Zwanzigfacher Stromverbrauch – Studie untersucht E-Auto-Entwicklung
E-Autos werden immer beliebter. Mehr und mehr Anbieter entwickeln neue elektrische Modelle. Eine Studie legt nun die Auswirkungen auf den Strombedarf offen.
Berlin – Einer aktuellen Studie zufolge soll der Stromverbrauch elektrisch betriebener Autos und Lastwagen in Europa drastisch steigen. Aktuell liegt der Gesamtverbrauch bei 16 Terawattstunden im Jahr. Bis 2040 soll er auf 355 Terawattstunden steigen. Das teilte die Unternehmensberatung PwC mit, die die Studie in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung durchgeführt hat.
Verdrängt das E-Auto den Verbrenner bis 2040?
Die Prognose: 2040 sollen alle neu zugelassenen Autos und Lastwagen in der EU entweder mit Wasserstoff, mit der Brennstoffzelle oder batterieelektrisch fahren. Nur noch 70 Prozent der Autos und 65 Prozent der Lastwagen verfügen dann noch über einen klassischen Verbrennungsmotor. „Es dauert also noch eine ganze Weile, bis wir überwiegend elektrische Fahrzeuge im Bestand sehen werden“, zitiert die FAZ den PwC-Experten Philipp Rose. Von einer Verdrängung des Verbrenners könne noch keine Rede sein – trotzdem sei eine drastische Reduzierung des CO₂-Ausstoßes auf deutschen Straßen zu erwarten.
Nachfrage nach E-Autos wächst
Aktuell steigt die Nachfrage nach E-Autos stetig an. Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge soll ihr Anteil am globalen Automarkt 2023 ungefähr 18 Prozent erreichen. Experten haben noch im Herbst ein Absatzplus von 35 Prozent auf knapp 14 Millionen E-Autos erwartet. Im Jahr vorher hatten Kunden insgesamt mehr als zehn Millionen E-Autos gekauft. Der IEA zufolge ist Europa für rund zehn Prozent der globalen Neuverkäufe von E-Autos verantwortlich. Zwischen 2021 und 2022 verkauften die Hersteller 15 Prozent mehr E-Autos.

Damit ist das Wachstum langsamer als in den Jahren zuvor: Zwischen 2017 und 2019 hatte es 40 Prozent betragen, in 2021 betrug das jährliche Wachstum gar 65 Prozent. Trotz dieser Verlangsamung im Jahr 2022 (bedingt durch höhere Energiepreise) erhöhen sich die Verkäufe der E-Autos weiter. Die Hersteller hätten sich überaus schnell an neue Klimaschutz-Regulierungen angepasst. Zwischen 2025 und 2030 sollen sich die Auflagen, was den Treibhausgasausstoß angeht, weiter verschärfen.
Keine Emissionen mehr bis 2035
Auf EU-Ebene steht die schwarze Null, was den CO₂-Ausstoß angeht, beinahe fest. Wie die Europäische Kommission mitteilte, existiert bereits eine provisorische Vereinbarung, nach der alle neu zugelassenen Autos und Vans, die in Europa registriert werden, spätestens 2035 keine CO₂-Emissionen mehr ausstoßen dürfen. Bis 2030 soll der durchschnittliche Ausstoß um 55 Prozent (für Kfz) beziehungsweise um 50 Prozent (Vans) sinken. Diese Regelung fällt mit in die „Fit for 55“-Strategie der Europäischen Kommission.
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„Diese Übereinkunft sendet ein starkes Signal an die Industrie und die Verbraucher. Europa hat sich dem Ziel einer Zero-Emission-Mobilität verschrieben. Europäische Autohersteller beweisen schon jetzt, dass sie bereit sind, die notwendigen Schritte zu tun. Es kommen immer mehr (und auch mehr bezahlbare) elektrische Wagen auf den Markt“, sagt Frans Timmermans, Executive Vice-President für den Europäischen Grünen Deal, in einer Mitteilung. Ihm zufolge geht Europa hierbei mit einem beeindruckenden Tempo vor. Die provisorische Übereinkunft muss allerdings noch vom Parlament und dem Europäischen Rat abgenickt werden.
Keine Förderung mehr für E-Autos
Aber obwohl der Bundesregierung große Ziele vorschweben, hat sie erst vor rein paar Tagen die Förderung für E-Autos gestoppt. Der Hintergrund ist das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts, durch das Milliardenlöcher anderweitig gestopft werden müssen. Dabei ist auch der Klima- und Transformationsfonds (KTF) betroffen, aus dem vorher die Förderung für E-Autos kam.