„Extrem ausgeklügelter Betrug“ - Falscher Uber-Fahrer stiehlt Opfern über 300.000 Dollar in Kryptowährungen
Während Kryptowährungen enorme Wertsteigerungen erfahren, häufen sich auch Betrugsfälle mit dem digitalen Geld. In Scottsdale, Arizona, wurde ein Mann verhaftet, der sich als Uber-Fahrer ausgab und dabei Kryptowährung im Wert von Hunderttausenden Dollar von seinen Opfern stahl. Er wurde wegen mehrfacher Straftaten angeklagt. Das Gericht hat eine Kaution von 200.000 Dollar, rund 190.000 Euro, ausgesetzt.
Betrüger fängt Opfer vor Hotel ab und täuscht ein Problem mit App vor
Laut einem Bericht des Lokalsenders Fox10 nahm Nuruhussein Hussein zwei Opfer am 31. März und 11. Oktober vor dem Hotel W in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona auf. Er gab sich als Uber-Fahrer aus und rief laut Polizeiangaben die Namen der wartenden Kunden aus, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Wie Hussein an die Informationen kam, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Dann behauptete er, sein Telefon sei defekt, oder bot Hilfe bei Problemen mit der Fahrdienst-App an. Nachdem sich der Betrüger so Zugang zu den Handys seiner Opfer erschlich, überwies er hohe Summen in sein eigenes Krypto-Wallet, eine Art Konto für Kryptowährungen. Ein Opfer berichtete, dass Hussein Drohungen aussprach, als das Handy zurückgefordert wurde.
Das sind die gängigsten Betrugsmaschen mit Krypto-Währungen
Selten überweisen die Kriminellen einfach das Geld in ihr eigenes Wallet. Oftmals werben sie mit verschiedenen Methoden für betrügerische Währungen.
- Rug-Pull: Bei diesem Betrugsmodell werden zunächst Käufer für einen neuen Coin angelockt. Steigt der Preis, verkaufen die Betrüger plötzlich all ihre Anteile und der Kurs bricht ein.
- Soft-Rug: Ähnlich wie beim Rug-Pull verkaufen die Gründer ihre Anteile, nur langsamer. Diese Masche ist auch für Aufsichtsbehörden schwerer nachzuweisen.
- Honeypot: Hier liegt der Trick darin, dass Käufer keine Möglichkeit zum Verkauf ihrer digitalen Münzen haben. Der Kurs kann also nicht sinken, doch das bringt den Opfern nichts.
IP-Adresse führt zur Wohnung des Beschuldigten
Die Polizei und das US Secret Service Phoenix Field Office verhafteten Hussein am 11. Dezember. Der US-Lokalsender KOLD News 13 berichtet, dass es den Ermittlern gelang, IP-Adressen seines Krypto-Wallets mit seiner Wohnung zu verbinden und den Betrüger so zu überführen.
Ihm wird nun wegen Krypto-Betruges von 223.000 Euro, rund 212.000 Euro, der Prozess gemacht. Die Ermittler geben jedoch eine wesentlich höhere Summe von 300.000 Dollar für den Gesamtschaden an. Ein Beamter sprach gegenüber Fox10 von einem „extrem ausgeklügelten Betrug“.
Wie kann man sich vor Krypto-Betrug schützen?
Im Jahr 2023 erbeuteten Kriminelle allein in den USA laut einem FBI-Bericht über fünf Milliarden Euro mit Krypto-Betrug. Der beste Schutz ist Verständnis, in was man investiert. Dazu kommt eine gründliche Recherche zu folgenden Fragen:
- Gibt es ein Whitepaper, dass Code, Aufbau und Ziele der Währungen definiert?
- Wer ist Gründer und Anbieter? Stehen die Personen mit Klarnamen oder Pseudonym für ihren Coin?
- Kann ich die Währung nur über eine dubiose Seite, oder auf verschiedenen namhaften Portalen erwerben?
- Ein Blick ins Werbematerial kann helfen: Offensichtlich KI-generierte Bilder und Texte sind ein Warnzeichen, genauso wie Rechtschreibfehler.