Bundestagswahl in Bayern: CSU mit zweitschlechtestem Ergebnis seit 1949 – drei Direktmandate verloren
Die CSU kann alle Wahlkreise in Bayern für sich gewinnen. Dennoch dürfte sich die Partei bei der Bundestagswahl mehr erhofft haben.
München – In den letzten Umfragen vor der Wahl erreichte die CSU noch stabile 42 Prozent. Die 40-Prozent-Marke wurde seit Jahresbeginn in jeder Umfrage überschritten. Die Hoffnung für die Bundestagswahl 2025 war daher groß. Aber es reichte nicht. Das vorläufige Endergebnis beziffert die CSU bei lediglich 37,2 Prozent.
CSU gewinnt bei Bundestagswahl in Bayern alle Wahlkreise – dennoch nicht zufrieden
Freilich wird das Ergebnis als Sieg gefeiert. „Wir tragen überproportional zum Ergebnis bei“, sagt CSU-Landesgruppenchef und Spitzenkandidat Alexander Dobrindt bei der Wahlparty in München. Es stimmt, die CSU erhält die besten Werte für die Union in Deutschland. In allen 47 Wahlkreisen in Bayern kann sie sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Sogar im Münchner Süden, der bisher in den Händen der Grünen lag. „Zumindest in Bayern ist sehr klar, wer die Nummer eins ist“, sagte Markus Söder (CSU) dazu.
Auch im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 kann die CSU ein deutliches Plus feiern. Sie steigerte sich um 5,4 Punkte. Bei der vergangenen Bundestagswahl hatten die Christsozialen lediglich 31,7 Prozent, was das schlechteste Ergebnis der Partei seit 1949 darstellte. Mit den 37,2 Prozent reiht sich das Ergebnis als zweitschlechtestes ein. Von 1953 bis 2017 lagen die Ergebnisse der CSU immer über 40 Prozent, in den 80er Jahren sogar stabil über 50.
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CSU mit zweitschlechtestem Ergebnis seit 1949
Die goldenen Zeiten von damals scheinen vorbei. Seit Söders Amtseintritt erreichten die Christsozialen nicht mehr die magische 40-Prozent-Marke. Lediglich der Europawahl im vergangenen Juni schafften sie es beinahe (39,7). Die Freude über den Wahlsieg dürfte bei der Partei daher etwas gedämpft sein. Hinzu kommt, dass die CSU durch die neue Wahlrechtsreform drei Direktmandate verliert.
Bundestagswahl in Bayern: Neues Wahlrecht trifft CSU hart
Sie ist nur mit 44 Abgeordneten im neuen Bundestag vertreten, obwohl ihre Kandidaten bei der Wahl am Sonntag alle 47 bayerischen Landkreise gewonnen haben. Das teilte die Bundeswahlleiterin in der Nacht auf ihrer Webseite mit. Dabei handelt es sich um Sebastian Brehm (Wahlkreis Nürnberg Nord), Claudia Küng (München Süd) und Volker Ullrich (Augsburg Stadt).
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Nach der CSU wurde die AfD mit 19 Prozent in Bayern zweitstärkste Kraft. Danach folgen diie Grünen mit 12 Prozent noch vor der SPD mit 11,6 Prozent. Die Freien Wähler mit Hubert Aiwanger schafften nicht einmal die 5 Prozent (4,3). Die Linke konnte sich in Bayern hingegen um einen Zuwachs von 2,6 Prozent auf 5,7 Prozent freuen.