Schaden gravierend: Risse und Wellen bei Kunstrasenplatz – Lohnt sich das Flicken noch?

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Ein breiter Spalt, an dem sich der Kunstrasenplatz im Penzberger Stadion wellt, hier auf Höhe der Mittellinie. Der Schaden entstand laut Stadt durch den Frost. © Wolfgang Schörner

Einer der zwei Kunstrasenplätze im Penzberger Stadion ist derzeit für Spiele gesperrt. Es sind Risse entstanden. Der Boden wellt sich. Die Frage ist, ob sich das Flicken noch lohnt. Einige 10.000 Euro müsste die Stadt wohl zahlen. Ein neuer Kunstrasen würde jedoch mehrere 100.000 Euro kosten. Beides ist für die finanziell klamme Stadt ein Problem.

Nicht unüblich ist, dass die Kunstrasenplätze im Penzberger Karl-Wald-Stadion immer mal wieder geflickt werden müssen. Das zeigen schon die kurzen Streifen, die auf dem Feld an einigen Stellen zu finden sind. Im Prinzip ist das auch kein Problem, wie es seitens der Stadt Penzberg heißt. Der Schaden, der nun im Januar auf dem vorderen der zwei Plätze auftrat, ist allerdings beträchtlich. Der Kunstrasen riss nicht nur an der Kante der Rollbahnen auf. Er wellte sich auch noch massiv. An einer Stelle wellte er sich so hoch, dass in den Hohlraum sogar ein Kleinkind gepasst hätte.

Große Welle: Platz für ein Kleinkind

Aktuell sieht es auf den ersten Blick etwas besser aus. Die große Welle hat sich wieder gelegt. Auf Höhe der Mittellinie ist aber weiterhin ein Riss – nicht der einzige – zu sehen, die Rollbahn wellt sich nahe dem Anstoßpunkt. Dort ist das Kunstrasenfeld auch auf der gesamten Breite mit einem rot-weißen Band abgesperrt. Fußballspiele können auf dem vorderen Platz momentan nicht angepfiffen werden. Ein Training auf der einen und der anderen Hälfte ist aber möglich. Der hintere Kunstrasenplatz ist dagegen in Ordnung. Er wurde in der Vergangenheit weniger beansprucht. Fußballspiele fanden in der Regel am vorderen Platz statt, wegen der Nähe zur Böschung, von der die Zuschauer eine gute Sicht haben.

Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) erklärte vergangene Woche im Stadtrat auf eine Frage von Armin Jabs (BfP), dass es sich um einen Frostschaden handelt. Er bestätigte, dass derzeit auf dem Platz 1 kein Spielbetrieb, aber eingeschränkt ein Trainingsbetrieb möglich sei. Die Vereine seien per E-Mail informiert worden.

Wieder flicken oder Komplettaustausch?

Die Firma sei kontaktiert worden, sagte Thomas Kapfer, Abteilungsleiter für Kommunikation, Kultur und Wirtschaft. Die Firma selbst habe mitgeteilt, dass das Ausmaß des Schadens gravierend sei. Aktuell könne man aber nichts reparieren, weil dies die Witterung nicht zulasse. Es dürfe kein Frost herrschen, habe die Firma gesagt. Überlegen müsse man, so Kapfer, wie oft man noch flickt. Im vergangenen Haushalt stand laut Bürgermeister bereits eine Summe für einen neuen Kunstrasen, man habe dann aber doch wieder repariert. Kapfer erklärte, dass die Situation im Februar noch so bleiben wird. Vor März werde man laut Firma nicht reparieren können.

Die beiden Kunstrasenplätze im Karl-Wald-Stadion waren im Oktober 2013 eingeweiht worden. Als Kosten wurden damals 1,2 Millionen Euro genannt. Seither werden die Plätze intensiv für den Vereins- und Schulsport genutzt.

420.000 Euro für neuen Kunstrasenplatz

Auf Nachfrage bestätigte Kapfer, dass im vergangenen Jahr schon einmal 420.000 Euro für einen neuen Kunstrasenplatz im Haushalt standen, der Betrag dann aber gestrichen wurde. Er kündigte an, dass man seitens der Stadtverwaltung für die anstehenden Haushaltsberatungen vorschlagen wird, den Betrag in den Haushaltsplan wieder aufzunehmen. Damit soll dem Stadtrat bewusst gemacht werden, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem ein Komplettaustausch statt einem Flickwerk nötig sein wird. Wobei Kapfer für 2025 keine große Hoffnung hegt, wie er angesichts der Finanzlage einräumt.

Die Gewährleistung für die Penzberger Kunstrasenplätze endete nach zehn Jahren, also 2023. Fachleute sehen die Lebensdauer bei hoher Beanspruchung im Schnitt bei zehn Jahren, manchmal ein paar Jahre mehr oder weniger. Die Plätze in Penzberg, erklärte Kapfer, seien fast rund um die Uhr belegt. Die Beanspruchung sei enorm. Deshalb empfehle man den Komplettaustausch. Was eine Reparatur kosten würde, kann er noch nicht sagen. Gerechnet wird mit einigen 10.000 Euro., vielleicht um die 40.000 Euro. Vergangenes Jahr kostete eine nicht so große Reparatur bereits einen niedrigen fünfstelligen Betrag.

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