Die Peißenberger ganz schön wortkarg: Bürgerinfo im Schnellverfahren
Ein kurzer Streifzug durch das kommunalpolitische Geschehen, ein paar Zahlen zur Finanzlage und ein Tätigkeitsbericht zur Freiwilligen Feuerwehr: Recht viel mehr hatte die diesjährige Bürgerversammlung in Peißenberg nicht zu bieten.
Peißenberg – Laut der Bayerischen Gemeindeordnung müssen Bürgermeister mindestens einmal im Jahr eine Bürgerversammlung einberufen – „zur Erörterung gemeindlicher Angelegenheiten“, wie es in den Vorschriften heißt. Den Bürgern soll ein „Mitberatungsrecht“ eingeräumt werden. Doch im Falle von Peißenberg stellt sich die Frage, ob das Format noch zeitgemäß ist respektive den Versammlungsteilnehmern tatsächlich einen Mehrwert bietet. Die Versammlungen liefen in den vergangenen Jahren oft mäßig spannend ab.
Rund 90 Besucher kamen heuer in die Tiefstollenhalle. Viele Plätze blieben leer. Um ausgiebig Zeit für die Fragerunde zu haben (Stichwort: „Mitberatungsrecht“), hielt Bürgermeister Frank Zellner seinen Rechenschaftsbericht eher kurz. Der Rathauschef referierte darüber, dass der Markt inzwischen bei der Einwohnerzahl die Marke von 13 000 überschritten hat, dass der energetisch und baulich sanierte Kindergarten Regenbogen im Februar 2025 wieder bezogen werden kann – und dass der Ortsteil Wörth nach den Gewässerausbauten an der Schacht- und Unterbaustraße im Frühjahr 2025 „hochwassersicher“ sein wird.
Das Public Viewing verteidigt
Zellner verteidigte zudem das Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft, das im Sommer in der „Rigi-Rutsch‘n“ stattgefunden hatte: „Ich stehe nach wie vor voll dahinter.“ Über die entstandenen Kosten müsse man sich keine Sorgen machen: „So etwas kann man für unseren Ort gut machen“, erklärte Zellner.
Großes Lob verteilte der Bürgermeister an die Verantwortlichen des Bergbaumuseums. Bis einschließlich Oktober wurden heuer bereits 6137 Besucher registriert – so viel wie noch nie in der Historie des Museums.
Zellner brachte auch kurz die Eisstadiondebatte aufs Tapet. Er begrüße es ausdrücklich, dass eine Interessensgemeinschaft versuchen wolle, ein Konzept für einen Weiterbetrieb zu entwickeln: „Ich bin gespannt auf die Ergebnisse und immer gesprächsbereit, wenn es darum geht, dass der Eissport in unserem Ort eine Zukunft hat.“ Besucher, die das kommunalpolitische Geschehen regelmäßig verfolgen, erfuhren in der Versammlung nicht wirklich Neues.
84 aktive Feuerwehrleute
Feuerwehrkommandant Philipp Reichhart berichtete über zurückliegende Einsätze, von denen es heuer bislang „wenig spektakuläre“ gegeben habe. Dafür habe die Feuerwehr zu vielen kleineren Einsätzen ausrücken müssen, wie zum Beispiel zu Türöffnungen. Im Schnitt absolviere die Feuerwehr (derzeit 84 aktive Feuerwehrleute) ein Pensum zwischen 160 und 180 Einsätzen im Jahr.
Nach Reichharts Bericht sollte eigentlich der „Hauptact“ des Abends, die Fragerunde, über die Bühne gehen. Der Bürgermeister stand fast flehentlich vor dem Auditorium, doch es meldete sich kein einziger Bürger zu Wort. Nach nur einer Stunde schloss Zellner die Versammlung: „Bleiben Sie gerne noch hier, dann können wir uns vielleicht bilateral unterhalten“, lauteten die Schlussworte des Rathauschefs.