IRIS-T gegen Putin: Deutschland forciert nie dagewesene Luftabwehr-Offensive für die Ukraine
Die ukrainischen Streitkräfte bekommen aus Deutschland weitere Luftverteidigungssysteme. Bis Ende des Jahres will Berlin Kiew noch mehr IRIS-T liefern.
Kiew - Die militärische Lage ist für die Verteidiger im Ukraine-Krieg gegen das Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin Anfang Oktober 2024 sehr angespannt. Zuletzt soll ein ganzer ukrainischer Verband einen Abmarschbefehl an die Donbass-Front verweigert haben.
Luftabwehr für die Ukraine: Deutschland liefert mehr IRIS-T SLM und SLS
Um nur ein Beispiel für die Schwierigkeiten gegen Russland zu nennen. Währenddessen versuchen die Ukrainer händeringend vor dem nahenden Winter ihre Luftverteidigung zu stärken. Etwa, indem sie russische Aufklärungsdrohnen mit Kamikaze-Drohnen vom Himmel holen. Neuerlicher Nachschub an bodengestützter Flugabwehr kam für Kiew nun ein weiteres Mal aus Deutschland.
„Wir liefern auf hohem Niveau, und dieses hohe Niveau werden wir halten. Allein in der letzten Woche haben wir zwei Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T SLM und SLS (je eines, d. Red.) geliefert. Und wir werden noch in diesem Jahr zwei weitere Flugabwehrsysteme, eine mittlere zweistellige Zahl an Schützen- und Kampfpanzern sowie eine fünf- bis sechsstellige Zahl an Artilleriemunition liefern. Das ist wirklich substanziell“, erklärte Generalmajor Christian Freuding dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der 53-jährige Freuding leitet den Sonderstab Ukraine im Bundesverteidigungsministerium in Berlin.

Waffen aus Deutschland: Kiew bekommt von Berlin Luftabwehr gegen das Moskau-Regime
Die Ampel-Koalition (SPD, Grüne und FDP) forciert damit in Zusammenarbeit mit dem deutschen Rüstungsbauer Diehl Defence aus Überlingen am Bodensee und der Bundeswehr weiter ihre regelrechte Luftabwehr-Offensive für das durch Putins Schergen heftig geschundene Land. In der Liste der militärischen Unterstützungsleistungen auf der Website der Ampel-Bundesregierung sind die neuen Lieferungen aus Süddeutschland (Stand: 9. Oktober, 18.30 Uhr) noch nicht vermerkt.
Laut General Freudings Aktualisierung haben die ukrainischen Streitkräfte demnach mittlerweile vier Luftverteidigungssysteme IRIS-T SLS für das Abfangen von Flugkörpern auf kurzen Reichweiten (bis zu zwölf Kilometern) und fünf Systeme IRIS-T SLM für die Bekämpfung von Raketen und Marschflugkörpern auf mittleren Reichweiten von bis zu 40 Kilometern erhalten.
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Gepard, Patriot, IRIS-T: Deutschland unterstützt Ukrainer mit reichlich Flugabwehr
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) hatte den Ukrainern im Spätsommer im Beisein des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba vier weitere IRIS-T-Luftabwehrsysteme und zusätzliche Flugabwehrkanonenpanzer Gepard bis Jahresende 2024 versprochen, um die kritische Infrastruktur (zum Beispiel Heizkraftwerke) und die heimtückisch bombardierten Städte des Landes gegen „Putins Kältekrieg“ zu schützen, wie sie es damals nannte.
Laut Liste der militärischen Unterstützungsleistungen sind somit derzeit die Lieferungen von acht weiteren IRIS-T-SLS-Systemen sowie von sieben IRIS-T-SLM-Systemen in der Vorbereitung. Gemäß derselben Auflistung kamen mittlerweile ferner drei Flak-Panzer Gepard hinzu, womit die ukrainische Armee 55 Exemplare der ausgemusterten Bundeswehr-Geräte in ihren Beständen hat. Die „Geparden“ hatten sich mit ihren zwei wuchtigen Maschinenkanonen im Kaliber 35 Millimeter als besonders wirkungsvoll zur Abwehr der vergleichsweise tief fliegenden Shaded-Drohnen der Russen aus iranischer Produktion erwiesen.

Nato-Partner der Ukraine: Mehr Patriot-Systeme aus Deutschland als aus den USA
Deutschland ist somit neben den USA der Staat aus der westlichen Verteidigungsallianz Nato, der die Ukraine mit Abstand am meisten mit Luftabwehr unterstützt. So gingen zwischenzeitlich etwa auch drei von insgesamt zwölf großen Patriot-Batterien der deutschen Bundeswehr an die ukrainischen Streitkräfte. Laut der Website des US-Außenministeriums haben die Vereinigten Staaten, die über viel mehr Luftverteidigungssysteme verfügen, dagegen bislang zwei Patriot-Batterien samt Flugkörpern bereitgestellt. (pm)