Hegseth steht vor letzter Hürde als Trumps Verteidigungsminister - Anhörung im Senat startet

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Die Anhörungen zu Trumps Kabinettskandidaten im US-Senat starten. Pete Hegseth, umstrittener Nominierter als Verteidigungsminister, ist als erster dran.

Washington, D.C. – Die Anhörungen von Donald Trumps Kandidaten für sein Kabinett beginnen am Dienstag (14. Januar) im US-Senat. Einer der ersten, der sich den Fragen der Senatoren stellen muss, ist der stark umstrittene Pete Hegseth, den Trump zum Verteidigungsminister ernennen will.

Anhörung von Trumps Kabinett-Kandidaten im US-Senat: Hegseth hat auch Republikaner gegen sich

Hegseth muss vom US-Senat bestätigt werden, genau wie alle anderen Kandidaten von Trump für sein Kabinett nach Amtsantritt. Trumps Republikaner haben im US-Senat seit der Wahl vom 5. November mit 53 zu 47 Senatoren die Mehrheit inne. Nach Informationen des Senders NBC News sind jedoch mindestens sechs republikanische Senatoren gegen Hegseth als Pentagonchef.

Der künftige US-Präsident Donald Trump (l.) will den Fox News-Moderator Pete Hegseth zum Verteidigungsminister machen. © Imago (Montage)

Trump will Hegseth als Verteidigungsminister im Kabinett – Keine Erfahrungen in Regierungsarbeit

Hegseth ist als Kabinetts-Mitglied von Trump umstritten, vor allem wegen seiner praktisch völlig fehlenden Regierungserfahrung. Der Fox News-Moderator würde als Verteidigungsminister 3,4 Millionen Soldaten und zivile Mitarbeitern unter sich haben sowie ein Jahresbudget von mehr als 850 Milliarden Dollar verwalten.

Sogar Trump selbst räumte Bedenken gegen Hegseth in seinem Kabinett als US-Präsident ein: „Die Leute waren ein wenig besorgt“, sagte der künftige US-Präsident über den Gegenwind im US-Senat. „Aber er liebt das Militär, und ich denke, die Menschen beginnen, das zu erkennen.“

Um Trumps Wunsch-Verteidigungsminister Hegseth in seinem Kabinett ranken sich Skandale

Pete Hegseth, 44 Jahre alt, diente als Soldat im Irak und in Afghanistan und arbeitete danach als Lobbyist für Veteranen. Bekannt wurde er vor allem als Moderator bei Trumps Lieblingssender Fox News, wo er sich vor allem mit Militärthemen beschäftigte.

Um Hegseth ranken sich viele Kontroversen: Ihm wird ein Alkoholproblem nachgesagt und es gibt Vorwürfe sexueller Übergriffe aus dem Jahr 2017, die er jedoch bestreitet. „Die Angelegenheit“ sei gründlich untersucht worden und er sei „vollständig entlastet“, sagte Hegseth dazu.

Nach Informationen des Magazins The New Yorker musste Hegseth in zwei Organisationen seine Chefposten niederlegen, nachdem ihm dort unter anderem exzessiver Alkoholkonsum und sexuelle Belästigung vorgeworfen wurden. Hegseth ist auch in der Kritik wegen seiner Tätowierungen mit Symbolen und Parolen aus dem Mittelalter, die vielfach auch von weißen Rassisten und Neonazis verwendet wurden. Bei der Vereidigung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden im Januar 2021 wurde Hegseth wegen Sicherheitsbedenken aus dem Korps der Nationalgarde entfernt.

Anhörung im US-Senat von Trumps Kabinett startet – Wird Hegseth als Verteidigungsminister verhindert?

„Die Vorwürfe sind alle anonym“, sagte im Vorfeld der Anhörung der republikanische Senator Lindsey Graham im TV-Sender NBC News. Er habe Hegseth direkt die Frage gestellt, ob er im Suff gefordert habe, alle Muslime zu töten, dies habe Hegseth vehement abgestritten. Diese und weitere Fragen, etwa zu seiner Haltung zu Frauen im Militär, könnten bei der Anhörung erneut aufkommen.

Obwohl die Republikaner im Senat die Mehrheit halten, könnten interne Abweichler die Bestätigung Hegseths verhindern. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, John Thune, soll Trump jedoch versichert haben, dass genügend Unterstützung für Hegseth vorhanden sei, wie anonyme Quellen berichten.

Die Senatorin Lisa Murkowski aus Alaska kündigte laut einem Bericht von tagesschau.de vor der Anhörung im US-Senat an: „Ich werde ihn alles Mögliche fragen – zu seiner Haltung zur Ukraine, zu sexuellen Übergriffen im Militär.“

Anhörungen sind Test für Rückhalt von Trump nach Amtsantritt im Senat

Die Anhörungen sind ein entscheidender Test für Trumps Rückhalt im Senat – und auch für Hegseths politische Zukunft. Trump selbst geht davon aus, dass Hegseth als Verteidigungsminister vom US-Senat bestätigt wird und Teil seines Kabinetts wird: Für Pete Hegseth gebe es, anders als von den „Fake News“ berichtet, eine „starke“ Unterstützung, schrieb Trump jüngst in seinem Onlinedienst Truth Social. Der von ihm Nominierte sei ein „Sieger, und es gibt nichts, was man tun kann, um das zu ändern.“ (smu/AFP)

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