Er holt Putins Superaugen vom Himmel: Tontechniker wird zum Alptraum für Russlands Drohnen

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Ein Tontechniker macht im Ukraine-Krieg Jagd auf Wladimir Putins Aufklärungsdrohnen. Es zeigt einen Fortschritt der ukrainischen Streitkräfte gegen die russischen Invasionstruppen.

Donbass - Der Ukraine-Krieg ist in seinem dritten Jahr, und die Verluste steigen sowohl für den Aggressor Russland als auch für die Ukraine selbst. Gerade unter unzureichend ausgebildeten ukrainischen Rekruten sollen die Verluste an der Donbass-Front hoch sein.

Drohnen im Ukraine-Krieg: Tontechniker jagt Wladimir Putins Superaugen

Doch die Ukrainer wehren sich, wo es nur geht, gegen den russischen Angriffskrieg. Auch weit oben in der Luft. Und das gilt nicht nur für die gelieferten F-16-Kampfjets. ZALA Lancet, Orlan-10, Supercam - eine ukrainische Marine-Einheit namens „Boogyman“ hat sich darauf spezialisiert, die Aufklärungsdrohnen des Moskau-Regimes von Kreml-Autokrat Wladimir Putin vom Himmel zu holen.

Wie die britische Zeitung The Times am vergangenen Wochenende auf ihrer Online-Nachrichtenseite schrieb, hatten die „Boogymen“ (Mehrzahl) bis Sonntag (06. Oktober) bereits mehr als 50 russische Spionagedrohnen über ukrainischem Territorium zum Absturz gebracht. Ziel sei es, die russische Armee auf den Schlachtfeldern durch diese Gegenmaßnahme regelrecht blind zu machen. Zumindest an manchen Orten.

Drohnen-Krieg in der Ukraine: Risiko für Wladimir Putins ZALA und Orlan-10

Ein Drohnen-Pilot aus der „Boogyman“-Einheit wird „Soundguy“ genannt, weil er früher als Tontechniker gearbeitet hat. Laut The Times bringt der 26-Jährige, der von der südlichen Region Cherson aus operiert, seine Kamikaze-Drohnen in vergleichsweise hohe Höhen und kann somit die russischen Aufklärungsdrohnen überhaupt erst bekämpfen und ausschalten. Wie das geht, wird in dem Bericht nicht erwähnt. Es ist das wohl größte Geheimnis rund um „Soundguy“ und die „Boogymen“. Ukrainische Militärblogger teilten Anfang Oktober mehrere Videos bei X, die den Einsatz der Kamikaze-Drohnen gegen die ZALA und die Orlan-10 der russischen Streitkräfte dokumentieren sollen.

Erkennbar ist, dass es sich bei den ukrainischen Drohnen den Propellern zufolge um Quadrocopter handeln muss. Bemerkenswert: Eine 1,80 Meter lange russische Orlan-10 kann laut Rüstungshersteller-Angaben angeblich bis zu 90 km/h schnell und rund sechs Kilometer hoch fliegen. Der ukrainische Quadrocopter muss ihr somit erstmal hinterher gelangen und die Spionagedrohne dann auch in dieser luftigen Höhe treffen. Was bei einer Spannweite von 3,10 Metern nicht nur für den Piloten am Boden am Monitor eine gewaltige Herausforderung darstellt.

Verluste im Ukraine-Krieg: Wladimir Putins Drohnen sind nicht sicher

Die sehr moderne russische Supercam S250 mit einer Spannweite von 2,55 Metern kann laut dem gleichnamigen Drohnenbauer aus Russland in bis zu fünf Kilometern Höhe angeblich sogar bis zu 120 km/h schnell fliegen. Und dennoch habe „Soundguy“ mit seiner mit Sprengstoff beladenen „kleinen“ Kamikaze-Drohne jüngst eine solche Supercam „herab katapultiert“, schreibt The Times. Auch hier bleibt die Frage unbeantwortet, mit welcher Art Quadrocopter das gelang.

Ein großer Fortschritt für die ukrainische Armee: Laut des Berichts hat es vom Start der eigenen Drohne bis zum Aufspüren des Ziels und letztlich dem Abfangen der russischen Supercam S250 mittels eines Sturzfluges auf das Ziel gerade mal zehn Minuten gedauert. Demnach haben sich die Drohnen-Piloten auf kurzem Dienstweg mit Radareinheiten zusammengetan und stimmen sich mit diesen wohl besser ab. Damit Putins Armee in der heimtückisch überfallenen Ukraine möglichst blind und mit Schwächen in der militärischen Aufklärung bleibt. „Es macht mir mehr Freude, russische Aufklärungsdrohnen zu zerstören als Soldaten“, wird „Soundboy“ in drastischer Wortwahl zitiert: „Es ist eine größere Herausforderung.“ (pm)

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