Höhenflug bei Rheinmetall: Aufrüstung als Rettungsanker der Wirtschaft
Die Wirtschaft in NRW nimmt langsam wieder Fahrt auf. Das liegt vor allem an Rheinmetall, dem führenden Rüstungshersteller Deutschlands. Dort sind die Auftragsbücher voll.
Düsseldorf – Die Wirtschaft in NRW kommt langsam wieder in Schwung, so der neueste Konjunkturbericht des Leibniz-Institutes für Wirtschaftsforschung: „Die Krise ist noch nicht überwunden, aber es geht voran“, heißt es. Danach erhole sich die Konjunktur in Nordrhein-Westfalen – auch dank eines Unternehmens, das besonders von den geopolitischen Veränderungen profitiert: Der Rüstungsriese Rheinmetall, der Rekordgewinne meldet und damit zum Rettungsanker der lokalen Wirtschaft avanciert.

Konjunkturerholung mit Schattenseiten: Rheinmetall treibt Wirtschaft in NRW an
Nach einem wirtschaftlich schwierigen Jahr 2023, in dem die Wirtschaftsleistung in Nordrhein-Westfalen um 0,4 Prozent zurückging, gibt es nun erste Anzeichen der Besserung. Für das laufende Jahr prognostiziert das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent, bundesweit werden 0,3 Prozent erwartet. Für 2026 sieht es noch besser aus: Dann soll die NRW-Wirtschaft um 1,5 Prozent zulegen – genauso stark wie im Bund.
Konjunkturexperte Torsten Schmidt vom RWI zeigt sich vorsichtig optimistisch: „Der Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung in NRW hat sich deutlich verbessert, obwohl die geopolitischen Risiken hoch sind und erneut höhere Zölle für Exporte in die USA drohen.“
„Ausgabespielräume des Bundes“ als Konjunkturimpuls
Zu der Verbesserung hätten auch die höheren Ausgabenspielräume des Bundes beigetragen: „In den kommenden Jahren könnten dadurch Impulse von bis zu 0,5 Prozent des BIP pro Jahr entstehen“, so Schmidt. Diese Ausgaben betreffen auch den Verteidigungshaushalt: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte ein sicherheitspolitisches Großprojekt in seiner ersten Regierungserklärung angekündigt.
Großen Anteil an der Konjunktur-Entwicklung des Bundeslandes dürfte somit auch weiterhin ein Unternehmen haben, das einen beeindruckenden Höhenflug hinlegt: der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall. Die Geschäfte des größten deutschen Waffenherstellers boomen – nicht zuletzt durch die veränderte Weltlage, mit dem Krieg in der Ukraine, und die unberechenbare US-Außenpolitik unter Donald Trump.
„Nordrhein-Westfalen steht bereit“: Wirtschaftsministerin betont Rolle in der Verteidigungsindustrie
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betonte (Grüne) bereits beim „Runden Tisch Verteidigung“ im Mai die Bedeutung des Rüstungssektors für NRW – und für Europa: „Unsere eigene Verteidigungsfähigkeit ist kein ‘Nice-to-have’ mehr, sondern längst überfällig.“
Sie machte klar: „Nordrhein-Westfalen steht bereit. Als starker Industriestandort mit hochinnovativer Forschungslandschaft leisten wir unseren Beitrag. Wir bringen Schlüsseltechnologien wie Mikrosystemtechnik, Photonik und neue Werkstoffe in die Praxis – für eine moderne Sicherheitsarchitektur, die schützt, was uns wichtig ist.“
Rüstungskonzern Rheinmetall im Höhenflug: Umsatz, Kurs und Gewinn mit Rekordmarken
Rheinmetall liefert unter anderem Komponenten für den Kampfpanzer Leopard, produziert Munition und baut aktuell ein neues Werk für die Produktion des US-Kampfjets F-35 in Weeze. Die Nachfrage aus Nato-Staaten ist hoch. Die geopolitische Lage treibt Deutschland, die EU und sonstige Nato-Staaten zur Aufrüstung – die militärischen Geräte von Rheinmetall sind gefragt, mehr denn je. Das Unternehmen kündigte bereits an, seinen Personalbestand um 20 Prozent zu erhöhen.
Die jüngsten Geschäftszahlen des Rüstungsriesen Rheinmetall sprechen für sich: Der Umsatz kletterte um 36 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro, der operative Gewinn stieg sogar um 61 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der Aktienkurs des Unternehmens kratzt derzeit an der 2000-Euro-Marke – ein historisches Rekordhoch.