Alice war schon in 50 Ländern, ein „seelenloses“ will sie nie wieder sehen
Die Journalistin Alice Murphy hat bereits zahlreiche Länder auf der ganzen Welt bereist. Ihre Reisen führten sie von Australien bis nach Usbekistan. In einem Beitrag für die "Metro" erklärt die gebürtige Irin, in welchem Land sie allerdings nie wieder Zeit verbringen möchte.
Hauptstadt Katars konnte Alice nicht beeindrucken
Der Staat, die sie nur wenig beeindrucken konnte, liegt am persischen Golf und heißt Katar. Die 31-Jährige war mit ihrem Partner im Mai dieses Jahres ungeplant in das Land gereist. Weil sie einen Anschlussflug verpasst hatten, mussten die beiden Urlauber etwa 24 Stunden im vorderasiatischen Emirat verbringen.
Besonders die Hauptstadt von Katar, Doha, empfand die Reise-Enthusiastin als ernüchternd und unaufregend: "Die Stille war der erste Hinweis, dass Doha nicht meine Stadt ist", berichtet sie in ihrem Reise-Beitrag. Luxusautos füllten die Straßen, Fußgänger waren jedoch kaum zu sehen.
Doha wirkt "seelenlos" und "klinisch"
In der "Metro" schreibt die Reisereporterin weiter, dass Hauptstadt des Staates sehr klinisch und seelenlos wirke. Selbst die traditionelle Marktstraße Souk Waqif hinterließ bei ihr diesen Eindruck. "Doha ließ mich kalt", berichtet Alice von ihren Erfahrungen.
Alice und ihr Freund erkundeten Doha zu Fuß, was in der Stadt unüblich ist. Ein Kellner sagte ihnen: "Warum zu Fuß gehen, wenn man fahren kann?". Sie stellte daraufhin fest, dass kaum ein Mensch die Straßen benutze. Die breiten Boulevards der Hauptstadt Katars waren weitgehend menschenleer, nur Luxusautos und Bauarbeiter waren sichtbar.

Katar beeindruckt mit "architektonischen Wunder"
Die Journalistin beschrieb auch ihren Besuch in Lusail, der sogenannten "zweiten Stadt" Katars als vergleichsweise leblos. In der Planstadt des Ölstaates konnten sie zwar beeindruckende Gebäude sehen, wie etwa die Katara Towers, jedoch fehlte ihr auch hier das gesellschaftliche Leben. Auch der Besuch des Museum of Islamic Art, das sie als "architektonisches Wunder" bezeichnet, konnte ihre Meinung nicht ändern.
Alice betont, dass sie für ein besseres Verständnis des Landes möglicherweise mehr Zeit benötigt hätte, allerdings bleibt Katar weiterhin für sie das einzige Land, in das sie nicht zurückkehren möchte.

Menschenrechtslage in Katar sorgt für Kritik
Das Emirat sorgte vor allem während der letzten Fußballweltmeisterschaft für internationale Kritik. Der Staat ist nicht nur für seinen Reichtum und Luxus, sondern auch für seine starke Missachtung von Menschenrechten bekannt.
Über 80 Prozent der Bevölkerung sind ausländische Arbeitskräfte, die oft diskriminiert und ausgebeutet werden. Trotz der offiziellen Abschaffung des Kafala-Systems benötigen Arbeiter oft die Zustimmung ihres Arbeitgebers, um zu kündigen. Besonders bei den Bauarbeiten für die WM 2022 kam es aufgrund schlechter Bedingungen zu vielen Todesfällen.
Auch Frauenrechte sind in Katar stark eingeschränkt. Frauen benötigen oft die Erlaubnis ihres Ehemannes für alltägliche Dinge wie den Besuch der Universität oder bestimmte medizinische Untersuchungen. Außerdem können sie bei Vergewaltigung selbst angeklagt werden. Auch die Meinungsfreiheit ist eingeschränkt, und Homosexualität ist verboten und kann mit Haftstrafen geahndet werden.