Attacke bergab bringt den Sieg: Beim Teamtrail ging es wieder hoch her
Der Penzberger Teamtrail erwies sich einmal mehr als Anziehungspunkt für Läufer aller Kategorien. Im Hauptlauf jubelte einmal mehr ein Lokalmatador.
Penzberg – Als Moderator wäre Markus Brennauer schon genug ausgelastet gewesen, allerdings galt es, noch ganz spezielle Publikumswünsche zu erfüllen. „Hast du einen Stift und Papier für mich?“, fragte ihn ein achtjähriger Knirps. „Ich möchte ein Autogramm vom deutschen Meister.“
Penzberger Teamtrail auf anspruchsvoller Strecke
Für Brennauer und den Rest der Leichtathletik-Sparte des TSV Penzberg war diese Szene ein Beleg dafür, dass der Penzberger Teamtrail auch bei seiner achten Austragung (2020 und 2021 ging wegen Corona nichts) das auszeichnete, als was er seinerzeit konzipiert worden war: ein Wettbewerb, in dem Spitzenathleten auf Nachwuchsläufer sowie ambitionierte Hobby- auf Gelegenheitsläufer treffen.
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Die absolute Spitze bildeten im Hauptlauf diesmal der Penzberger Tom Jäger (SSV Ulm) und der Bad Aiblinger Maximilian Berger (Running Gags). Nach einem bis zur Halbzeit spannenden Dreikampf setzten sich die beiden von den Konkurrenten ab. „In der dritten Runde habe ich es bergab richtig krachen lassen“, berichtete der 22-jährige Berger, der erst vor wenigen Wochen deutscher Meister in der 3 x 1000-Meter-Staffel geworden war. Mit seinem Zwischenspurt konnte er sich von Levin Saveur (LG Stadtwerke München) lösen. Der DM-Vierte über 3000 Meter in der U18 schüttelte nach dieser Runde in der Wechselzone mit einem Lächeln im Gesicht den Kopf. „Bergauf konnte ich mit Maxi mithalten, aber bergab hatte ich keine Chance.“
Teamtrail: Topläufer Seit an Seit mit Hobby-Athleten
Die so entstandene Lücke von knapp zehn Sekunden baute Jäger gegenüber seinem direkten Konkurrenten, Moritz Gutowski (LG Stadtwerke München), leicht aus. Gutowski, deutscher U18-Vizemeister über 2000 Meter Hindernis, versuchte alles, konnte aber gegen den DM-Zehnten über 5000 Meter keinen Boden gutmachen. So siegten Jäger und Berger letztlich souverän mit 25:00 Minuten. Knapp 3:07 Minuten hatte jeder im Durchschnitt für die 950 Meter lange Cross-Runde übers Wiesengelände auf der Penzberger Berghalde benötigt. Tom Jäger hatte schon 2017 (mit Hannes Burger) und 2023 (mit Bruder Nick Jäger) im Hauptlauf triumphiert.

Auch heuer verlangte die Strecke den Teilnehmern vor allem die sogenannte Kraftausdauer ab. „Die Strecke war sehr weich von dem Regen zu Beginn der Woche. Zudem kosteten die vielen Anstiege extrem viel Kraft“, sagte TSV-Läuferin Corinna Braun, die am frühen Morgen mit den anderen Penzberger Organisatoren die Strecke mit knapp 30 Höhenmetern abgesteckt hatte. Obwohl sie also vor dem Start schon Stunden auf den Beinen war, gewann die 20-Jährige zusammen mit Sebastian Lange (18), der ebenfalls die Strecke aufgebaut hatte, souverän mit 27:52 Minuten die Mixed-Wertung.
Teamtrail: Penzberger Duo gewinnt im Mixed
Nur zu Beginn konnten 800-Meter-Spezialist Fabian Riegelsberger und 400-Meter-Hürden-Spezialistin Sophie Ochmann (beide vom TSV Gräfelfing) mithalten – im Ziel hatten sie mehr als eine Minute Rückstand. Bei den Frauen siegten Antonia Gellhaus (LG Oberland) und Lea Sophie Wieninger (LG Stadtwerke München). Mit der Zeit von 33:17 Minuten ließen sie in der Gesamtwertung noch neun Teams hinter sich. Ein weiteres reines Frauen-Duo war allerdings nicht am Start. „Wir haben bei den Erwachsenen die vielen anderen Laufveranstaltungen an diesem Wochenende gemerkt. Bei den Schülern und Jugendlichen konnten wir hingegen einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen“, so Markus Brennauer. Im Hauptlauf waren es 27 Mannschaften, bei den Youngstern zusammen 60.

Vor allem der Jugendlauf über sechs Runden zu je 500 Metern war laut Brennauer extrem stark besetzt. Als Beispiel dient das Team mit Elena Guggemoos (LAG Garmisch-Partenkirchen) und dem Penzberger Maximilian Rath (LG Stadtwerke München). Der deutsche Rekordhalter über 3000 Meter in der M15 und die bayerische Rekordhalterin über 800 Meter (Halle) in der W14 gewannen die Mixed-Wertung mit 9:40 Minuten recht klar. Doch lange Zeit war ihnen das Duo Lisi Harrer (SC Moosham)/Simon Nüß (LG Stadtwerke München) dicht auf den Fersen.
Viele Teilnehmer bei den Teens
Nüß, deutscher 800-Meter-Meister in der M15, und Harrer, DM-Bronzemedaillengewinnerin über 3000 Meter in der W15, hielten bis zur Hälfte des Rennens mit. Auf der welligen Runde zeigte dann aber der 15-jährige Rath seine Ausnahmestellung und lief den entscheidenden Vorsprung heraus. Die knapp zehn Sekunden Differenz auf das schnellste Männerteam konnte er in seiner letzten Runde aber knapp nicht mehr schließen. Am Ende rettete der Penzberger Tim Hickl einen Vorsprung von einer Sekunde mit letzter Kraft ins Ziel und konnte sich so mit Michael Thomamüller über den Sieg freuen. Platz zwei in dieser Kategorie ging mit 20 Sekunden Rückstand an Luca Reiter und Tobias Heinrich (beide TSV Penzberg). Bei den Frauen waren Emily Schaumberg und Magdalena Eftinova (LG Würm Athletik) mit 10:57 Minuten nicht zu schlagen.

Am meisten Teilnehmer gab es diesmal bei den Teens (Teamalter bis 22 Jahre). Alleine bei den Mädchen waren 15 Teams am Start. Obwohl die Konkurrenz sehr groß war, gelang es den beiden Uffingerinnen Hanna Weißbach und Martha Egger, mit satten 27 Sekunden Vorsprung zu gewinnen. Für die vier Runden je 500 Meter benötigten die beiden Elfjährigen nur 8:15 Minuten und distanzierten damit Theresa Döring (TSV Benediktbeuern-Bichl) und Julia Klann (TSV Penzberg) deutlich.
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Schneller als die Siegerinnen bei den Mädchen waren bei den Teens nur die beiden schnellsten Mixed-Duos. Paula Sach und Kilian Meidinger (TSV Penzberg) waren mit 8:03 Minuten eine Klasse für sich, wobei ihnen Franziska und Quirin Wagner vom ASV Habach (8:12) relativ dicht auf den Fersen waren.

Die jüngsten Teilnehmer hatten im Kinderlauf jeweils eine Runde zu laufen. Das schnellste Team kam vom SV Söchering: Simon Nagl und Leonhard Berger (4:19) waren vier Sekunden schneller als Sam und Tom Kennerknecht vom ASV Habach. Etwas mehr als doppelt so lange brauchte das jüngste Team der gesamten Veranstaltung. Leonie Batels und Charlotte Bayer vom TSV Penzberg brachten es auf ein Teamalter von gerade mal acht Jahren. Die beiden Vierjährigen liefen tapfer über den Kurs, den sie – angefeuert von den Zuschauern –in 9:02 Minuten bewältigt hatten.