USA schicken Mega-Flugzeugträger in Nordsee und senden damit Botschaft an Russland
Die USA setzen ein starkes militärisches Zeichen in Nordeuropa, indem sie den Flugzeugträger „Gerald R. Ford“ und seine Kampfgruppe in die Nordsee verlegen. Der massive Träger hat am Sonntag den Ärmelkanal passiert und soll ab Montag an Übungseinheiten teilnehmen, berichten die „Kieler Nachrichten“.
Der Flugzeugträger ist benannt nach dem 38. Präsidenten der Vereinigten Staaten (1974 bis 1977) – und setzt Maßstäbe:
- Technologische Innovationen: Die USS Gerald R. Ford (CVN-78) ist der modernste Flugzeugträger der Welt, ausgestattet mit einem elektromagnetischen Flugzeugstartsystem (EMALS) und einem Advanced Arresting Gear (AAG), die Starts und Landungen effizienter machen. Das Schiff kann bis zu 90 Flugzeuge tragen, darunter F-35C, und hat eine Besatzung von etwa 4500 Soldaten.
- Einsatzgeschichte: In Dienst gestellt im Juli 2017, führte die USS Gerald R. Ford 2022 ihren ersten vollständigen Einsatz im Atlantik durch und operiert nun in der Nordsee, um an Nato-Manövern wie „Northern Coast“ teilzunehmen, was als Signal an Russland inmitten gestiegener Spannungen gilt.
- Kosten und Spezifikationen: Mit Baukosten von rund 13 Milliarden US-Dollar ist die USS Gerald R. Ford der teuerste Flugzeugträger der Geschichte; sie hat eine Länge von 337 Metern, eine Verdrängung von 100.000 Tonnen und wird von zwei A1B-Kernreaktoren angetrieben, die eine Einsatzdauer von 20 bis 25 Jahren ohne Betankung ermöglichen.
Obwohl die US Navy bisher keine offiziellen Aussagen zur Dauer und zum Zweck des Aufenthalts gemacht hat, weist die Anwesenheit von Versorgungsschiffen wie „Supply“ und „William McLean“ laut „Kieler Nachrichten“ auf eine längere Präsenz in der Region hin.

Die Verlegung findet vor dem Hintergrund zunehmender Aktivitäten der russischen Marine in der Nord- und Ostsee statt. Wie die „Kieler Nachrichten“ berichten, wurde der russische Zerstörer „Vice-Admiral Kulakov“ zuletzt wiederholt vor der deutschen Ostseeinsel Fehmarn gesichtet.
Russische Soldaten bringen sich für gefürchtetes „Sapad“-Manöver in Stellung
Zudem sind russische Soldaten bereits Anfang August in Belarus angekommen, um sich für das Großmanöver „Sapad 2025“ im September vorzubereiten. Das belarussische Verteidigungsministerium bestätigte den Beginn der Verlegung, ohne die genaue Position der Truppen zu nennen.
Ein Sprecher der belarussischen Streitkräfte erklärte, dass neue Formen und Methoden des Bodenkampfes eingeübt werden sollen. Das Manöver gilt als eine der bedeutendsten Militärübungen im russischen Kalender und könnte als Deckmantel für militärische Aggression dienen. In der Vergangenheit nutzte der Kreml ähnliche Manöver als Vorwand für Angriffe, darunter 2008 gegen Georgien, 2014 bei der Krim-Annexion und 2021 vor dem groß angelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Deutschland hat als Reaktion auf die Spannungen Eurofighter nach Polen verlegt. Fünf Kampfjets der Luftwaffe sind nun auf dem Militärflugplatz Minsk Mazowiecki stationiert, begleitet von 150 Bundeswehrsoldaten. Ziel ist die Verstärkung der Luftüberwachung an der Nato-Ostflanke.