Penzberger Teamtrail so gut besetzt und anstrengend wie noch nie — Jäger-Brüder mit Top-Auftritt

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Der Zieleinlauf wurde gemeinsam erledigt: Nick Jäger (links) und sein älterer Bruder Tom gewannen den Hauptlauf beim Teamtrail mit 23,9 Sekunden Vorsprung. © Conny Lechner-Brennauer

Etwas anders als in den Jahren davor stellte sich der Penzberger Teamtrail dar: Die Starter, darunter Top-Läufer, lobten hernach die „hügeligste Crossstrecke weltweit“.

Penzberg – Noch nie war der Penzberger Teamtrail so gut besetzt. Noch nie war er so anstrengend. Und noch nie waren die Entscheidungen so knapp. Das war das Fazit des TSV Penzberg nach der achten Auflage.

So duellierten sich bei den Männern gleich drei Zweier-Teams um den Sieg, wobei die Penzberger Brüder Tom und Nick Jäger die Nase vorne hatten. Beide hatten schon bei früheren Auflagen – mit jeweils anderen Partnern – gewonnen: Tom im Jahr 2017, Nick in den Jahren 2018 und 2019.

Tom und Nick Jäger siegen bei Teamtrail in Penzberg

Im vergangenen Jahr hatte Luk Jäger, der Jüngste in der Familie, mit Piernicolo Bilato (TSV Ismaning) triumphiert. In diesem Jahr setzten sich die Penzberger Brüder mit 27:42 Minuten gegen Nick Jägers Teamkameraden aus der „Running Gags“-Laufgruppe, Niklas Buchholz und Fritz Biniok (28:05), durch.

Heimauftritt: Lea Lange und Michael Thomamüller vom TSV Penzberg wurden Dritte im Jugendlauf.
Heimauftritt: Lea Lange und Michael Thomamüller vom TSV Penzberg wurden Dritte im Jugendlauf. © Claus Habermann

Zunächst hatte sich der 26-jährige Tom Jäger an die Spitze gesetzt, direkt dahinter Biniok und Tobias Tent (LG Stadtwerke München). Nach der ersten Runde von insgesamt acht Umläufen – jede Schleife war circa 1100 Meter lang – übergab Tom Jäger mit zwei Sekunden Vorsprung auf seinen 24-jährigen Bruder Nick. „Ich bin die erste Runde richtig schnell gelaufen, so etwa in 3:14 Minuten“, berichtete Nick Jäger. Sein Kontrahent und Trainingspartner Niklas Buchholz war, als er das im Ziel hörte, überrascht: „Dann bin ich ja 3:12 Minuten gelaufen. Deshalb hat sich das so extrem anstrengend angefühlt.“

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Beide Teams lagen nach einem Viertel der Gesamtdistanz gleichauf. Nun war wieder Tom Jäger an der Reihe, der seine zweite Runde mit maximalem Einsatz lief, wie er nach dem Rennen verriet, und so ein paar Sekunden auf Biniok herauslaufen konnte. Diesen kleinen Vorsprung konnte dann sein Bruder Nick weiter ausbauen, denn Buchholz, Zwölfter der Leichtathletik-EM 2022 und DM-Dritter über 3000 Meter Hindernis, konnte dem hohen Tempo nicht mehr folgen. Eine Vorentscheidung war gefallen.

Spannender Kampf um Sieg beim Penzberger Teamtrail

Trotzdem gaben die beiden Jäger-Brüder weiterhin Vollgas: „Nach der dritten Runde musste ich mich fast übergeben. Und dabei hatte ich ja noch eine Runde zu laufen“, sagte Tom Jäger, der mittlerweile für den SSV Ulm startet. Doch auch den Verfolgern ging es kaum besser. So kniete sich Fritz Biniok nach seiner dritten Runde auf die Wiese und musste in der Wechselzone erst einmal einige Sekunden nach Luft schnappen.

Im Ziel hatten die Jäger-Brüder 24 Sekunden Vorsprung auf Buchholz und Biniok. Platz drei ging an den deutschen U20-Vizemeister über 1500 Meter des Jahres 2022, Tobias Tent, und dessen Teamkameraden Moritz Gutowski (28:19).

Das Foto zeigt die besten drei Teams des Kinderlaufs mit (v.l.) Emma Splittgerber/Sam Kennerknecht, Leonhard Wallrapp/Antonia Fels sowie Kilian und Elisa Meidinger.
Stolz auf ihre Urkunden und die kleinen Trophäen war der Nachwuchs. Das © Conny Lechner-Brennauer

Julia Rath lief trotz Wunde am Fuß

Eine eindeutige Angelegenheit war der Sieg von Julia Rath (LAC Quelle Fürth) und Ruth Hennecke (LG Stadtwerke München). Für die Penzbergerin Rath führte der Weg nach dem Zieleinlauf zunächst zu den Sanitätern. Im Eifer des Gefechts war ihr im Rennen jemand unabsichtlich mit einem Spike auf den Fuß getreten.

Gedränge mit Folgen: Julia Rath (vorn, 3.v.r.) bekommt  unabsichtlich einen Tritt, dabei wird der Schuh durch einen Spike beschädigt und die Athletin selbst erleidet eine tiefe Wunde. Die Penzbergerin lief das Rennen aber zu Ende.
Gedränge mit Folgen: Julia Rath (vorn, 3.v.r.) bekommt unabsichtlich einen Tritt, dabei wird der Schuh durch einen Spike beschädigt und die Athletin selbst erleidet eine tiefe Wunde. Die Penzbergerin lief das Rennen aber zu Ende. © Claus Habermann

Trotz dieser schmerzhaften und tiefen Wunde war sie zu Ende gelaufen, zudem war ihr eigener Spike-Laufschuh nach dem Rennen nicht mehr zu gebrauchen. Für die knapp neun Kilometer Gesamtdistanz hatten die beiden Läuferinnen nur 33:35 Minuten benötigt und hatten damit 48 Sekunden Vorsprung auf Anna-Lena Stich (SG Hausham) und Katka Wenzler (PTSV Rosenheim).

Braun/Lange in Mixedwertung auf dem zweiten Platz

Deutlich spannender war hingegen der Rennverlauf in der Mixed-Wertung. Hier waren es Moritz Mühlpointner und Rosalie Hausdorf (LG Stadtwerke München), die sich lange Zeit gegen Corinna Braun (TSV Penzberg) und Sebastian Lange (VfL Murnau) zur Wehr setzen mussten. Die beiden Münchner Mittelstreckenspezialisten hatten sich zwar gleich zu Beginn in Führung gesetzt, doch die beiden in Penzberg trainierenden Athleten ließen nicht locker. „Ich habe in jeder Runde nur ein oder zwei Sekunden verloren“, so die 19-jährige Braun.

Ganz ähnlich erging es ihrem 17-jährigen Laufpartner Lange, der auf den bayerischen 800-Meter-Meister Mühlpointner ebenfalls nur ein oder zwei Sekunden pro Runde verlor. Im Ziel trennten die beiden Teams letztendlich 17 Sekunden. Bronze ging in der Mixed-Wertung an Laura Schiffner (Running Gags) und Julius Hild (SSC Hanau-Rodenbach). Hild gehört genauso wie Nick Jäger und Niklas Buchholz zu Deutschlands besten Hindernis-Läufern und hatte den Teamtrail zu einer harten Trainingseinheit genutzt.

Podestplatz im Schülerlauf: Eva Kennerknecht und Johanna Hofsäss vom SV Söchering belegten den dritten Gesamtrang unter neun Teams.
Podestplatz im Schülerlauf: Eva Kennerknecht und Johanna Hofsäss vom SV Söchering belegten den dritten Gesamtrang unter neun Teams. © Claus Habermann

Maximilian Rath absolviert gleich zwei Rennen

Als willkommene Trainingseinheit sah auch Maximilian Rath den Lauf in seiner Heimatstadt. Das 14-jährige Ausnahmetalent aus Penzberg siegte sowohl beim Schüler-Lauf über 2,2 Kilometer mit seiner Teamkameradin Elena Guggemoos (LAG Garmisch-Partenkirchen) als auch im Jugendlauf gemeinsam mit Joris Ressing (TSV Penzberg) über 3,3 Kilometer.

Dabei war Raths Start im Jugendlauf eine ganz spontane Sache – eine Stunde vor dem Start sagte er zu. In der Mixed-Wertung im Jugendlauf waren Lea Lange und Michael Thomamüller (TSV Penzberg) siegreich, Platz zwei ging an Julian Herter (TSV Penzberg) und Katharina Lange (VfL Murnau).

Hurra, wir haben’s geschafft: Peter Vogt (rotes Trikot) aus Rottenbuch und Heinz Schilcher (re.) aus Schönberg belegten Rang zwei bei den „Master I“. Hinten das siegreiche Frauen-Duo mit der Penzbergerin Julia Rath (re.) und Ruth Henneke.
Hurra, wir haben’s geschafft: Peter Vogt (rotes Trikot) aus Rottenbuch und Heinz Schilcher (re.) aus Schönberg belegten Rang zwei bei den „Master I“. Hinten das siegreiche Frauen-Duo mit der Penzbergerin Julia Rath (re.) und Ruth Henneke. © Lechner-Brennauer

Die Veranstalter um Melanie Jäger waren nach der Veranstaltung sehr zufrieden. Das Wetter hatte mitgespielt, die neue Strecke wurde von den Teilnehmern gelobt. Zum ersten Mal war die gesamte Strecke komplett einsehbar, da sie über den Ski- und Rodelhang führte und nicht wie in den vergangenen Jahren auf der Loipe im Wald verlief. Allerdings beinhaltet die neue Strecke jede Menge kleine Anstiege. Fritz Biniok bezeichnete sie scherzhaft als „hügeligste Crossstrecke weltweit“.

Start im Hauptlauf: So gut besetzt wie noch nie war das Hauptrennen beim Penzberger Teamtrail. Heuer fand die achte Auflage des Cross-Rennens statt.
Start im Hauptlauf: So gut besetzt wie noch nie war das Hauptrennen beim Penzberger Teamtrail. Heuer fand die achte Auflage des Cross-Rennens statt. © Conny Lechner-Brennauer

ASV Habach und SV Söchering mit vielen Youngstern am Start

Vom herausfordernden Profil ließen sich vor allem die Nachwuchsläufer vom ASV Habach und vom SV Söchering nicht abhalten. Gemeinsam stellten die Vereine ein Viertel der insgesamt knapp 100 Teams, wobei es fast ausschließlich Kinderteams waren. Entsprechend oft standen Athleten aus den beiden Vereinen auch auf dem Siegespodest. Ebenfalls mit großem Aufgebot waren die Läufer des SC Moosham gekommen. So hatten die Mädchen anstatt eines einheitlichen Trikots alle ein blaues Band in die Haare geflochten und waren so gut zu erkennen.

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Mit ihren blauen Bändern waren Lisi Harrer und Katharina Boschner das jüngste Team in der Frauenklasse, belegten aber trotzdem den beachtlichen dritten Platz. Auch das älteste Duo der Veranstaltung gehörte dem SC Moosham an. Uwe Franke und Otmar Nejtek hatten mit ihrem Teamalter von 133 Jahren eindeutig die Nase vorne, wobei Nejtek mit seinen 81 Jahren die anspruchsvolle Runde mit Bravour absolvierte.

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