Für Trumps geliebte Kohle bieten Unternehmen nicht mal einen Cent pro Tonne: Auktion endet mit Spottgebot

Bei der größten US-Kohleauktion seit mehr als zehn Jahren hat die Navajo Transitional Energy Company (NTEC) am Montag ein überraschend niedriges Gebot abgegeben, so "AP". Für 167 Millionen Tonnen Kohle auf Bundesland in Südost-Montana bot das Unternehmen lediglich 186.000 US-Dollar (etwa 160.000 Euro) – das entspricht weniger als einem Zehntel Cent pro Tonne. Das war das einzige Gebot, das bei der Auktion im Büro der US-Behörde für Landverwaltung (BLM) in Billings, Montana, einging. Ob das Angebot angenommen wird, bleibt zunächst offen.  

Das ungewöhnlich niedrige Gebot zeigt, wie stark der Marktwert von Kohle inzwischen gefallen ist – selbst unter einer Regierung, die den Kohlebergbau ausdrücklich unterstützt. Noch 2012 zahlte eine Tochterfirma von Peabody Energy umgerechnet etwa 680 Millionen Euro für ein benachbartes Kohlefeld in Wyoming.

Trump: "Kohle wird gebraucht"

Donald Trump hat die Förderung von Kohle zum Schwerpunkt seiner zweiten Amtszeit gemacht. Das offizielle Argument der US-Regierung: Der Energiebedarf werde aufgrund der Verbreitung von Rechenzentren mit künstlicher Intelligenz und Elektroautos steigen – und die Kohle werde daher gebraucht

Donald Trump hat die Förderung von Kohle zum Schwerpunkt seiner zweiten Amtszeit gemacht.
Donald Trump hat die Förderung von Kohle zum Schwerpunkt seiner zweiten Amtszeit gemacht. Getty Images

Die nun zur Verpachtung angebotene Fläche liegt in der Powder River Basin, dem produktivsten Kohleabbaugebiet der USA. Die dortige Nachfrage ist jedoch unsicher, da die fünf Kraftwerke, die aktuell Kohle aus der nahegelegenen Spring Creek Mine beziehen, in den kommenden zehn Jahren stillgelegt werden sollen.

Weitere Kohleauktionen trotz Shutdown

NTEC berief sich auf Prognosen der US-Regierung, wonach die Kohlenachfrage in den nächsten Jahrzehnten weiter sinken soll, und rechtfertigte damit den niedrigen Preis. 

Obwohl viele Kohlekraftwerke bereits stillgelegt wurden und keine neuen in Planung sind, werden unter Trump weiterhin neue Kohleflächen angeboten – selbst während des aktuellen Regierungsstillstands. Eine weitere Auktion ist für Mittwoch in Wyoming geplant.