60 Jahre altes Panzerfahrzeug wird zum Trumpf der Ukraine gegen Putins Truppen
Der robuste M113 zeigt im Ukraine-Konflikt: Auch alte Militärtechnik kann wertvolle Dienste leisten und eine Schlüsselrolle im Einsatz spielen.
Kiew – Über ein halbes Jahrhundert ist die zugrunde liegende US-Technik alt, doch hat er sich im Ukraine-Krieg als unverzichtbares Werkzeug für die Kiews Streitkräfte gegen die Truppen von Wladimir Putin erwiesen: Die Rede ist vom leicht gepanzerten Mannschaftstransporter M113.
Veraltet und ungeeignet? M113-Transporter wird für die Ukraine zum Lebensretter
Nachdem der M113, der in den vergangenen Dekaden immer wieder modernisiert wurde, im Rahmen eines US-Hilfspakets bereits im April 2022 in die Ukraine geliefert wurde, ist er zu einem Lebensretter für die Soldaten geworden, die ihn im umkämpften Osten des Landes im Einsatz haben – so berichtet die Kyiv Post.
Ursprünglich als veraltet und ungeeignet angesehen, hat sich das M113, das bereits in der Vietnamkriegsära entwickelt wurde, als robust und zuverlässig erwiesen. Vitalii Kovalchuk, ein 36-jähriger Fahrer mit dem Funkrufnamen Pasportu, schilderte in einem Interview mit der Voice of America, wie sein Fahrzeug mehrere Angriffe überstanden hat.
„Unsere Einheit war völlig umzingelt und wir mussten Verstärkung unter schwerem Feuer liefern. Wir kamen unter Feuer von Handfeuerwaffen und wurden direkt von einer RPG getroffen. Es gab Feuer im Inneren, aber trotz der Schäden bewegte sich das Fahrzeug weiter. Es fühlte sich wie ein Wunder an“, so der ukrainische Militärangehörige.
Ukrainische M113-Fahrzeuge verfügen über modernes Fernsteuer-Kampfsystem
Die M113-Fahrzeuge bieten den Soldaten nicht nur Schutz, sondern haben auch ihre Feuerkraft durch den Einbau des neu entwickelten Tavria-14.5/7,62-Fernsteuer-Kampfsystems erhöht. Dieses System ermöglicht es den Schützen, aus dem Inneren des Fahrzeugs zu feuern, während sie das Schlachtfeld über einen Monitor beobachten, berichtete das Ministerium für Verteidigung der Ukraine im vergangenen Dezember 2024.
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„Verglichen mit anderen Infanterie-Kampffahrzeugen, wo die Verluste nahezu sicher sind, hält das M113 bei direkten und indirekten Treffern gut stand und bietet erheblich besseren Schutz für die Crew und die Passagiere“, lobte der 23-jährige Schütze Oleksii Dmytrenko hinzu gegenüber der Kyiv Post.
Ukraine panzert M113 zusätzlich
Die Ukraine hat bislang etwa 250 M113-Varianten von den USA und anderen westlichen Verbündeten erhalten, die zum Großteil mit zusätzlicher Panzerung verstärkt wurden. Diese Fahrzeuge haben sich, auch in Ermangelung ausreichender Alternativen, als unverzichtbar erwiesen, um Truppen zu transportieren, logistische Unterstützung bereitzustellen und offensive Operationen durchzuführen, heißt es auf dem Portal Defence Blog.
Während die Diskussion über den Krieg in der Ukraine oft auf moderne Technologien wie Drohnen fokussiert ist, zeigt das M113, dass auch ältere Systeme eine nennenswerte Rolle im Überleben und in der Effektivität der ukrainischen Streitkräfte spielen können. (chnnn)