Ernährungswissenschaftler erklärt: Es gibt keine beste Diät – nur die passende

Was hat die neue Analyse von drei Langzeitstudien zur Gewichtsabnahme gezeigt?

Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer neuen Studie die Auswirkungen einer individuellen Gewichtsabnahme auf verschiedene Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen Dazu haben sie Daten aus drei großen Langzeitstudien zusammengefasst ausgewertet - und ihre Ergebnisse bestätigen das derzeitige Wissen: Bei erfolgreicher Gewichtsreduktion wurden bei mehreren Gesundheitsindikatoren die größten Verbesserungen erzielt. 

Insgesamt war jedes Kilogramm anhaltender lebensstilbedingter Gewichtsverlust mit steigenden Verbesserungen von Blut- und Leberfettwerten sowie der Insulinresistenz als auch einer moderaten, aber signifikanten Veränderung des Blutdrucks verbunden. Die Ergebnisse wurden dabei unabhängig der Diät-Form dargestellt - denn es ist nicht von Bedeutung, mit welcher Methode die Kilos dauerhaft verschwinden - wichtig ist, dass die Fettpolster anhaltend schmelzen, also dauerhaft weg bleiben.

Über Uwe Knop

Uwe Knop, Jahrgang 1972, ist Diplom-Ernährungswissenschaftler, Buchautor, und Referent für Vorträge bei Fachverbänden, Unternehmen und auf Ärztefortbildungen. 

Welches ist die "beste Methode" zur Gewichtsreduktion?

Ganz einfach: Die "beste Methode" zur Gewichtsreduktion kennt niemand, es gibt sie nicht. Beim erfolgreichen Abnehmen ist die individuelle Herangehensweise entscheidend -. das heißt, die Methode muss immer perfekt zum Menschen passen und nicht umgekehrt. Korrekt. Zum einen gilt daher: Keine der zahlreichen unterschiedlichen Ernährungshypes wie Low-Carb, Intervallfasten, Keto, Paleo, Vegan, Clean Eating & Co. ist die beste und gesündeste. 

Des Weiteren ist sich die Wissenschaft inzwischen einig, auch und besonders was die beiden „Top-Diäthypes“ der letzten Jahre angeht: Sowohl Low Carb, also der weitgehende Verzicht auf Kohlenhydrate, als auch das populäre Intervallfasten, bieten beim Abnehmen keine Vorteile gegenüber anderen kalorienreduzierten Ernährungsformen. Dementsprechend sind auch die Ernährungsempfehlungen der neuen Adipositas /Fettleibigkeits)-Leitlinie offen und individuell ausgerichtet

Welche Ernährungsform empfielt die Ärzte-Leitlinie zur Behandlung von Fettleibigkeit?

Die recht neue Ärzte-Leitlinie „Adipositas“ empfiehlt aus vorgenannten Gründen zum Abnehmen keine konkrete Ernährungsform - denn die eine optimale Ernährungsform gibt es nicht. Die Wahl des Ernährungsstils sollte nur der Abnehmwillige selbst anhand seiner Essgewohnheiten, Wünsche und Vorlieben individuell treffen. Fettleibige Menschen sollten also auf ihre persönliche Situation maßgeschneidert-abgestimmte, individualisierte Ernährungsempfehlungen erhalten. Denn es gibt heute viele, wissenschaftlich gut untersuchte Möglichkeiten, Essenergie einzusparen - sodass jeder Mensch eine für ihn passende Ernährungsweise finden sollte, die es ihm leichter macht, sein Gewicht im Griff zu behalten. Unabhängig der Ernährungsform ist das grundsätzliche Ziel dabei immer eine moderate Verringerung der Energiezufuhr bei ausreichender Versorgung mit essenziellen (Mikro)Nährstoffen. Dabei wird immer eine langfristige Umstellung der Ernährung angestrebt - und dies ist nur möglich, wenn die „neue Essform“ dem Menschen gefällt, weil sie ihm schmeckt, sie zu ihm passt und er sich damit wohlfühlt.

Wie kann ich erfolgreich abnehmen und schlank bleiben?

Der Weg ist klar: Erfolgreich abnehmen und schlank bleiben wird nur, wer seinen ganz eigenen Weg geht, der perfekt zur Persönlichkeit passt, denn nur dieser absolut individuelle Weg führt auch dauerhaft zum neuen Wunschgewicht. Wie dieser Weg aussieht, zeigt dieser detaillierte Beitrag zum einfachen Fünf-Phasen-Plan, entwickelt auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage. Dazu ist übrigens nicht unbedingt erforderlich, Kalorien zu zählen - kann man machen, es geht aber auch anders.

Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.