Schüler lernen Unternehmen vor Ort kennen. Das Job-Shuttle war wieder in Kempten und im Allgäu unterwegs.
Kempten/Oberallgäu – Seit 2018 veranstalten die Wirtschaftsjunioren Kempten-Oberallgäu jährlich ein Job-Shuttle mit dem Ziel, dem vorherrschenden Fachkräftemangel innovativ zu begegnen. Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS sowie der drei Kemptener Gymnasien hatten jetzt wieder Gelegenheit, Unternehmen aus der Region hautnah kennenzulernen und dabei mehr zu deren Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu erfahren.
Die vielen eingegangenen Bewerbungen zeigen: Die Begeisterung aufseiten der Unternehmen für das Job-Shuttle ist ungebrochen groß. In der vierten Ausgabe präsentierten sich heuer Präg aus Kempten (Energiedienstleister), Scaltel aus Waltenhofen (IT-Dienstleister), Swoboda aus Wiggensbach (Autoteile) sowie Endress und Hauser aus Nesselwang (Temperaturmesstechnik). Auf ihrer Agenda standen etwa der obligatorische Firmenrundgang, die Vorstellung eingesetzter oder produzierter Technologien und der vielfältigen Ausbildungsperspektiven.
Voraussetzung für die Tour im Job-Shuttle: Tolle Noten in Wirtschaft oder Wirtschaftsinformatik
Schließlich galt es, die potenziellen Mitarbeiter von morgen nachhaltig zu beeindrucken: rund 100 Schülerinnen und Schüler aus den zehnten und elften Klassen des Allgäu-, des Carl-von-Linde-, und des Hildegardis-Gymnasiums sowie der FOS/BOS. Sie alle hatten sich durch herausragende Leistungen in den Bereichen Wirtschaft und Recht oder Wirtschaftsinformatik für das Event qualifiziert.
Mit zwei Bussen ging es um acht Uhr vom Kemptener Hauptbahnhof auf Tour zu den vier Unternehmen derart, dass immer nur eine Schule vor Ort war. Von den Wirtschaftsjunioren war jeweils ein Mitglied des Arbeitskreises Bildung und Wirtschaft dabei und außerdem eine zuständige Lehrkraft.
Was aber versprachen sich die vielen jungen Menschen von diesem Tag? Die Antworten fielen sehr unterschiedlich aus: Finley Geble (16) von der FOS/BOS hoffte beispielsweise auf gute Einblicke in die verschiedenen Firmen und war gespannt zu sehen, wie ein normaler Arbeitstag dort aussieht: „Kann mir vorstellen, bei Swoboda zu arbeiten, mit Programmieren und Steuerungstechnik, oder bei Endress und Hauser.“ Für ihn kommt vor allem ein Studium in Kempten infrage, eine Ausbildung wäre aber auch o.k.
Die Pläne der Jugendlichen
Der 17-jährige Leonhard Knestel, ebenfalls FOS/BOS, will „den Tag nutzen, um mehr Informationen über die Firmen zu bekommen“. Wenn eine gute darunter wäre, hoffe er erst einmal auf einen Praktikumsplatz. Ausbildung und Studium wären für ihn beides gute Optionen.
Benjamin Braun vom Carl-von-Linde-Gymnasium (CvL) kann sich theoretisch vorstellen, in einem der vier Unternehmen zu arbeiten, aber der 16-Jährige „möchte lieber in einer Großstadt BWL studieren und dort auch arbeiten“. Fürs Erste sei das Allgäu keine Option für ihn, da es auch große internationale Unternehmen gebe, die ähnliche Sachen machen. Er schloss aber nicht ganz aus, irgendwann wieder hierher zurückzukommen.
Marie Seidel (16), auch vom CvL, ist noch nicht viel über die Unternehmen in der Region bekannt, sie lässt sich daher überraschen und den Tag auf sich zukommen. Nach dem Abitur möchte sie studieren, aber wohl eine andere Richtung einschlagen, womöglich „Lehrerin werden oder irgendetwas mit Menschen“. „Vielleicht gibt es da aber auch irgendwelche Jobangebote in den Firmen“, bemerkte sie abschließend.
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Die Wirtschaftsjunioren zogen aus dem diesjährigen Job-Shuttle wieder eine positive Bilanz. So erklärte Vorstandsmitglied Dominik Mayr, dass das Interesse unter den Schülerinnen und Schülern „an sich gut“ gewesen sei. Er räumte ein, dass auch Berufe vorgestellt wurden, die bei den Damen weniger Anklang fanden, wie etwa der des Mechatronikers. Insgesamt habe man aber darauf geachtet, dass für alle interessante Tätigkeitsbereiche dabei waren.
Firmen, die selbst einmal Gastgeber beim Job-Shuttle sein wollen, können sich direkt an den Leiter des Arbeitskreises Bildung und Wirtschaft, Emanuel Sanna, wenden: sannaemanuel@live.de. Schülerinnen und Schüler müssen einfach nur fleißig sein.
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