Eine Familie aus Cookson im US-Bundesstaat Oklahoma hat am Samstag, den 13. September, im Crater of Diamonds State Park in Arkansas einen außergewöhnlichen Fund gemacht. Während eines Wochenendausflugs anlässlich des Geburtstags ihres Neffen stießen sie auf einen braunen Diamanten mit einem Gewicht von 2,79 Karat, umgerechnet 0,558 Gramm.
Der Edelstein wurde von Raynae Madison entdeckt, die mit ihrer Familie den Park besuchte. Ausgestattet mit günstigem Werkzeug und Sieben aus einem Ein-Euro-Shop suchten sie auf der Nordseite des 37,5 Hektar großen Suchgebiets nahe des Prospector Trailhead nach Schätzen.
„Ich dachte ehrlich gesagt, er sei zu groß, um ein Diamant zu sein!“
Raynae Madison berichtet in einer Pressemitteilung von dem Moment, in dem sie den ungewöhnlich glänzenden Stein beim Sieben von Erde fand. „Ich dachte ehrlich gesagt, er sei zu groß, um ein Diamant zu sein!“, beschreibt sie ihr Erstaunen. Nach einer Untersuchung im Diamond Discovery Center des Parks wurde bestätigt, dass es sich um einen echten Diamanten handelt. Der Stein erhielt die Bezeichnung „William Diamond“, benannt nach Madisons Neffen.
Der gefundene Diamant wird als schokoladenbraun mit einzigartigen Einschlüssen beschrieben. Emma O’Neal, eine Expertin vom Crater of Diamonds State Park, erklärte: „Braune Diamanten aus dem Crater entstehen durch einen Prozess namens plastische Deformation. Dabei entstehen strukturelle Defekte während der Bildung oder Bewegung des Diamanten in Magma. Diese Defekte reflektieren rotes und grünes Licht, wodurch der Diamant braun erscheint.“
Diamanten: Schätze von sagenhaftem Wert – auch für die Medizin
Der Diamant ist nicht nur „Girl's best Friend“, wie es in dem weltbekannten Jazz-Song von 1949 heißt. Sie können bei Auktionen Millionen von Dollar einbringen und als Basis für einen Metastasen-Sensor das Leben von Krebspatienten retten. Doch das klassische Bild eines funkelnden Edelsteins hat wenig mit ihrer natürlichen Form zu tun. Nur eine Eigenschaft zeichnet die besonderen Kristalle aus.
Diamanten gelten als härtester natürlicher Stoff. Ihre unglaubliche Stabilität ist eine Folge der Kristallbindung zwischen dem Kohlenstoff, aus dem der Diamant besteht. Jedes Atom ist mit genau vier weiteren verbunden, sodass ein perfektes Gleichgewicht entsteht. Deshalb sind sie als Werkstoffe interessant, zum Beispiel für Bohrköpfe. Forscher entwickelten sogar eine Art Super-Diamant, der bis zu 80 Prozent härter ist und künstlich hergestellt werden kann.
4 Cs - so ergibt sich der Preis eines Diamanten
Ihre vielfältigen Anwendungsformen machen Diamanten extrem wertvoll. Die astronomischen Preise erzielen allerdings nur Diamanten mit ganz besonderen Eigenschaften. Die Diamanthandel-Plattform „antwerpdiamonds.direct“ nennt eine einfache Formel, auf deren Basis der Wert der schillernden Steinchen berechnet werden kann: die vier Cs.
- Carat (Karatgewicht): Das Karat bestimmt das Gewicht eines Diamanten und beeinflusst maßgeblich seinen Preis. Ein höheres Karatgewicht bedeutet meist einen größeren und damit wertvolleren Stein.
- Color (Farbe): Die Farbskala reicht von D (farblos, höchste Qualität) bis Z (leicht gelblich). Farblose Diamanten sind besonders selten und begehrt, da sie das Licht optimal reflektieren und höchste Brillanz erzielen.
- Clarity (Reinheit): Die Reinheit eines Diamanten beschreibt das Vorhandensein von Einschlüssen oder Oberflächenmerkmalen. Je weniger Unreinheiten sichtbar sind, desto höher ist der Verkaufswert des Edelsteins.
- Cut (Schliff): Der Schliff ist entscheidend für die Brillanz eines Diamanten. Eine präzise geschliffene Facettenstruktur maximiert die Lichtreflexion und sorgt für das charakteristische Funkeln, das die Faszination von Diamanten ausmacht.
Im „Crater of Diamonds“-Park kann jeder sein Glück versuchen, doch reich werden ist unwahrscheinlich
Der „William Diamond“ ist der drittgrößte Diamant, der in diesem Jahr im Park registriert wurde. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits 403 Diamanten im Crater of Diamonds State Park registriert, darunter vier mit einem Gewicht von über zwei Karat. Der Crater of Diamonds State Park ist weltweit bekannt als einziger Ort auf der Welt, an dem Laien selbst nach Diamanten suchen können.
Doch selbst ein Glücksgriff wie bei der Familie Madison wird die Finder wohl nicht reich machen. Denn von den vier Cs ist nur eines erfüllt: das Gewicht. Die bräunliche Färbung und sichtbare Einschlüsse schmälern den optischen Wert des gefundenen Diamanten, der überdies noch geschliffen werden müsste, wobei er an Gewicht verliert – ein makelloser Diamant dieses Gewichts könnte über 82.000 Euro wert sein.
Der Eintritt im Park kostet für Erwachsene 15 und für Kinder sieben Dollar, umgerechnet etwa 13 und sechs Euro.