Aufschrei in Italien: Paar unternimmt ungesicherte Dolomiten-Wanderung mit Kind im Arm
Eine Bergwanderung muss gut vorbereitet sein: Vom Wetter über die Route gibt es viel zu beachten. Ein Paar mit Kind ignorierte das – Bergretter sind entsetzt.
San Pellegrino – Das Wandern erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Und steht auch in anderen Ländern nahe der Alpen hoch im Kurs. Allerdings sollte man eine Bergwanderung vorbereiten und passend ausgerüstet sein. Dies beherzigte ein Paar in Italien allerdings ganz und gar nicht. Und brachte in den Dolomiten damit auch noch sein kleines Kind in Gefahr.
Paar in Italien unternimmt Dolomiten-Wanderung – ungesichert und mit Kind im Arm
Italienische Rettungskräfte posteten auf Facebook in der Gruppe „Noi Soccorritori“, was auf Deutsch frei übersetzt „Wir Retter“ heißt, ein Video. Zu sehen sind ein Mann und eine Frau, die sich ungesichert an einem extrem steilen Bergwanderweg entlanghangeln. Der Mann hat bei der waghalsigen Aktion auch noch sein Kind im Arm.
Die Rettungskräfte schrieben zu der leichtsinnigen Wanderung des Paars auf Facebook: „Auf dem Klettersteig mit Baby im Arm und ohne Ausrüstung. Bergrettung: ‚Wenn man unvorbereitet ist, ist es vernünftig, umzukehren.‘“
Video zeigt „Vater mit Baby auf dem Arm“ an steilem Bergklettersteig – ohne Sicherungsseil
Laut Bergrettern hatte sich „ein Vater mit einem Baby auf dem Arm“ auf den Klettersteig Bepi Zac in den Dolomiten begeben. Das Fachportal bergsteigen.com empfiehlt für die Route eine „komplette Klettersteigausrüstung, Helm, evtl. Stirnlampe. Für die Besteigung der Cima dell Uomo evtl. ein Sicherungsseil.“ Die Einsatzkräfte gaben allerdings an, dass bei dem Paar „jegliche Art von Schutz – von einem Gurt mit Karabinern bis hin zu einem Helm“, gefehlt habe. Und kritisierten das Verhalten der Eltern scharf: „Das ist nicht zu rechtfertigen.“

Derweil schilderten die Einsatzkräfte, dass der Vater und die Mutter mit ihrem Kind nicht als einzige Wanderer unnötige Risiken eingingen. „Ein Saisonstart, der von zahlreichen Einsätzen für unvorbereitete Wanderer zwischen Turnschuhen und im Schnee stecken gebliebenen Personen geprägt ist. Dies trotz mehrerer Appelle, einen Ausflug vorzubereiten und so vorsichtig wie möglich zu sein“, schilderten die Bergretter in ihrem Post.
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Bergretter warnen vor unnötigen Risiken beim Wandern: „Es ist nur gesunder Menschenverstand“
Sie richteten einen dringenden Appell an alle Wanderer. Es sei vor einer Bergwanderung extrem wichtig, „Wettervorhersagen zu beachten“ und auch die passende „Ausrüstung zu haben, um mit Unerwarteten umgehen zu können“. Es sei absolut keine Schande, wenn Wanderer ihre Tour abbrechen und umkehren: „Es ist nur gesunder Menschenverstand.“
Wie gefährlich eine Wanderung sein kann, zeigte sich auch kürzlich in Österreich. In den Tiroler Alpen starb ein Deutscher nach einem 200-Meter-Sturz in die Tiefe. (kh)