket ermöglicht. Für Pendler, die täglich zwischen verschiedenen Verkehrsverbünden pendeln, stellt das Ticket weiterhin eine lohnende Option dar, da es die Tarifstrukturen erheblich vereinfacht und mehr Flexibilität bietet.
Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass zukünftige Preiserhöhungen folgen könnten, wenn Bund und Länder keine zusätzlichen Mittel bereitstellen. Der Verkehrsminister von Schleswig-Holstein, Claus Ruhe Madsen, schlug in der FAZ daher vor, ein Indexmodell für die Preisentwicklung des Tickets zu etablieren. Dieses soll häufige Preisverhandlungen vermeiden und stattdessen eine kontinuierliche, moderate Anpassung der Kosten ermöglichen. (ls/dpa)