Schoko-Weihnachtsmänner bis zu 60 Prozent teurer: So sparen Sie jetzt

Schon seit Ende August stapeln sich in den Supermärkten Nikoläuse, Dominosteine und Lebkuchenherzen. Doch die Leckereien sind Luxusprodukte geworden. Laut einer Auswertung der Vergleichs-App Smhaggle für die Nachrichtenagentur dpa kosten viele 20 bis 60 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ein 70-Gramm-Schoko-Weihnachtsmann eines großen Markenherstellers liegt derzeit bei 3,99 Euro, während ähnliche Produkte anderer Marken etwa 2,99 Euro kosten. Auch bei Dominosteinen und Lebkuchenherzen wird der Preisschock offensichtlich: bis zu 60 Prozent Aufschlag im Vergleich zu 2023. Und das, obwohl sich der Rohstoffpreis für Kakao zuletzt wieder beruhigt hat.

Gründe für die Schokoflation

Im Frühjahr 2023 kostete eine Tonne Rohkakao noch unter 3000 Euro. Dann explodierten die Preise – zeitweise auf über 10.000 Euro pro Tonne. Grund waren Ernteausfälle in Westafrika, ausgelöst durch Pflanzenkrankheiten und Extremwetter.

Laut führenden Wirtschaftsexperten sei es zudem zu Spekulationen an den Terminbörsen gekommen. Inzwischen liegt der Kakaopreis wieder bei unter 5000 Euro, eine Art Korrektur nach der Überhitzung.

Entwarnung gibt es aber nicht: Kakao gilt als einer der volatilsten Rohstoffe überhaupt. Analysten rechnen damit, dass extreme Wetterlagen und strukturelle Probleme wie geringe Produktivität und fehlende Investitionen die Preise dauerhaft hochhalten.

Warum sinkt der Preis im Laden nicht?

Viele Verbraucher fragen sich: Wenn Kakao aktuell wieder billiger ist, warum kostet Schokolade dann mehr? Weil die Preisschraube nicht nur vom Rohstoff abhängt. Die Hersteller verweisen auf gestiegene Energie-, Transport- und Personalkosten. 

Außerdem habe der Lebensmitteleinzelhandel das letzte Wort: „Die Endverbraucherpreise legt der Handel fest, nicht die Hersteller“, betont der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI).

So sparen Sie beim Weihnachtseinkauf

  1. Auf Angebote warten: Viele Supermärkte reduzieren Weihnachtssüßigkeiten kurz vor den Feiertagen deutlich.
  2. Eigenmarken bevorzugen: Häufig gleichwertig im Geschmack, aber bis zu 40 Prozent günstiger.
  3. Großpackungen teilen: Familienpackungen oder Mehrfachsets sind meist günstiger pro 100 Gramm.
  4. Nach Weihnachten zuschlagen: Ab dem 27. Dezember purzeln die Preise drastisch – perfekt zum Vorratskauf.

Shrinkflation verärgert Verbraucher

Und selbst wenn der Kakao günstiger wird, kommt das nur mit Verzögerung bei den Kunden an – wenn überhaupt.

Viele Hersteller greifen zudem zu einem Trick: Die Verpackungen bleiben gleich groß, der Inhalt schrumpft. So verkleinerte Milka-Hersteller Mondelez die Standardtafel von 100 auf 90 Gramm – bei gleichbleibendem Preis..

Kaum Entlastung vor 2027

Rohstoffexperten rechnen frühestens in zwei Jahren mit einer leichten Entspannung – aber nicht mit einer Rückkehr zu alten Preisen. Zwar hätten die hohen Preise zu Überpflanzungen geführt, die mittelfristig den Markt entlasten könnten. Die strukturellen Probleme in Westafrika bleiben bleiben hingegen. Damit dürften auch im kommenden Jahr Schokolade teuer bleiben.