„Ein Wunder“: Uniklinik Erlangen rettet afghanischem Bub (8) mit Herzfehler das Leben

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Ultraschalluntersuchung nach dem zweiten erfolgreichen Eingriff: Prof. Dr. Sven Dittrich (Leiter Kinderkardiologie, li.) erklärt Pflegevater Ajmal Farman (re.) und Mohib, was bei den zwei Operationen erreicht wurde und warum Mohibs Herz jetzt wieder richtig funktionieren kann. © Kerstin Bönisch/Uniklinikum Erlangen

Mohib (8) aus Afghanistan wurde mit einem schweren Herzfehler geboren. Das Uniklinikum Erlangen hat ihn nun operiert. Und damit sein Leben gerettet.

München/Erlangen – Für Mohib ist das neue Jahr ein Geschenk. Der achtjährige Junge aus Afghanistan hat einen angeborenen Herzfehler, der nicht behandelt wurde. Das Uniklinikum Erlangen konnte ihm nun endlich helfen. „Es ist ein kleines Wunder, dass Mohib mit diesem Herzfehler so lange leben konnte. Normalerweise werden Kinder, bei denen diese Erkrankung unbehandelt bleibt, leider höchstens fünf Jahre alt“, wird Sven Dittrich, Leiter der Kinderkardiologischen Abteilung, in einer Mitteilung zitiert.

Uniklinik Erlangen rettet afghanischem Bub (8) das Leben: „Ein sehr komplexer Eingriff“

Der heute achtjährige Mohib wurde laut Uniklinik mit der Fallot‘schen Tetralogie geboren, einem der häufigsten angeborenen Herzfehler. Dabei ist das Blutflusssystem zum und vom Herzen nicht korrekt ausgebildet. Zwei Wochen lang war er unter der Obhut seines Pflegevaters Ajmal Farman am Uniklinikum Erlangen, wo der schwer herzkranke Junge operiert wurde. „Unbehandelt hätte der angeborene Herzfehler zum Tod geführt“, so Dittrich.

„Es war ein sehr komplexer Eingriff, weil Mohib bereits unter diversen Folgeerkrankungen und Infekten litt“, sagt Oliver Dewald, Direktor der Herzchirurgischen Klinik des Uniklinikums Erlangen. „In Deutschland wäre Mohib spätestens im sechsten Lebensmonat behandelt worden.“

Finanzielle Mittel für Operation stammen aus Spendengeldern

Mitte Dezember operierten Dewald und sein Team Mohib erstmals. Den fünfstündigen Eingriff überstand der 8-Jährige gut. Künftig kann er mit einer normalen Herzfunktion weiterleben. Auch eine zweite Behandlung verlief bei Mohib positiv. „Weil wir uns nicht auf eine medizinische Nachsorge in Mohibs Heimatland verlassen können, haben wir den Eingriff so nachhaltig konzipiert, dass die Behandlung damit erfolgreich abgeschlossen ist“, erklärt Dewald.

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Die finanziellen Mittel für die aufwendige Behandlung am Uniklinikum Erlangen stammen vollständig aus Spendengeldern der Aktion „Kinderherz-OP“. Damit soll Kindern, die aufgrund der äußeren Umstände schlechte Überlebenschancen haben, lebensrettende Therapien zugänglich machen. „Leider ist es uns als Anstalt des öffentlichen Rechts nicht erlaubt, die Behandlung bedürftiger Kinder aus eigenen Mitteln zu finanzieren“, erläutert Prof. Dittrich. „Deshalb wird das gespendete Geld ohne Abzüge ausschließlich für die medizinischen Leistungen verwendet.“

Aus den Mitteln der Aktion konnte das Uniklinikum Erlangen Mohibs Leben retten. Jetzt kann der Bub nach der mehrwöchigen Behandlung wieder zurück in seine Heimat. (vfi)

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Spenden für herzkranke Kinder aus dem Ausland

Für die bereits 2007 gestartete gemeinsame Aktion „Kinderherz-OP“ hat das Uniklinikum Erlangen ein eigenes Spendenkonto eingerichtet:

Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach
IBAN: DE11 7635 0000 0000 0007 70
BIC: BYLADEM1ERH
Verwendungszweck: Kinderherz-OP

Die Spendengelder werden ohne Abzug von Verwaltungskosten, Kontogebühren oder Sonderhonoraren ausschließlich für die medizinische Behandlung verwendet.

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