Neuerliche Gespräche: B 2-Verlegung doch wieder eine Option?
In die Debatte um eine B 2-Verlegung in Fürstenfeldbruck kommt offenbar wieder Bewegung. Auch die Umwidmung bestehender Straßen rückt erneut in den Fokus.
Fürstenfeldbruck – In der Stadt gibt man sich angesichts der neueren Entwicklungen eher bedeckt, will weitere Gespräche führen und noch keine breite Öffentlichkeit bemühen. Im Hintergrund freuen sich aber einige schon darauf, dass eine Verlegung der B 2 aus der Innenstadt hinaus in Richtung Oskar-von-Miller-Straße nun doch möglich werden könnte.
Auf höchster Ebene
Ein Sprecher des zuständigen Straßenbauamts bestätigt, dass es im September 2023 zu einem Treffen zwischen Stadt und Staatlichem Bauamt gekommen ist. „Auf höchster Ebene bestand Einigkeit, dass eine Lösung gefunden werden muss, die alle Belange bestmöglich berücksichtigt“, sagt ein Sprecher des Bauamts. Das Staatliche Bauamt habe zugesagt, ergebnisoffen in die Prüfung dieser Möglichkeiten zu gehen und die unterschiedlichen Varianten auch mit den vorgesetzten Dienstbehörden zu diskutieren. Darunter seien auch Varianten zur Umwidmung von Straßenklassen.
„Da insgesamt noch verschiedenste Untersuchungen anzustellen sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden, welche Möglichkeiten im Interesse aller Beteiligten einen gangbaren Weg darstellen und weiterzuverfolgen sind“, so der Sprecher. Bauamt und Stadt blieben hierzu in engem Austausch.
OB Christian Götz bestätigt auf Nachfrage Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt Freising. „Es ist alles noch in der Prüfung.“ Konkrete Ergebnisse gebe es noch nicht.
Hintergründe
Der Sprecher des Staatlichen Bauamts erklärt auch noch einmal die Hintergründe der ganzen Debatte: Die unterschiedlichen Interessen im Zusammenhang mit der Amperbrücke in Fürstenfeldbruck beschäftigten Stadt und Staatliches Bauamt schon seit geraumer Zeit, sagt er. Dem Staatlichen Bauamt Freising lägen seit Ende 2017 Gutachten vor, in denen eine Sanierung der bestehenden Amperbrücke auf Grund ihres schlechten Zustandes für nicht mehr möglich erachtet und ein Ersatzneubau vorschlagen wird.
Tonnage
Der Bund als Straßenbaulastträger der B 2, hier vertreten durch das Staatlichen Bauamt Freising, würde bei einem Ersatzneubau aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine neue Brücke nur ohne Traglasteinschränkungen finanzieren, erklärt der Sprecher. Die Stadt Fürstenfeldbruck habe Interesse, dass der Schwerverkehr durch Fürstenfeldbruck auch zukünftig nicht über die Hauptstraße rolle, sondern die Lkw-Umfahrung über die Oskar-von-Miller Straße nutze. Diese Trasse ist auf Grund der Tonnagebeschränkung der Amperbrücke eingerichtet. Zudem sei die Amperbrücke seit 2014 denkmalgeschützt, erinnert der Sprecher.
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Aufschrei
Schon vor einiger Zeit war eine Verlegung der B 2 auf die Oskar-von-Miller- und dann weiter auf die Landsberger Straße diskutiert worden. Das hatte allerdings einen Aufschrei der Anwohner zur Folge und die Ablehnung. Eine Weiterleitung des Verkehrs von der Oskar-von-Miller-Straße auf die äußere Schöngeisinger Straße bis zur B 471 galt bisher immer als nicht sinnvoll oder gar unmöglich, weil zu weit.
Unklar bleibt im Moment, wie es mit der Amperbrücke weiter gehen würde. Sollte die B 2 verlegt und die Augsburger/Münchner Straße in Bruck herabgestuft werden, wäre die Stadt für die Brücke verantwortlich – was finanziell spannend wäre.
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