Schlimme Zahlen aus der Ukraine: Kiew nennt neue Details zu russischen Kriegsverbrechen

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Vorwürfe gegen Wladimir Putin: Am Rande der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz berichtet Kiew von mutmaßlichen Kriegsverbrechen durch Russland.

Kiew – Der immense Blutzoll bremst den Imperialismus des Moskau-Regimes noch immer nicht. Russland würde im Ukraine-Krieg stattdessen gerne noch viele weitere Gebiete des heimtückisch überfallenen Nachbarlandes besetzten.

Kriegsverbrechen durch Russland: Kiew nennt neue Zahlen zum Ukraine-Krieg

Das hat einmal mehr Wiktor Medwedtschuk bekräftigt, ein Vertrauter von Kreml-Autokrat Wladimir Putin. Während der einstmals ukrainische Oligarch mit der angeblichen Eroberung Odessas droht, müssen Putin und die russische Armee vielmehr um die Krim bangen, deren völkerrechtswidrige Besatzung eng mit dem Machtanspruch des Präsidenten verknüpft ist.

Am Wochenende fand indes in der Schweiz der durch die Eidgenossen organisierte Friedenskongress zur Ukraine statt, allerdings ohne die Russen. Vertreter aus Kiew berichteten bei dem großen Diplomaten-Treffen am Vierwaldstättersee derweil erneut von schweren Kriegsverbrechen des Putin-Regimes und seiner Handlanger in den (zwischenzeitlich) besetzten Gebieten.

Ein ukrainischer Friedhof in Lwiw ist voll mit Gräbern getöteter ukrainischer Soldatinnen und Soldaten. (Symbolfoto)
Ein ukrainischer Friedhof in Lwiw ist voll mit Gräbern getöteter ukrainischer Soldatinnen und Soldaten. (Archivfoto) © IMAGO / ZUMA Press Wire

Überfall durch Russland: Ukraine dokumentiert viele mutmaßliche Kriegsverbrechen

Konkret: Wie die Ukrainska Prawda berichtet, schilderte der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrii Kostin, dass seit Beginn des heimtückischen Überfalls (24. Februar 2022) angeblich mehr als 12.000 Zivilisten durch die russischen Streitkräfte getötet wurden. Darunter waren demnach, Stand 17. Juni, auch mindestens 551 Kinder. Die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden hätten laut Kostin fast 130.000 Fälle von Kriegsverbrechen durch die Russen dokumentiert, darunter seien 301 Fälle sexueller Gewalt. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Die Ukrainska Prawda zitiert ferner Dmytro Lubinets, den parlamentarischen Menschenrechtsbeauftragten der Ukraine, wonach 14.000 Fälle mutmaßlicher Folterungen urkainischer Kriegsgefangener durch die Russen festgehalten wurden. Um welche Art von Folter es sich handelte, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Kriegsverbrechen des Putin-Regimes: Moskau ließ angeblich Kinder verschleppen

Am 17. März 2023 hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen Putin erlassen. Ihm wird wegen eines begründeten Verdachts zur Last gelegt, für mutmaßliche Deportationen ukrainischer Kinder nach Russland verantwortlich zu sein. Zudem erließ der IStGH einen Haftbefehl gegen Marija Lwowa-Belowa, die russische Präsidialkommissarin für Kinderrechte. Ihr wird eine mutmaßliche Beteiligung an den genannten Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Die Ermittler hätten „mindestens Hunderte“ Deportationen ukrainischer Kinder identifizieren können, hieß es von der juristischen Strafverfolgungsbehörde aus dem niederländischen Den Haag. Großes internationales Aufsehen hatte vor allem das „Massaker von Butscha“ erregt. Kurz bevor die russischen Invasionstruppen aus dem Vorort von Kiew zurückgeschlagen wurden, sollen sie im April 2022 ukrainischen Angaben zufolge mindestens 419 wehrlose Menschen erschossen haben.

Massaker von Butscha: Russen begingen wohl bei Kiew ein Kriegsverbrechen

Die Opfer sollen zumeist Zivilisten gewesen sein. Das Moskau-Regime bestreitet bis heute eine Beteiligung russischer Soldaten an den Folterungen und Tötungen in Butscha, für die von ukrainischer Seite Soldaten der 64. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade Russlands verantwortlich gemacht werden. (pm)

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